Aktionsplan für weniger Pestizide

Aktionsplan für weniger Pestizide
(Tageblatt/Fpizzolante)

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Der Gebrauch von Pestiziden soll in Luxemburg verringert werden. Zu diesem Ziel soll ein neuer Aktionsplan der Regierung führen.

In vielen Europäischen Ländern ist man darum bemüht den Pestizidgebrauch zu reduzieren und zu regulieren. Nun hat auch Luxemburg sich für einen Aktionsplan entschieden, der innerhalb der nächsten Jahre den Einsatz von Pestiziden im landwirtschaftlichen sowie im privaten Bereich verringern soll.

Bei einer Pressekonferenz am Mittwochmorgen, stellte Agrarminister Fernand Etgen die Ziele und den groben Rahmen des Aktionsplans vor.

Objektive und Maßnahmen

Die neue Direktive sehe vor, dass Luxemburg sowie alle anderen europäischen Mitgliedsstaaten einen nationalen Aktionsplan einsetze, welcher Objektive vorgibt, um die Nutzung von Pestiziden durch bestimmte Maßnahmen und über einen bestimmten Zeitrahmen zu reduzieren.

Bereits 2013 habe die vorherige Regierung einen ersten Entwurf eines solchen Aktionsplans ausgearbeitet. Jetzt habe man eine neue Version fertiggestellt, mit detaillierteren Informationen und mehr Hintergründen, so Etgen.

Ziele des Plans

Ziel des Plans sei es Risiken, die Spritzmittel für Menschen und Umwelt darstellen zu reduzieren, sowie den Gebrauch von Spritzmitteln im Allgemeinen zu verringern. Vorerst befasse sich der Aktionsplan nur mit den Spritzmitteln, mit Bioziden befasse man sich zu einem späteren Zeitpunkt, so der Minister.

Durch den neuen Aktionsplan sollen Indikatoren sowie Statistiken erstellt werden, um gezielte Maßnahmen zur Einschränkung zu ergreifen. Auch diene er zur Sammlung von Daten um somit im Nachhinein den Impact auf Mensch und Umwelt besser einschätzen zu können.

Eines der mittelfristigen Ziele sei es alternative Pflanzenschutzmittel und weniger gefährliche Mittel zum Standard zu machen, so Etgen.

Ein kurzfristiges Ziel sei die Aufklärung von beruflichen Nutzern und Verkäufern von Pflanzenschutzmitteln durch Weiterbildungen. Diese Weiterbildungen sollen alle erhalten, die beruflich mit Pflanzenschutzmittel zu tun haben. Ab Herbst sollen die Kurse angeboten werden, so Etgen. Dies soll unter anderem in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer und dem Lycée Technique agricole.

Nicht frei verfügbar

Auch das Verbot, dass Pflanzenschutzmittel in Zukunft nicht mehr für Privatverbraucher frei verfügbar sein sollen, wird mit dem Aktionsplan durchgesetzt. Somit können diese Mittel nur noch von geschulten und zertifizierten Verkäufern verkauft werden und das auch nur an gut beratene Kunden, erklärt Etgen.

Da es über den Gebrauch von Pestiziden keine genauen Zahlen aus der Vergangenheit gebe, so Etgen, soll dieser Aktionsplan nun eine gesetzliche Basis bieten um diese Zahlen zu sammeln.

Ab Donnerstag (14.04.2016) kann sich jeder Bürger den Aktionsplan auf der Seite des Landwirtschaftsministeriums (www.ma.public.lu) ansehen und bis 31. Juli eine Meinung dazu abgeben. In einer späteren Phase wird die Regierung zusammen mit der Landwirtschaftskammer, die Beobachtungen der Bürger für die weitere Ausarbeitung des Aktionsplans nutzen, so Etgen.