Sonntag9. November 2025

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420 Unwetter-Tote

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Hänge rutschen weg, Fluten reißen Häuser mit, Schlammlawinen verwüsten ganze Landstriche. Massive Regenfälle haben im umliegenden Bergland von Rio de Janeiro zur Katastrophe geführt.

Bei einer der schwersten Unwetter- Katastrophen in Brasilien seit Jahrzehnten sind im Umland von Rio de Janeiro mehr als 420 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte Rettungskräfte waren in dem Katastrophengebiet nördlich der Stadt im Einsatz. Es wurde befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter deutlich steigt. Das Rote Kreuz sprach am Donnerstag von chaotischen Zuständen. Meteorologen sagten weitere Regenfälle für die bergige Serrana-Region voraus.

Im Ort Teresópolis rund 100 Kilometer von Rio entfernt bot sich ein Bild der Verwüstung. Allein in diesem Ort starben nach Erdrutschen und Überschwemmungen 176 Menschen. In Nova Friburgo kamen 199 Menschen ums Leben. Häuser stürzten unter dem Druck meterhoher Schlammfluten ein, Autos und Lastwagen wurden fortgespült. „Tsunami, Haiti – Sie können es nennen wie sie wollen. Die Situation ist chaotisch. Das, was passiert ist, liegt völlig außerhalb dessen, was wir in dieser Serrana-Region je gesehen haben“, sagte ein Rot- Kreuz-Mitarbeiter.

Kein Strom und Telefon

In einigen Städten brachen die Stromversorgung und das Telefonnetz zusammen. Immer noch hatten die Rettungskräfte wegen der andauernden Regenfälle Schwierigkeiten, zu allen Unglücksorten vorzudringen. In lokalen Medien war von der größten Naturkatastrophe seit mehr als vier Jahrzehnten die Rede.

Im Januar 1967 waren bei Überschwemmungen 300 Menschen getötet worden. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff wollte sich am Donnerstag in der Krisenregion ein Bild von der Lage machen. Sie stellte erste Soforthilfen in Höhe von 780 Millionen Reais (rd. 356 Millionen Euro) in Aussicht.