Dennis Hastert ist ein Serien-Kinderschänder, so der Richter Thomas M. Durkin am Mittwoch vor Gericht. Der ehemalige US-Parlamentspräsident Dennis Hastert, dessen Urgroßeltern aus Luxemburg stammen, wurde zu 15 Monaten Haft verurteilt.
Hastert hatte Banktransfers auf illegale Weise verschleiert. Darüber hatte er fast fünf Jahre lang Schweigegelder in Höhe von rund 1,7 Millionen Dollar (1,5 Millionen Euro) gezahlt, um „zurückliegendes Fehlverhalten“ zu vertuschen.
Hastert, der von 1999 bis 2007 formal der drittmächtigste Politiker in den USA war, brachte mit diesem Geld ein früheres Opfer sexueller Belästigung zum Schweigen. Das Opfer soll ein Schüler aus Hasterts Zeit als Lehrer und Wrestling-Coach sein.
Anfang April war bekannt geworden, dass Hastert in seiner Zeit als Lehrer und Wrestling-Coach in Yorkville, Illinois, mindestens vier Schüler missbraucht haben soll. Das hatte die Zeitung Chicago Tribune berichtet. Hastert war zwischen 1965 und 1981 an der High School tätig, bevor er in die Politik wechselte.
Besuche in Luxemburg
Bei seinem ersten Erscheinen vor Gericht hatte Hastert sich im Juni nicht schuldig bekannt. 2001 besuchte der US-Republikaner die Heimat seiner Vorfahren in Luxemburg. Es folgten weitere Besuche. Im Gegenzug lud der Sprecher des Repräsentantenhauses die damalige Außenministerin Lydie Polfer und Premierminister Jean-Claude Juncker zu Gesprächen nach Washington ein. Im September 2004 überreichte ihm Großherzog Henri das Großkreuz des Eichenlaubordens. Bis Dezember 2015 war Hastert Ehrenbürger der Gemeinde Rosport. Seine Vorfahren waren in den 1860er Jahren von der heute zu Rosport gehörenden Ortschaft Osweiler nach Übersee aufgebrochen.
Lesen Sie auch:
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können