Spitze des Eisberges

Spitze des Eisberges
(Jean-christophe Bott)

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Doping- und Betrugsaffäre.

„Auch das, was die Pound-Kommission zum kriminellen Sport-System beschreibt, bleibt nur die Spitze des Eisberges“ – so die Aussage auf Twitter von Jens Weinreich, einem der renommiertesten investigativen Journalisten weltweit, der seit langem mit den Abgründen in der Sportwelt vertraut ist.

David Thinnes dthinnes@tageblatt.lu

Gestern ist mit der Veröffentlichung des WADA-Berichts wohl einer der größten Abgründe in der Geschichte aufgebrochen. Hier geht es nicht wie Ende der 90er-Jahre um ein Team, das tief im Dopingsumpf steckt (Festina), oder einen einzelnen Sportler (Armstrong), der systematisch betrogen hat. Hier soll ein Land jahrelang seine Sportler zu Doping gezwungen haben. Hier hat ein internationaler Verband (IAAF) – derjenige der wichtigsten olympischen Sportart – diese Vorgänge zu vertuschen versucht, und dies mit einer bislang nicht vorstellbaren kriminellen Macht. Sogar der russische Inlandsgeheimdienst FSB war beteiligt.

Warum soll sich dies alles nur auf Russland, nur auf die IAAF, beschränken? Der Sport wird seit langem von Macht, Geld, Ruhm diktiert. Und wo diese Faktoren involviert sind, wird selten fair gespielt.

Es wird nicht nur bei Russland bleiben: „Kandidaten“ gibt es ausreichend, ob es sich nun um andere Nationen oder internationale Verbände handelt.
Die Spitze des Eisbergs ist bereits mächtig und schmutzig – der Rest noch viel mehr …

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