Kampf gegen Windmühlen

Kampf gegen Windmühlen

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Nach einem Unfall vergangenen Herbst, bei dem ein Bauer aus Luxemburg große Mengen des Raps-Herbizids Metazachlor in Belgien verloren hatte, wurden in einem anschließenden Schnellverfahren der Stausee sowie die Fließgewässer auf 16 verschiedene Substanzen getestet. Bei 75 Prozent der insgesamt 105 Grundwasserproben konnte mindestens eine dieser 16 Substanzen nachgewiesen werden. Umweltministerin Carole Dieschbourg betonte auf der gestrigen (12.02.2015) Pressekonferenz, dass man das Grundwasser ohne Bedenken trinken könne. Allerdings wurde eine Task Force gegründet mit dem Ziel, die Qualität des Trinkwassers weiter zu verbessern. Die Regierung nimmt den Zustand des Wassers sehr ernst. Der Ministerrat stimmte am Mittwoch für ein Verbot des Pestizids Metolachlor, das vor allem im Maisanbau eingesetzt wird. Für das Raps-Herbizid Metazachlor wird es deutliche Einschränkungen geben.

Armand Hoffmann ahoffmann@tageblatt.lu

Diese Maßnahmen sind zu begrüßen, allerdings wird sich die Qualität des Grundwassers nicht wesentlich verbessern, da rund zwei Drittel der Stausee-Gewässer aus Belgien stammen. Und dort gibt es trotz EU-Richtlinien weder Verbote noch Einschränkungen für Pestizide. Der Einsatz der Regierung für sauberes Trinkwasser kommt somit einem Kampf gegen Windmühlen gleich.