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(Reuters/Lucy Nicholson)

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Enthüllungsdrama gewinnt Oscar

Noch vor wenigen Tagen hatte Oscar-Preisträger Pedro Almodóvar die Oscars als zu viel dem Kommerz und zu wenig der Kunst zugewandt kritisiert. Er sollte nicht recht behalten.

Denn mit „Spotlight“ hat ein politischer Film die Königsdisziplin gewonnen. Das Enthüllungsdrama um den Missbrauch in der katholischen Kirche von Boston, den ein Reporterteam des Boston Globe aufgedeckt hat, holte den Goldjungen als „bester Film“. Die echten Vorlagen sind mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Das Werk erinnert stark an die Geschichte von den „Unbestechlichen“, den Film über zwei Reporter der Washington Post, die den Watergate-Skandal um US-Präsident Richard Nixon aufgedeckt haben. Auch das wurde 1977 mit vier Oscars prämiert, wenn auch nicht als „bester Film“.

Das sind Filme, die im Gedächtnis bleiben und eine „Message“ haben. Im Gedächtnis bleiben werden auch die beiden Sozialdramen „Mustang“ und „Fatima“, die gerade mit dem César prämiert wurden, genauso wie „Fuocoammare“. Das Flüchtlingsdrama, eine Dokumentation, hat den Goldenen Bären in Berlin gewonnen.
Kommerz sieht anders aus.

Formiert sich da etwa Widerstand gegen flache Action und die Betonung von „Special Effects“? Eben gegen Filme, die sich gut verkaufen, aber schon bald vergessen sind?
Zu wünschen wäre es.

Wenigstens in der Filmindustrie ist die Besinnung auf guten Inhalt eingekehrt und setzt sich – wie es aussieht – mehr und mehr durch. Überall.