Hier stinkt’s

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„Wir sind die Geschädigten und haben getan, was wir tun konnten“, sagte FIFA-Mediendirektor Walter de Gregorio auf einer Pressekonferenz knapp fünf Stunden nach der spektakulären Festnahme mehrerer Spitzenfunktionäre des Fußball-Weltverbands.

Philip Michel pmichel@tageblatt.lu

Tatsächlich tat die FIFA alles, und zwar um den Ball flach zu halten. An Aufklärung der Korruptionsvorwürfe war und ist sie in Wirklichkeit nicht interessiert. Zu groß ist die Gefahr, dass sie in ihren Grundfesten erschüttert wird. Trotz der Festnahmen soll der Kongress wie geplant durchgeführt werden, mitsamt der zu erwartenden Wiederwahl des Präsidenten Sepp Blatter. „Warum soll Blatter zurücktreten? Er wird nicht verdächtigt“, so De Gregorio. Dass Blatter als Präsident die Verantwortung trägt, das sagte er natürlich nicht.

Man darf gespannt sein, wie Blatter bis Freitag mit dem immer weiter anwachsenden öffentlichen Druck umgehen wird. Normalerweise müsste er seinen Thron räumen. Aber hätte er das nicht schon x-mal tun müssen?

Und selbst wenn nun eine weitere Amtszeit Blatters als Präsident verhindert wird, das eigentliche Problem liegt im System der FIFA, an dem sich zu viele zu einfach bereichern können. Der Rückzug Blatters wäre aber immerhin ein guter Anfang. Schließlich stinkt der Fisch stets vom Kopf her. Und bei der FIFA stinkt’s ganz gewaltig.

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