ForumDas Handwerk braucht eine schnelle und unbürokratische Hilfe

Forum / Das Handwerk braucht eine schnelle und unbürokratische Hilfe
Seit dem 20. März geht nichts mehr auf Luxemburgs Baustellen  Foto: Editpress/Anne Lommel

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Seit mehr als einer Woche ist nichts mehr so, wie es war. Die Covid-19-Pandemie hat Luxemburg fest im Griff. Die meisten Handwerksbetriebe haben geschlossen. Seit vorletztem Freitag sind die Baustellen gestoppt.

Lebensmittelhandwerk, Reinigungskräfte, Optiker, Taxifahrer und – es ist, wie es ist – die Bestattungsunternehmen sind im Moment unverzichtbar und arbeiten weiter. Betriebe aus dem Bauwesen und der Mechanikbranche führen weiterhin die kritischen Wartungs- und Reparaturarbeiten durch, um die Infrastruktur am Laufen zu halten und die Grundversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Neben dem medizinischen Personal sind es zurzeit tausende Hände in vielen Sektoren, die das Land am Leben halten.

Luxemburg befindet sich in einer ungeahnten Krise. Als Handwerker unterstützen wir die Regierung und die Entscheidungen, die getroffen wurden, um den Zusammenbruch unseres Gesundheitssystems zu verhindern. Zurzeit brauchen wir Einheit und Solidarität und die Regierung muss in einem unsicheren Umfeld schnell handeln können.

Für uns als Handwerker ist die Situation sicherlich nicht einfach. Von 200 auf null, über Nacht. Gestern bestand unsere größte Herausforderung darin, qualifiziertes Personal zu finden, um die Arbeitslast zu bewältigen. Heute müssen wir damit zurechtkommen, dass wir nicht mehr arbeiten und unseren Unterhalt bestreiten können.

Wir müssen am Ball bleiben

In den letzten Tagen haben sich viele kleine und mittelständische Unternehmer an mich gewandt oder haben sich beim Verband gemeldet. Ich werde Ihnen nicht verhehlen, dass die gegenwärtige Situation viele Handwerker tief beunruhigt. Es ist die Situation der Mitarbeiter und ihrer Familien, die am stärksten auf der Moral lastet. Den Betrieb zu schließen und die Mitarbeiter in die Kurzarbeit zu schicken, ist eine Situation, die die meisten Unternehmer nur sehr schwer akzeptieren können.

Trotzdem muss es weitergehen und wir müssen am Ball bleiben. In den letzten Tagen waren wir alle damit beschäftigt, die verschiedenen Prozeduren für die Kurzarbeit und die Verlängerung der Fristen bei den Sozialversicherungs- und Steuerbehörden zu beantragen. Die Regierung hat das Instrument der Kurzarbeit in Fällen höherer Gewalt für KMUs geöffnet, womit unsere Mitarbeiter mit 80 Prozent ihres Lohnes entschädigt werden. Die Sozialversicherungs- und Steuerbehörden werden eine Verlängerung der Fristen gewähren und ein Teil der Mehrwertsteuer wird erstattet.

All dies ist wichtig und nützlich, aber es wird nicht ausreichen, um die meisten Unternehmen am Leben zu erhalten. Sie alle wissen das. Ein Unternehmen, das keine produktiven Stunden leisten kann, wird nicht lange über die Runden kommen. Die Kosten laufen weiter, während die Einnahmen wegfallen.

Die „Fédération des artisans“ steht in ständigem Kontakt mit der Regierung, die sich der Probleme der kleinen und mittelständischen Unternehmen sehr wohl bewusst ist. Oberstes Ziel ist es, so schnell wie möglich Geldmittel und Garantien bereitzustellen, damit die Unternehmen diese Krise überstehen können. Im Moment ist es das medizinische Personal, das an der Front steht. Morgen, nach der Gesundheitskrise, werden wir Handwerker gemeinsam mit unseren Mitarbeitern für die Stabilisierung unserer Unternehmen und der luxemburgischen Wirtschaft kämpfen müssen. Wir sind fest entschlossen, unsere Unternehmen und die Arbeitsplätze zu retten. Die Regierung hat ihrerseits ebenfalls angekündigt, alles Nötige zu tun, damit die KMU und ihre Mitarbeiter diese Krise überwinden können. Die öffentlichen Finanzen Luxemburgs sind gesund. Wir haben ein Triple-A-Rating. Die Zeit ist definitiv gekommen, diese Karte auszuspielen.

„Mir sinn d’Handwierk a mir packen dat“

In den nächsten Tagen wird die Regierung zusätzliche Maßnahmen zugunsten von KMU und Selbständigen beschließen. Auch die Banken haben signalisiert, dass sie ihre Kunden unterstützen werden. Esch und die Stadt Luxemburg haben angekündigt, für ihre Geschäftsräume während der Krise die Mieten zu erlassen. Es ist wichtig, dass generell Vermieter und Mieter Kontakt zueinander aufnehmen und gemeinsam eine pragmatische Lösung finden. Das Gleiche gilt für Bankkredite und Leasingverträge. Trotz der Krise müssen wir auch mittel- und langfristig denken und handeln. Viele Gemeinden haben auch angekündigt, offene Rechnungen von Handwerksbetrieben schnellstmöglich zu begleichen. Das ist ebenfalls ein wichtiges Signal und eine konkrete Hilfe für Unternehmen.

Es wäre wichtig, dass auch der Staat im Kontext von öffentlichen Arbeiten schnellstmöglich offenstehende Rechnungen vollständig begleicht.

Die nächsten Wochen und Monate werden so oder so nicht einfach sein. Aber auch diese Krise wird ein Ende haben. Das ist sicher. Die Welt wird nicht mehr dieselbe sein und intern denken wir über das Handwerk nach der Krise nach.

Im Austausch mit unseren Mitgliedern kam eine weitere, ein bisschen trotzigere Botschaft durch: „Wir sind Handwerker und wir schaffen das!“

„Mir sinn d’Handwierk a mir packen dat“ ist auch die Botschaft, die ich meinen Kollegen und unseren Mitarbeitern übermitteln möchte.

J-Marc Calderoni
28. März 2020 - 12.51

Handel, Handwiërk, Horesca a Fräiberuffler, alles jäitzt a Kriisenzäiten no Hëllef vum Pappa Staat. Och wann een à la rigueur verstoë kann, dass Kleng- a Mëttel-Betriiber déi an Nout gerode sin ënnert d‘Äerm gegraff kréien, sou freet ee sech dach wéi ët ëm de villzitéierten liberalen Entrepreneursgeescht an d‘Risikobereetschaft bestallt as, mat deenen dës Sparten hir normalerweis dach signifikant Gewënner justifiéiren ? All Versteesdemech feelt awer, dass elo och nach grouss Boîten, déi trotz Corona a meeschtens opgrond vu Loun- a Sozialdumping enorme Bénéfice maachen, solle vum Staat finanziell ënnerstëtzt gin !? Boîten, déi zu engem groussen Deel op Profitmaximéirung duerch Cum-ex an aner kromm Steier-Hannerzéihungstricken ausgeriicht sin. Dat kann an däerf nëtt sin ! Wann een der Gesondheetsministesch Paulette Lenert wéi och der Mme Inneminister Taina Bofferding opgrond vun hirer exzellenter Aarbecht an dëse schwéiren Zäiten ee grousst Luëf muss ausschwätzen an och aner Rejhiirungsmëmber hiren Job gutt erfëllen, esou gesäit ët bei den Häre Bettel, Gramegna a Fayot dach ganz aanescht aus. Scho bal pénibel an u Pathos nëtt ze iwwerbidden hiren ,,Ët kascht wat ët kascht‘‘ -Optrëtt op RTL. De Vull awer schéisst dee kiërzlech ernannte Wirtschaftsminister Fayot of, dee stolz wéi Oskar erausposaunt, dass eben elo och Groussbetriiber ënnert den 9-Milliarde-,,Rettungsschiirm‘‘ !!! falen. Ët huët deemno nëtt laang gedauert, bis dass de sou-disant lénksgeriichten Politiker säi rosaroude Mäntelchen géint ee bloën Ëmhang getosch huët. War vun de liberale Spëtzepolitiker nëtt méi ze erwaarden, sou as d‘Optriëden vum LSAP-Wirtschaftsminister ee Schlag an d‘Gesiicht vun de schaffende Leit. Wäll dräimol diërft der roden, ween alt nees fir déi gepeffert Rechnung muss blechen. Bestëmmt nëtt di déck Bonzen ...