Villa gegen Zimmer getauscht

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Nach der Ablehnung eines Antrags auf Neuverhandlung seines Falls muss der US-Schauspieler Wesley Snipes am Donnerstag seine Villa gegen ein Bett in der McKean-Strafvollzugsanstalt tauschen.

Dieses Gefängnis hat allerdings wenig mit denen gemein, in denen Snipes seine Filme „Undisputed – Sieg ohne Ruhm“ oder „Gesetz der Strasse – Brooklyn’s Finest“ drehte. Ein weiterer Unterschied ist seine Gage – statt Millionenbeträgen wird Snipes nur einige Cents pro Stunde in der Gefängnisküche oder der Wäscherei verdienen.

Der Star aus der „Blade“-Trilogie muss seine auf drei Jahre angesetzte Haftstrafe in Lewis Run im US-Staat Pennsylvania in einem Gefängnis mit sehr geringen Sicherheitsvorkehrungen absitzen. Die Anstalt mit rund 300 nicht gewalttätigen Häftlingen wird von keinen hohen Mauern umgeben – nicht einmal von einem Zaun. Die Insassen leben in Hütten mit Zweibettzimmern. Sie dürfen täglich Duschen und von Freitag bis Sonntag werden abends Spielfilme gezeigt. Allerdings keine mit gewalttätigen Inhalten, weshalb die meisten Snipes-Filme dort wohl nicht auf dem Programm stehen werden.

Snipes fordert neuen Prozess

In einem letzten Versuch die Haft abzuwenden, stellte Snipes am Mittwoch einen Antrag, in dem er einen neuen Prozess forderte und dem Richter vorwarf, keine Fragen der Verteidigung zu einem möglichen Fehlverhalten der Geschworenen zugelassen zu haben. Sein Anwalt Daniel Meachum erklärte, er habe eine E-Mail von einem Mitglied der Jury erhalten, nach der drei andere Geschworene schon vor dem Prozess Snipes für schuldig gehalten hätten.

Snipes wurde 2008 wegen Steuerhinterziehung in drei Fällen zu je einem Jahr Knast verurteilt. Allein von 1999 bis 2001 soll er 2,7 Millionen Dollar (2 Millionen Euro) an Steuern hinterzogen haben.