Theater ohne Sprachgrenzen

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Seit 20 Jahren ist "Independent Little Lies" Bestandteil der Luxemburger Theaterlandschaft. Nun präsentieren sie ein Stück, an dem mehrere Autoren und Schauspieler aus zwei Nationen mitwirkten.

„Wir sind 99 Prozent“, riefen die Demonstranten der „Occupy Wall Street“-Bewegung. Wie kann es sein, dass eine Minorität von Reichen mehr Macht hat als die hungernde Mehrheit? Seit ewigen Zeiten stehen sich Mehrheiten und Minderheiten in einem gefährlichen (Un)-Gleichgewicht gegenüber. Dieses Team will dem in den Stücken nachgehen und es beleuchten. Es wird die Frage aufgeworfen, was Minoritäten eigentlich sind und welche Rolle sie spielen. Es geht dabei um linguistische, ethnische und finanzielle Minoritäten.

Playing a part – das Projekt

Es handelt sich dabei um eine Zusammenarbeit von drei Theatergruppen: „Independent little Lies“ (Luxemburg), „Teatre de l’Enjòlit“ (Spanien) und das „Teatro Excelsior“ (Italien). Das Projekt wird über das EU-Programm „Grundtvig“ finanziert, im Rahmen des Konzepts des lebenslangen Lernens. Das Projekt besteht aus zwei Komponenten. Erstens der Kreation eines Theaterstücks, „99%“, und zweitens einer künstlerischen, pädagogischen und sozialen Dimension in Form von Workshops, von denen bereits zwei abgehalten wurden, einer in Italien und einer in Spanien. Zwei weitere folgen in Luxemburg. Das Projekt läuft über zwei Jahre (2014-2015).

Vom 18. bis 21. Januar wird ein Workshop über alternative Kommunikation in der Theaterlandschaft hier in Luxemburg (in der Escher Kulturfabrik) stattfinden. Die Teilnehmer werden sich aktiv an der Promotion des Stückes „99%“ beteiligen. Es sollen ihnen damit Kompetenzen vermittelt werden.
Interessierte können sich über die E-Mail-Adresse ill.contact@gmail.com oder per Post an die Adresse „Independent Little Lies asbl“, BP13, L-4001 Esch/Alzette, anmelden. Jobsuchende und Personen ohne Universitätsabschluss erhalten Vorrang. Sechs Teilnehmer kommen vom Teatro Excelsior, dem italienischen Partner des Projekts.

Aktivitäten in Luxemburg
16.1.2015: Treffen mit den Autoren von „99%“, Elies Barberà und Ian de Toffoli, „Centre Català de Luxembourg“, 88, rue de la Semois, Luxemburg
18.1.-21.1.2015
Workshop: Alternative Kommunikation
21.1.2015, 20.00 Uhr
Première von „99%“ Théâtre d’Esch-Alzette
23.1.2015, 20.00 Uhr
Aufführung „99%“ Esch/Alzette
24.1.2015, 14.00-17.00 Uhr
Workshop „Viewpoints“, TNL, Luxemburg
24.1.2015, 20.00 Uhr
Aufführung „99%“ TNL,
25.1.2015, 17.00 Uhr
Aufführung „99%“ TNL,
Infos unter:
ill.lu
playingapartproject.wordpress.com

Die Verantwortlichen von „Independent Little Lies“ stellten das Projekt mit dem Stück gestern morgen der Presse vor und rückten vor allem die verschiedenen sprachlichen Hintergründe der Beteiligten in den Vordergrund.

„99 Prozent“

Die Ideen zum Stück entstammen zwei Workshops, welche die drei Partner – „Independent little Lies (Luxemburg), „Teatre de l’Enjòlit“ (Spanien) und „Teatro Excelsior“ (Italien) organisierten. Zwei Autoren – der Katalane Elies Barberà und der Luxemburger Ian de Toffoli nahmen sich der Ideen an, und schrieben „99%“ basierend auf dem Prinzip der Mehrsprachigkeit und dem Thema Minderheit gegen Mehrheit. Die beiden einigten sich auf ein Konzept, auf eine Basisidee, erklärte Ian de Toffoli. Danach hat jeder für sich daran gearbeitet, selbstverständlich in ständigem Kontakt und Austausch mit dem anderen. Textpassagen seien regelmäßig hin und her geschickt worden, was dazu geführt habe, dass der eine am Text des anderen weitergeschrieben habe.

Gedanken wurden nicht nur untereinander ausgetauscht, sondern auch weitergesponnen. Inszeniert wird das Stück nun von einer Luxemburgerin, Anne Simon. Von den sechs Schauspielern sind fünf von der katalanischen Partnertruppe „Teatre de l’Enjòlit“ aus Barcelona und eine – Claire Thill – Schauspielerin von „ILL“.

Bei den Workshops, die im Projekt „Playing a part“ bis dato angeboten wurden, kommunizierten die Beteiligten unter sich auf Englisch, Spanisch, Katalanisch, Luxemburgisch und in der italienischen Taubstummensprache. Bei den Proben entwickelte sich quasi eine neue Mischsprache daraus, sagte gestern die Regisseurin des Stückes, Anne Simon. Die Aufführung des Theaterstücks in den drei Ländern bildet den Abschluss des Projekts.