Interview mit Romain Schneider

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Unsere Kinderreporterin Lizi Braz hat sich in den Ferien mit den Politikern Nicolas Schmit, Marco Schank und Romain Schneider unterhalten.

 Was Nicolas Schmit über den Arbeitsmarkt hier in Luxemburg erzählt hat und auch die Antworten von Marco Schank zu Umweltschutz und Klimawandel konntet ihr bereits in den Ausgaben der Kinderseite der letzen beiden Wochen lesen.
Heute nun findet ihr auf dieser Seite die gekürzte Fassung des Interviews mit Romain Schneider.
Romain Schneider kümmert sich als Minister um Landwirtschaft, Solidarwirtschaft und Sport.
Lizi hat vor allem interessiert, was Romain Schneider als Sportminister zu tun hat und welche Pläne und Ziele er für die Zukunft hat.

Tageblatt: Herr Schneider, wie sieht Ihr Alltag als neuer Sportminister aus?

Romain Schneider: „Es ist so, dass ich neben dem Sportministerium auch noch andere Ministerien unter meiner Verantwortung habe: die Agrikultur und alles was damit in Verbindung steht und auch die Solidarwirtschaft. Es ist in der Regel so, dass ich mich einen Tag in der Woche nur dem Sport widme, im Ministerium, daneben aber selbstverständlich jeden Tag die sportliche Aktualität verfolge und immer mit den Mitarbeitern des Ministeriums in Verbindung bleibe, falls etwas Spezielles wäre. Natürlich halte ich auch Kontakte aufrecht mit den Föderationen und den Vereinen.“

„T“: Was wollen Sie erreichen, wozu wollen Sie beitragen?
R.S.: „Ich will vor allem erreichen, dass wir die großen Linien, die wir im Luxemburger Sport haben, weiterführen: im Bereich der Sportförderung aber auch beim Ausbau der Infrastrukturen (Sportfelder, Hallen usw.). Vor allem ist es mein großes Anliegen das Benevolat zu unterstützen, Leute zu unterstützen, die in den Vereinen tatkräftig eine Hand mit anpacken. Wir brauchen mehr solcher Leute, das Vereinsleben an der Basis ist wichtig.
Wichtig ist auch die sportliche Betätigung unserer Kinder. In diesem Bereich brauchen wir noch mehr diplomiertes Personal.“

„T“: Wird in Luxemburg genug gemacht für den Schulsport?
R.S.: „Ich glaube, nein. Ich glaube, man sollte da noch mehr investieren. Es geht in einem zweiten Schritt darum, dass wir noch mehr ausgebildetes Personal einsetzen. Wir sollten auch neue Wege suchen, um die neuen Strukturen (zum.Beispiel die maisons relais) zu nutzen. Schulisches und Sportliches gehört beides zusammen.“

„T“: Hat in Ihren Augen ein junger Luxemburger genau so gute Chancen ein Spitzensportler zu werden, wie ein junger Belgier oder Deutscher?
R.S.: „So lange es sich um Einzelsportarten handelt sind die Konditionen fast die Gleichen. Bei Mannschaftssportarten ist es sicherlich anders. Unsere Infrastrukturen haben ein hohes Niveau, mit Unterschieden von der einen Sportart zur anderen…
Und, es hängt natürlich auch immer vom Umfeld ab, zum Beispiel von den von den Trainern.
Dort, wo wir insgesamt das richtige Umfeld haben, sind die Chancen die gleichen.“

„T“: Muss man sich heutzutage dopen, um Profisportler zu werden oder geht es auch ohne?
R.S.: „Ich hoffe natürlich, dass es ohne geht. Mein Ziel ist es, dass gar nicht mehr gedopt wird. Ich glaube, wenn man sich auf ein großes Sportevent vorbereitet soll man nur erlaubte Mittel nehmen … und viel trainieren!“

„T“: Wird in Luxemburg streng genug kontrolliert gegen das Doping?
R.S.: „Ja, ich glaube wir haben sehr strenge Kontrollen durch die ALAD  (Agence Luxembourgeoise Anti Dopage) die mit der internationalen Anti-Doping-Agentur zusammen arbeitet. Diese Kontrollen wurden in den vergangenen Jahren aufgebaut und finden auch auf dem Terrain statt. Meine Politik ist: keine Toleranz für das Doping und verbesserte Information der betroffenen Sportler.“

„T“: Dann können die jungen Anhänger von Fränk, Andy und Kim ja beruhigt sein, oder?
R.S.: „Ja. Fränk hat ja auch in Fernsehinterviews erklärt, wie oft er in der Vergangenheit kontrolliert wurde. Alle Tests waren negativ. Die Anhänger können also beruhigt sein.“

„T“: Schauen Sie lieber Sport am Fernseher oder sind Sie selbst aktiv?
R.S.: „Ich schau mir eigentlich selten Sport am Fernseher an, weil ich kaum Zeit dazu habe. Sport mache ich, wenn ich Zeit habe, meistens an den Wochenenden. Ich fahre Rad und ich laufe … ich versuche zu joggen, wenn es nicht möglich ist Rad zu fahren.“

„T“: Machen Sie auch bei Charity-Läufen mit?
R.S.: „Ja, mein letzter Lauf war in der Coque wo ich einige Runden für einen guten Zweck gelaufen bin. Ich laufe eher kleinere Distanzen weil ich nicht so durchtrainiert bin.
Vor kurzen bin ich beim Wiltzer Semi-Marathon mitgelaufen, eine Staffel von 3x7km. Das funktioniert noch.“

„T“: Die nächsten olympischen Spiele sind 2012 in London. Gehen sie dahin, falls Luxemburger dabei sind?
R.S.: „Bei den Bedingungen die wir in Luxemburg haben, bei der guten Gesamtorganisation des Luxemburger Sports, gehe ich davon aus, dass Luxemburger Athleten dabei sein werden. Ich werde dann auch in London präsent sein, um unsere Sportler zu unterstützen. Ich glaube schon, dass es für die Moral unserer Athleten wichtig ist. Auch als Anerkennung ihrer Leistung.“

„T“: Wer glauben sie, hat in Luxemburg eine gute Chance 2012 als Sportler in London dabei zu sein?
R.S.: „Wir haben eine Reihe von Leichtathleten, die sich bereits profiliert haben. Auch bei unseren Schwimmern sind einige dabei, die derzeit ganz gut sind, wie zum Beispiel Raphael Stacchiotti. Auch bei den Mädchen sind eine ganze Reihe guter Sportlerinnen dabei.
Dann haben wir auch noch im Triathlon Dirk Bockel und Liz May und unsere Fahrradsportler sind natürlich dabei. Vielleicht sogar mehr als unsere drei Bekanntesten! Nicht zu vergessen unsere Judoka wie Marie Müller oder auch die Turner, auch wenn es dort einige Verletzungen gab.“

„T“: Glauben Sie, dass der Escher Leichtathlet David Fiegen bis dahin wider in Form ist und mitmachen kann?
R.S.: „Ich hoffe natürlich, dass er bis dahin seine Form zurück hat. Er hat jetzt ein bisschen umgestellt von 800m auf 400m, man muss schauen wie ihm das gelingt, die Resultate waren ja nicht so negativ.“

„T“: Und der andere FOLA-Athlet, Mike Schumacher?
R.S.: „Mike Schumacher ist ganz sicher einer, der es schaffen kann, wenn er seine Form hält. Wir haben schon viele gute Sportler für London 2012.“