Das andere Gesicht der Clowns

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Vom 30. April bis 10. Mai findet in der Escher Kulturfabrik und im „Parc du Haut-Fourneau U4“ in Uckange, Frankreich, wieder das Spektakel „Clowns in Progress“ statt.

Auch dieses Jahr wird dem Publikum beim Internationalen Festival der Clowns ein spannendes Programm geboten. Ziel des Festivals, das 2013 bereits zum dritten Mal veranstaltet wird, sei es, dem Publikum die talentierten Clowns zu zeigen, die in der heutigen Kulturlandschaft mit der Darbietung ihrer Kunst einen festen Platz eingenommen haben, sagt Francis Albiero, künstlerischer Direktor des Festivals. Dabei seien Aufführungen von Clowns nicht immer nur für Kinder gemacht, zum Beispiel dann, wenn sie dramatische Stücke spielten.

Clowns sind also nicht immer nur lustig. Und auch beim diesjährigen Programm des Spektakels „Clowns in Progress“ steht nicht allein der Humor und Spaß im Vordergrund. Die „Soirée cabaret clowns“ zum Beispiel wird ein interessanter Cocktail aus Überraschungen, Begegnungen und Improvisation. Das spektakuläre Kabarettstück vereint Höhe, Humor und Magie. Es gibt Vorführungen in luftiger Höhe von der Artistin Diane Vaicle, Rockmusik von der Sängerin Mell, Magie vom Zauberer Raymond Raymondson und noch vieles mehr.

Mehr als nur Komik und Humor

„L’Oripeau du pollu“ ist eine Tragikomödie von und mit Camille Perrin. Der französische Musiker war schon immer ein Fan von Clowns und mag es seit frühester Kindheit, die Menschen mit Witzen und Faxen zum Lachen zu bringen. So kam er auf die Idee, das Stück zu schreiben und aufzuführen.

Die Vorbereitung ist nicht immer einfach. „Es gibt viele Schwierigkeiten und Ängste bei der Vorbereitung eines Spektakels, besonders wenn man sieht, dass man noch einen sehr weiten Weg bis zur Aufführung vor sich hat“, erklärt Camille Perrin. „L’Oripeau du pollu“ ist nicht autobiografisch, enthält aber viele Elemente aus Camille Perrins Kindheit. Er verarbeitet zum Beispiel ein Erlebnis, bei dem er einen Brand miterlebt hat. Und auch die Tür, die in dem Stück eine große Rolle spielt, ist eine Verbindung zu seiner Vergangenheit.

Monolog ist eine Tragikomödie

Der Monolog ist eine Tragikomödie. Auf den ersten Blick steht die Komik, der Humor im Vordergrund: Camille Perrin macht Witze, versucht, das Publikum mit einzubeziehen, lacht, singt und macht lustige Geräusche. Er überrascht die Zuschauer. In einem Ausschnitt spielt er mit einem Staubsauger. Doch hinter der Komik steckt viel mehr: Auch Angst, der Tod, das Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens wird angesprochen. Neben diesen beiden Aufführungen werden außerdem Workshops rund um das Thema Clowns angeboten.

Francis Albiero leitet den Kurs für Anfänger, die gerne die Kunst der Clowns besser kennenlernen möchten. Es gibt Trainings, Improvisationen und kleine Bühnenaufführungen. Für Professionelle wird ein Workshop mit dem Clown, Komiker und Autor Gilles Defacque organisiert. Die erarbeiteten Stücke werden nach dem Kurs auch öffentlich aufgeführt. „Clowns in Progress“ scheint also einen tiefen Einblick in die Kunst der Clowns zu liefern und zu zeigen, dass Clown nicht immer ein Synonym für Lustigkeit, Lebensfreude und Humor sein muss. Auch Clowns haben manchmal Angst und sind traurig. Sie sind also genau wie wir Menschen …