LuxFilmFest / Dancing with Little Wolves

„Los Lobos“ ist alles andere als ein Misery-Porn ((C) Octavio Arauz)
Grenzgebiete sind immer Räume für Konflikte oder wenigstens angespannte Situationen. In wenigen Tagen jährt es sich sogar, dass das Konzept Schengen-Raum je nach Land infrage gestellt wird – von den Zuständen an der mexikanisch-amerikanischen Grenze unter den drei letzten Präsidenten gar nicht mal zu sprechen. Das US-Kino begab sich oftmals dorthin, um dramatischen Filmstoff zu produzieren, wie bei „Sicario“ oder auch Soderberghs „Traffic“ zu sehen war.
„Los Lobos“ des mexikanischen Regisseurs Samuel Kishi tastet sich seiner porträtierten Filmlandschaft völlig gegensätzlich an das Thema heran. Fernab von immerwährend potenziellen Gewaltausbrüchen und grauer Tristesse, wohin das Auge reicht, wendet er sein Augenmerk eher der Charakterstudie von kleinen Kindern – in diesem Falle die Zwei- und Einkäsehochs Max und Leo, die mit ihrer Mutter Lucia über den legalen Weg auf amerikanischem Boden versuchen, neues Lebensglück zu finden.