Mit der Vergabe eines Ehrenpreises an den US-Schauspieler Edward Norton (45/“Birdman“) ist am Mittwochabend das Filmfestival im schweizerischen Locarno eröffnet worden. Norton nahm die Auszeichnung vor mehr als 8000 Gästen auf der Piazza Grande, dem Marktplatz des malerischen Ortes am Ufer des Lago Maggiore, entgegen. Der „Excellence Award Moët & Chandon“ wird an Schauspieler vergeben, die mit ihrem „einzigartigen Beitrag“ das Kino bereichert hätten.
Als erster Film des diesjährigen Festivals von Locarno lief anschließend „Ricki and the Flash“ von Regisseur Jonathan Demme („Das Schweigen der Lämmer“). In dem Drama mit komödiantischem Einschlag, das am 2. September in Deutschland unter dem Titel „Ricki – Wie Familie so ist“ startet, fesselt Meryl Streep als Rocksängerin fortgeschrittenen Alters.
Gesellschaftskritik
Um den Goldenen Leoparden, den Hauptpreis des Festivals, bewerben sich 19 Spiel- und Dokumentarfilme aus aller Welt.
Carlo Chatrian, der künstlerische Leiter in Locarno, betonte zur Eröffnung die gesellschaftskritische Ausrichtung des diesjährigen Festivals. Das Kino könne wesentlich zum Verständnis der komplizierten Gegenwart beitragen und Brücken zwischen den Kulturen bauen. Anders als seine Vorgänger setzt Chatrian nahezu ausschließlich auf anspruchsvolles Arthaus-Kino. Die etwa 200 Filme, die bis 15. August in verschiedenen Sektionen laufen, entstanden überwiegend fern der kommerziell orientierten Filmindustrie.
Zu den Prominenten, die zur Eröffnung des Filmfestivals kamen, gehörten Senta Berger und Udo Kier. Berger besucht das Festival, um die Retrospektive mit Filmen des legendären Hollywood-Regisseurs Sam Peckinpah zu begleiten. 1965 hatte sie einen großen Erfolg in dessen Western „Sierra Charriba“. Ihr Kollege Udo Kier („Nymphomaniac II“) sitzt in der Jury, die über die Vergabe des Goldenen Leoparden entscheidet. Der Hauptpreis des Festivals wird am 15. August vergeben.
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