Neues LogoNeue visuelle Identität führt zu Zoff im Escher Gemeinderat

Neues Logo / Neue visuelle Identität führt zu Zoff im Escher Gemeinderat
Das neue Logo der Stadt Esch sorgte am Freitagmorgen für Diskussionen im Gemeinderat Foto: Philip Michel

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Esch hat eine neue visuelle Identität. Das alte Logo der Stadt mit dem markanten Turm wird durch eine moderne Version ersetzt, die den Turm und die Alzette über dem Schriftzug „Esch“ darstellt. Allerdings gab es bei der Verabschiedung am Freitag im Gemeinderat mächtig Knatsch.  

Ein Vorgeschmack auf die zum Jahresende anstehenden Budgetdiskussionen und vielleicht sogar den Wahlkampf 2023 gab es am Freitag im Escher Gemeinderat. Gleich beim ersten Tagesordnungspunkt gab es mächtig Zoff, da die Räte nicht in den Findungsprozess der neuen visuellen Identität der Stadt eingebunden waren und das neue Logo erst am Freitag entdeckten. Durch den Streit verblasste sowohl das neue Logo als auch der eigentliche Hauptpunkt der Sitzung, die Vorstellung des Sozialberichts.

 Screenshot: Pressemitteilung Esch

Im Gemeinderat vom 28. Januar war die neue visuelle Identität der Stadt Esch ein erstes Mal auf der Tagesordnung aufgetaucht. Das Escher Designbüro Lola bekam den Auftrag, einen partizipativen Prozess zu starten, der bis Ende des Jahres zu einem neuen Logo für die Stadt Esch führen sollte. Das bisherige mit dem Turm und dem Slogan „ma ville, ma vie“ war um die Jahrtausendwende eingeführt worden. Die Escher sollten sich am Findungsprozess beteiligen. Allerdings nicht die Gemeinderäte, die erst am Freitag während der Sitzung das neue Design entdecken durften und gleich darüber abstimmen sollten.

Das sorgte für dicke Luft. „Wir können das nicht mitstimmen, weil wir als Fraktion keine Möglichkeit hatten, darüber zu diskutieren. Das ist umso bedauerlicher, denn eine Identität macht nur dann Sinn, wenn alle an einem Strang ziehen. Durch ihre sture Haltung wird jetzt die neue Identität lediglich mit den Stimmen der Mehrheit verabschiedet. Das ist traurig“, sagte Mike Hansen (LSAP) in Richtung von Bürgermeister Georges Mischo (CSV) und seinem Schöffenrat. In die gleiche Kerbe haute Laurent Biltgen („déi Lénk“), der zuvor vergeblich gefordert hatte, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen: „Die Firma Lola hat eine ganz ernsthafte, gute Arbeit geleistet, ganz im Gegensatz zum Schöffenrat. Das hier ist zu wichtig. Es geht nicht darum, ob wir das Logo schön oder nicht schön finden, sondern um mehr. Wir hätten gehofft, dass wir eingebunden werden“, so Biltgen.

Mandy Ragni („déi gréng“) brachte es anschließend auf den Punkt: „Es ist schade, denn was nun hängen bleibt, ist diese Diskussion und nicht das bemerkenswerte, neue Logo.“ Bürgermeister Georges Mischo (CSV) begründete die Haltung des Schöffenrats damit, dass das neue Logo nicht „geleakt“ werden sollte, denn sonst wären die negativen Diskussionen schon im Vorfeld losgegangen. Line Wies („déi Lénk“) sprach von einer ermüdenden Machtdemonstration. Konsequenz: Die neue visuelle Identität der Stadt Esch wurde lediglich von den Stimmen der Mehrheit verabschiedet, ein schlechter Start für ein Logo, das die Escher eigentlich verbinden sollte.