Der WahlflüstererWenn Politiker Fremdschämen auslösen

Der Wahlflüsterer / Wenn Politiker Fremdschämen auslösen
Wenn Schafe zählen nicht mehr reicht! Foto: Editpress-Archiv

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Als dem Wahlflüsterer, von Schlaflosigkeit geplagt, die Schäfchen ausgingen, begann er, offizielle Einweihungen und Pressekonferenzen zu zählen. Er zählte lange. Minister jeglicher Couleur überbieten sich in diesen Tagen ja förmlich mit öffentlichen Auftritten. An deren Sinnhaftigkeit (ver)zweifelt der Wahlflüsterer mitunter. Nach unruhigem Schlafe ließ ein furchtbarer Albtraum ihn gegen Morgen aufschrecken. Im Traum hatten die Regierungsmitglieder zu einem Pressetermin geladen, um die Ankündigung der Präsentation eines Leitfadens für Ankündigungen bekannt zu geben. 

Um besser einschlafen zu können, hat der Wahlflüsterer nun beschlossen, die Stunden zu zählen, die bis zum Wahltag am 8. Oktober bleiben. Zunächst muss er aber erst mal das Fremdschämen aus dem Kopf bekommen, das ihn am letzten Dienstag beim Tageblatt-Rundtischgespräch im Escher Theater überkam. Hat da nicht doch CSV-Kandidat Georges Mischo verlangt, dass der soziale Mindestlohn endlich an die Inflation angepasst werden müsse? „Autsch“ hieß es irgendwo in den sozialen Netzwerken. (Siehe auch X – früher Twitter) „Der Mindestlohn ist noch immer an die Inflation angepasst worden. Ich weiß nicht, wo Sie leben …“, belehrte der blaue Bildungsminister den verdutzten Escher Bürgermeister. 

Aber auch Meisch hat sich an dem Abend nicht mit Ruhm bekleckert. Auf die erkennbar nicht ernst gemeinte Frage, welche Person er als Premierminister/in wählen würde, wenn es niemand aus den Reihen der DP sein dürfe, wollte er partout keinen Namen nennen und reagierte störrisch und humorlos. Was, wenn Kinder sich ein Beispiel an dem für sie zuständigen Minister nehmen? Der Wahlflüsterer beschließt, seinen Gedanken nicht zu Ende zu führen. Lieber denkt er an Christophe Hansen (CSV), der am Donnerstag bei einer Wahlveranstaltung des Tageblatt in Diekirch zu seinem Auto ging, um Claude Turmes’ Jacke zu holen. Für das, was hier nach überparteilicher Fürsorge aussehen könnte, gibt es eine einfache Erklärung: Hansen und Turmes („déi gréng“) bilden offensichtlich manchmal Fahrgemeinschaften. Na, wenn daraus mal nichts Ernsthaftes wird, denkt der Wahlflüsterer. Beruhigt stellt er fest, dass es bis zum 8. Oktober schon wieder einige Stunden weniger sind.

den tutebatty
3. Oktober 2023 - 10.48

Der Wahlflüsterer scheint eine rege Fantasie zu haben. Vielleicht verfolgen ihn aber auch seine Alpträume bis in den nächsten Tag hinein.

Nomi
2. Oktober 2023 - 15.51

Wann den Heng des Kei'er net dei' Partei mat den meeschten Stemmen als Formateur beobtraagt, kann hien och mat sengem Threi'ss ob Biaritz plenneren, fir emmer !

Emile Müller
2. Oktober 2023 - 12.07

Durchhalten lautet die Devise, nach diesem Wochenende haben wir wieder 4 Jahre und 11 Monate Ruhe, denn dann wollen unsere Politiker nichts mehr von uns wissen und vergessen sind die Reden welche geschwungen wurden.... Aber hey, hauptsache wir haben Slogans, wie nah beim Bürger unsere Politiker doch alle sind... Als op jemand auf diesen Schwachsinn reinfallen würde.... Wen man allerdings noch als wählbaren Kandidaten oder Partei ernstnehmen kann, steht immer noch im Raum, also wird es ein munteres Durchmischen, ich stell mich mal auf eine Viererkoalition ein....

@JJ/
1. Oktober 2023 - 15.44

Wünsche mit Bettel wird mit Bausch in die Wüste geschickt wie seinerzeit Junker. Man sollte den beiden eine Quiz Show bei RTL anbieten, dort wären beide besser aufgehoben, da Sie eh die meiste Zeit dort für sich in Anspruch nehmen. Besonders Bausch nervt jeden Tag.

JJ
1. Oktober 2023 - 8.40

Wenn der ganze Spuck vorbei ist werden wir alle besser schlafen. Zumal wenn Gambia weitermachen kann und Frieden,ADR & Co die Wüste aufgesucht haben.