Wettbewerb der FinanzzentrenWeltweit auf Platz 16 – Der Standort Luxemburg verbessert sich weiter

Wettbewerb der Finanzzentren / Weltweit auf Platz 16 – Der Standort Luxemburg verbessert sich weiter
Luxemburg steht aktuell auf Platz 16 der wichtigsten Finanzplätze der Welt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Im Ranking der Finanzplätze war Luxemburg seit 2020 spürbar nach hinten gerutscht. Zuletzt konnte das Großherzogtum jedoch wieder zulegen. Laut der neuesten Ausgabe steht es weltweit wieder auf Platz 16.

Der Global Financial Centres Index (GFCI) ist ein wichtiges Marketinginstrument für Finanzstandorte. Zweimal im Jahr wird das Ranking veröffentlicht. Untersucht werden Aspekte wie Geschäftsumfeld, Entwicklung des Finanzsektors, Infrastruktur, Fachwissen der Mitarbeiter, Ruf des Platzes und einige weitere Faktoren. Hinzu kommen die Ergebnisse einer Online-Umfrage. Untersucht wurden für diese 34. Ausgabe des Rankings mehr als 130 Finanzplätze weltweit.

Nachdem der Finanzplatz Luxemburg während mehrerer Ausgaben des Rankings immer weiter nach hinten gerutscht war, konnte er in der jüngsten Ausgabe (September 2023), wie auch bereits in den beiden Ausgaben zuvor, wieder Plätze gutmachen. Mittlerweile steht er somit wieder auf Platz 16 der wichtigsten Finanzplätze der Welt. Hinter Frankfurt und Paris, aber vor Zürich und Amsterdam. Drei Plätze höher im Ranking als vor sechs Monaten.

Im März 2022 lag das Großherzogtum gerade mal auf Platz 27. Seit der letzten Ausgabe ist das Land jedoch wieder in der Top 20 der globalen Finanzplätze vertreten. Von den viel besseren Zahlen, die das Großherzogtum in der Vergangenheit mal erreicht hatte, bleibt das Land jedoch weiter entfernt. Im September 2020 beispielsweise lag der Standort weltweit auf Platz zwölf.

Frankfurt wieder die Nummer eins in der EU

Auch innerhalb der Europäischen Union hat der Finanzplatz Luxemburg seinen früheren Glanz noch nicht zurückerlangt, konnte seine Positionierung jedoch weiter verbessern. Zählte das Land Ende 2020 noch als wichtigster Finanzplatz in der Staatengemeinschaft, so belegt es aktuell nur noch den dritten Rang – drei Plätze besser als vor einem Jahr. Als die zwei wichtigsten Finanzzentren der EU gelten Frankfurt und Paris. Europaweit gelten London und Genf als die zwei bedeutendsten Standorte. Luxemburg belegt derzeit den fünften Platz.

Im aktuellen GFCI ist Luxemburg nun drei Plätze nach oben gerutscht, hat aber gleichzeitig 19 Bewertungspunkte (auf aktuell insgesamt 724 Punkte) hinzugewonnen. Dies zeigt, dass das Rennen zwischen den EU-Standorten sehr eng ist: Frankfurt (726 Punkte); Paris (725 Punkte); Amsterdam (721 Punkte).

London liegt mit seinen 744 Punkten weiter deutlich an der Spitze in Europa. Weltweit erhält nur noch New York (763 Punkte) ein noch besseres Resultat. Jedoch zeigt sich, dass sich der Abstand Londons zu seinen europäischen Wettbewerbern in den letzten Jahren stark verringert hat.

Die langfristige Entwicklung (der Bewertungspunkte) deutet auf ein enges Rennen in Europa hin
Die langfristige Entwicklung (der Bewertungspunkte) deutet auf ein enges Rennen in Europa hin Quelle: GFCI 34

Europäische Union nicht in weltweiter Top 10

Langfristig gesehen hat sich Luxemburg in der Positionierung verbessert: Im März 2007, als das Ranking erstmals erstellt wurde, belegte das Land Platz 26 weltweit. Andere europäische Finanzzentren wie Frankfurt und Paris lagen damals mit dem sechsten beziehungsweise elften Platz klar vor Luxemburg. Ihre Spitzenpositionen mussten sie jedoch nach und nach vornehmlich an asiatische Großstädte abgeben.

Insgesamt drei Städte unter den ersten zehn befinden sich auch in Asien, zwei in Europa und fünf in den USA. Keine Stadt aus der Europäischen Union hat es bis in die weltweite Top 10 der Finanzplätze geschafft. Russlands Hauptstadt Moskau musste derweil einen weiteren Absturz (auf Platz 114; zwischen Mexiko-City und Teheran) in Kauf nehmen.

Neben einer allgemeinen Bewertung der Finanzplätze wurde im nun vorgestellten Bericht noch ein besonderes Augenmerk auf die FinTech-Branche gelegt. Insgesamt wurde das betreffende Angebot von 115 Zentren unter die Lupe genommen. „Chinesische und US-amerikanische Zentren sind nach wie vor stark vertreten, wobei sieben US-amerikanische und sieben chinesische Zentren unter den Top 20 zu finden sind“, schreiben die Autoren. New York und London führen die FinTech-Rangliste an, während San Francisco um einen Platz auf den dritten Platz zurückfällt, Shenzhen seinen vierten Platz behält und Singapur Los Angeles auf den fünften Platz verdrängt.

Der Standort Luxemburg hat derweil, wie bereits in der Ausgabe zuvor, deutlich zugelegt, sowohl in Bewertungspunkten als auch im Ranking. Es ist ein Bereich, in dem im Großherzogtum Anstrengungen unternommen werden, um ihn voranzubringen. Das Land liegt mittlerweile auf Platz 25, eine spürbare Verbesserung um 24 Plätze.

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