Die 37. Volkszählung Luxemburgs hat am Montag begonnen. Der Zensus, der jede zehn Jahre wiederholt wird, soll nicht nur die Anzahl der im Großherzogtum lebenden Menschen erfassen, sondern ist außerdem für die Zukunftsplanung des Landes wichtig, sagt François Peltier, Zuständiger der Volkszählung bei der luxemburgischen Statistikbehörde Statec. Die Daten, die bei der Volkszählung erhoben werden, ermöglichen es den Entscheidungsträgern und Einwohnern, die soziale, politische und ökonomische Situation Luxemburgs besser zu verstehen – auf nationaler und auf kommunaler Basis.
Aus diesem Grund hat das Statec am Montag eine virtuelle Informationssitzung organisiert, um die Bürger über praktische Einzelheiten zu informieren. Hier können Sie die Veranstaltung im Replay ansehen: LINK
Auch im digitalen Zeitalter bleibt Papier eine Option
Wegen der Corona-Krise musste die Volkszählung bereits zweimal verlegt werden. Im Februar übte das Gemeindesyndikat Syvicol Kritik an der Tatsache, dass Hausbesuche inmitten der Corona-Krise organisiert wurden. Man befürchtete, dass Volkszähler das Virus in mehreren Haushalten verteilen könnten.
Nützliche Links
Informationsportal von Statec zur Volkszählung in fünf Sprachen: https://rp2021.lu/
Teilnahme an der Volkszählung (FR):
https://guichet.public.lu/recensement
Teilnahme an der Volkszählung (DE):
https://guichet.public.lu/volkszaehlung
Teilnahme an der Volkszählung (EN):
https://guichet.public.lu/census
Statec-Hotline zur Zählung:
80 02 21 21
Das Statec habe deswegen digitale Lösungen in Erwägung gezogen, um den Kontakt zwischen Menschen zu reduzieren. Die Volkszählung könne so ab dem 8. November bis zum 28. November elektronisch in fünf Sprachen über myguichet.lu ausgefüllt werden – über Computer, Tablet oder Handy. Die Einladungen zur Online-Volkszählung werden in den kommenden Tagen bei den Einwohnern des Landes ankommen, sagt Peltier. Aber: Trotz Online-Format sei die traditionelle Papierform der Volkszählung weiterhin eine Option. Menschen, die also keinen Zugriff zum Internet haben, brauchen sich keine Sorgen zu machen.
Fragebogen in Papierform würden ab dem 22. November automatisch von den Volkszählern an all jene verteilt werden, die noch nicht an dem Zensus teilgenommen haben. Man muss sich also nicht manuell für die Volkszählung einschreiben. Die Papierfragebögen würden vorerst nur auf Französisch und Deutsch entsendet werden. „Um den Fragebogen in Englisch, Portugiesisch oder Luxemburgisch zu erhalten, muss man seine Gemeinde oder das Statec kontaktieren“, sagt Peltier.
Die Möglichkeit, online an der Volkszählung teilzunehmen, gilt weiterhin bis zum 28. November. Danach werden nur noch die Papierfragebögen angenommen. Teilnehmer können diese vor dem 5. Dezember an ihre Gemeindeverwaltung abgeben, per Post an das Statec senden oder am 6. Dezember an einen Zählungsbeamten überreichen.
Umfangreiche Informationskampagne
Über den Link www.rp2021.lu können sich die Einwohner Luxemburgs zudem über das „recensement“ informieren. Die Webseite ist in fünf Sprachen abrufbar und enthält Videos zur Volkszählung, praktische Informationen und wichtige Fragen zur Zählung und dem Datenschutz. Nachdem man eine Sprache ausgewählt hat, kann man über den Link „Den Fragebogen ausfüllen“ auf myguichet.lu gelangen – hier findet die Online-Volkszählung statt. „Menschen können den Fragebogen angenehm auch ohne Luxtrust-Zertifikat ausfüllen“, sagt Peltier. Um die Online-Teilnahme an der Zählung zu fördern, hat das Statec zudem eine Lotterie organisiert, welche 25 glückliche Teilnehmer mit Hightech-Preisen belohnt.

Einwohner können sich bei Fragen auch kostenlos an die Hotline 80 02 21 21 wenden, die von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar ist. Außerdem würden Agenten bereitstehen, die jede Frage auf dem Formular erklären.
Beim Thema Datenschutz müssen sich Teilnehmer ebenfalls keine Sorgen machen. „Alle persönlichen Daten sind geschützt und werden nach der Verwendung für die Volkszählung gelöscht“, versichert Peltier. Die Volkszählung basiere auf dem Gesetz, das im Juli dieses Jahres gestimmt wurde. „Somit unterstehen unsere Agenten einem ‚secret statistique.’“ Zudem ermögliche das Online-Formular eine schnellere Auswertung und muss so nicht von Volkszählern gehandhabt werden.
Die Pflicht des Bürgers
Gemäß dem Gesetz vom 10. Juli 2011 über die Organisation des Nationalen Instituts für Statistik und Wirtschaftsstudien kann die Nichtbeantwortung oder die wissentliche Falschangabe zu finanziellen Sanktionen führen. Das Ziel dieser Rechtsvorschrift besteht darin, die Qualität der erstellten Statistiken zu verbessern, indem es dem Statec ermöglicht wird, zuverlässige und hinreichend repräsentative Daten über die Bevölkerung zu erheben.
(Quelle: guichet.lu)
Erste Volkszählung
Im Jahr 1839 fand die erste Volkszählung hierzulande statt. Damals lebten 175.223 Einwohner hier. Bei der letzten Volkszählung im Februar 2011 betrug diese Zahl fast 512.400. Die letzte offizielle Einwohnerzahl geht hingegen auf den 1. Januar 2020 zurück: 626.100 Einwohner wurden zu diesem Zeitpunkt gezählt. Hundertprozentig zuverlässig ist diese nicht, weil eine genaue Rechnung der Bevölkerung nur alle zehn Jahre gemacht wird. (Quelle: statec.lu)
Die erste offizielle Volkszählung auf luxemburgischem Boden hat indessen im Jahr 1766 stattgefunden, als die österreichische Kaiserin Maria-Theresia die Bevölkerung des damaligen Luxemburger Herzogtums erfassen ließ. Damals lebten ungefähr 224.000 Menschen dort – auf einer dreimal größeren Fläche als heute.
"Umfangreiche Informationskampagne"? Tut mir leid, die muss mir wohl entgangen sein. Die meisten Leute haben das erste Nal von der Zählung gehört, als ihnen in den letzten Tagen der offizielle Brief ins Haus kam - der zudem prompt ein falsches Datum angab, ab wann die Fragebögen in Papierformat ausgeteilt werden: 14. Juni anstatt 22. November. Geschätzte 250.000 Briefe für die Katz, die jetzt mit einem weiteren Schreiben verbessert werden müssen. Wer bezahlt das?
Hotline is cold. Keen hiewt op. Répondeur !
Hab 5 Minuten gebraucht online, die Anmeldung dauerte am längsten.