EschVorprojekt zur Renovierung: Die Kulturfabrik soll größer, offener und grüner werden

Esch / Vorprojekt zur Renovierung: Die Kulturfabrik soll größer, offener und grüner werden
So soll die Kufa einmal aussehen Illustration: Jim Clemes Associates

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Es ist momentan zwar „nur“ ein Vorprojekt, doch in der Escher Kulturfabrik kündigt sich Großes an. Die Kufa soll in den fünf kommenden Jahren runderneuert und vergrößert werden. Angepeilter Kostenpunkt sind 30 Millionen Euro. Frühestens losgehen können die Arbeiten in eineinhalb Jahren. Ob der Kulturbetrieb während der Umbauten weitergehen kann, steht noch nicht fest.

Rund 25 Jahre ist es her, dass der Umbau des ehemaligen Escher Schlachthofes in die Kulturfabrik abgeschlossen wurde und die Kulturinstitution an der Luxemburger Straße ihre Türen wiedereröffnete. Kein Wunder demnach, dass die Installationen inzwischen nicht mehr den Anforderungen in Sachen Energieeffizienz oder Barrierefreiheit entsprechen. Und so wurde am Donnerstag das Vorprojekt zur Renovierung und Erweiterung der Kufa von Direktor René Penning, Architekt Jim Clemes und den Schöffen Pim Knaff (DP) und Meris Sehovic („déi gréng“) vorgestellt.

Demnach sollen 2.000 m2 Fläche hinzukommen und die bisher nicht genutzten Räumlichkeiten integriert werden. Während der Umbau vom Schlachthof in die Kulturfabrik 115 Millionen LUF (heute etwas weniger als 3 Millionen Euro) kostete, sind für die neuerliche Renovierung einstweilen 30 Millionen Euro angedacht. Da es sich um ein Vorprojekt handelt, kann sich die Summe im Laufe der Zeit noch verändern. Das Konzept aber steht. Der zusätzliche Raum für Künstler soll durch eine Aufstockung der Gebäude erreicht werden, wie Architekt Jim Clemes erklärt. Zudem soll die Kulturfabrik sich zur Seite der Alzette öffnen und somit zu einem Hotspot des Zusammenlebens werden. Das war beim ersten Umbau nicht möglich, da das Esch-Schifflinger Stahlwerk auf der anderen Seite der Alzette die Grenze bildete. 

Das Stahlwerk ist Geschichte und auf dem Standort soll bis 2035 ein völlig neues Stadtviertel für bis zu 10.000 Einwohner entstehen. Da spielt auch die Kulturfabrik eine Rolle, die sich somit in Richtung Metzeschmelz öffnen wird und zum Bindeglied zwischen dem neuen Viertel und dem „alten“ Esch wird. Dazwischen liegt dann die renaturierte Alzette. 

Bei der angedachten Renovierung geht es in erster Linie darum, die Kulturfabrik zukunftsträchtig zu machen. „Die heutigen Installationen genügen nicht mehr den Ansprüchen der Künstler und erfüllen auch nicht die Normen in ökologischer Hinsicht“, erklärt Kufa-Direktor René Penning. Sie ist Bestandteil des fünfjährigen Entwicklungsplans der Kufa und auch Teil des kommunalen Kulturentwicklungsplans „Connexions“. Die Kulturfabrik soll im Zukunft klimaneutral und klimaresistent sein, weshalb die Begrünung eine wesentliche Rolle spielt. Der zusätzliche Raum soll in erster Linie für neue Künstlerresidenzen genutzt werden, aber auch Projekte wie eine sogenannte Blackbox umfassen. In diesem im industriellen Stil gestalteten Raum sollen verschiedenste Kulturbereiche Platz bekommen. 

Beginn der Renovierung soll frühestens in eineinhalb Jahren sein. „Es müssen noch viele Instanzen durchlaufen werden, bis es so weit ist“, weiß Clemes. Ziel soll sein, in fünf Jahren fertig zu sein. Ob der Betrieb während der Arbeiten weiterlaufen kann, hänge von der Baustellenplanung ab, sagt Penning. Genauer, wie viele Bauphasen es geben werde. „Ganz klar, es wird herausfordernd werden. Aber ich vertraue voll auf mein kreatives Team“, sagt der Direktor zu möglichen Ausweichmöglichkeiten.