SchifflingenTiny Houses: Ukrainische Flüchtlingsfamilien sind eingezogen

Schifflingen / Tiny Houses: Ukrainische Flüchtlingsfamilien sind eingezogen
Die drei Tiny Houses von Schifflingen Foto: Philip Michel/Editpress

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Flüchtlingshilfe wird in Schifflingen großgeschrieben. Nun sind drei Familien aus der Ukraine in die Tiny Houses gezogen. Flüchtlingskinder werden zudem seit dem 7. September in vier Klassen unterrichtet. Nach den Weihnachtsferien sollen sie ihre eigene Schule in der Gemeinde bekommen. 

Die Schifflinger Gemeinderatssitzung vom 18. März dieses Jahres hatte ganz im Zeichen des Ukrainekriegs gestanden, der wenige Wochen zuvor ausgebrochen war. „Eine Herausforderung für die Welt“, nannte Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) die „unmenschliche Invasion eines Kriegstreibers“ in der Ukraine, „und auch eine Herausforderung für Schifflingen.“ Der Gemeinderat verabschiedete einstimmig eine Resolution zur Unterstützung der Ukraine, einstimmig wurde zudem eine Spende über 10.000 Euro für die Asbl. „LUkraine“ beschlossen.

Und der Gemeinderat gab ein positives Votum für die Anschaffung von drei sogenannten „Tiny Houses“, kleinen Wohnhäusern im Fertigbaustil, die jeweils 35 Quadratmeter Platz bieten. Sie sollten ukrainische Flüchtlingsfamilien ein Dach über den Kopf bieten. Mit den Anschlussarbeiten betrug das Budget hierfür rund 400.000 Euro. Gut Ding will hierzulande bekanntlich Weile haben, doch in dieser Woche wurden die Tiny Houses an der rue de Drusenheim unmittelbar vor der Bahnunterführung endlich ihrem Zweck übergeben und beherbergen nun drei Flüchtlingsfamilien. In Kürze werden dort noch einige Arbeiten erledigt. Rasen wird gesät, eine Blumenwiese soll entstehen und einige Bäume gepflanzt werden.  

Vier Schulklassen

Ebenfalls einstimmig hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 22. April die Einrichtung einer Schule für Flüchtlingskinder beschlossen. Neben dem Modulbau „Op Hudelen“ sollte bis zum September an der Nörtzinger Straße ein temporärer Bau entstehen, in dem die ukrainischen Kinder zur Schule gehen können. Dieser soll mit dem Namen „Op de Fléierchen“ einen regionalen Charakter erhalten und ebenfalls Flüchtlingskinder aus den Nachbargemeinden aufnehmen. Doch die Zeit bis zur „Rentrée“ im September wurde zu knapp, sodass die ukrainischen Kinder seit dem 7. September in die Lydie-Schmit-Schule gehen, wo es insgesamt vier Klassen, darunter eine Grundschulklasse, gibt.  

Der Umzug „Op de Fléierchen“ soll nach den Weihnachtsferien erfolgen. Dort wird momentan das Fundament gelegt, die gemieteten Module sollen voraussichtlich Anfang Oktober geliefert werden, heißt es aus der Gemeinde. Die umfangreiche Renovierung der Lydie-Schmit-Schule, die eigentlich jetzt in Angriff genommen werden sollte, wird sich demnach ein wenig verzögern.