Yann Marchal (21) und Niky Naeim (20) stehen im ersten Stock des Belval Plaza 2 und sprechen Passanten an. Ihre Mission: Die Menschen über die Wichtigkeit der Erste-Hilfe-Leistung bei Herzstillstand zu informieren. Sie verteilen Flyer, auf deren Rückseite die drei Schritte beschrieben sind, die es zu beachten gilt: 1. Prüfen, 2. Rufen, 3. Drücken. „Wir wollen zeigen, wie einfach es ist, Leben zu retten“, sagt Yann Marchal, und seine Kommilitonin Niky Naeim ergänzt: „und wie schlecht es ist, nichts zu machen.“
Marchal und Niky gehören zu den 31 Studenten der Universität Luxemburg, die an diesem Tag mobilisiert sind. Sie studieren Medizin im dritten Jahr. Ein Teil der Studenten betreut den Stand im Hauptgebäude der Uni, die anderen haben sich vor einem Schuhgeschäft im Belval Plaza 2 versammelt. Sie wollen den Passanten zeigen, wie vergleichsweise „einfach“ erste Hilfe bei Herzstillstand ist. Und wie wichtig: „Mit jeder Minute, die verstreicht, sinkt die Überlebenschance des Betroffenen um 10%“, erklärt Yann Marchal. Will heißen: Mehr als zehn Minuten Sauerstoffmangel überlebt das Gehirn in der Regel nicht und der Hirntod tritt ein.
Es geht demnach um jede Minute. Die Passanten können die richtigen Handgriffe der Herzdruckmassage gleich vor Ort ausprobieren, denn die Studenten haben drei Übungspuppen auf dem Boden des Einkaufszentrums ausgelegt. Es kommt auf den richtigen Rhythmus an, und auf den richtigen Druck, erklären sie. Fünf Zentimeter soll der Brustkorb eingedrückt werden. Die Puppen sind mit einem Tablet-Computer verbunden, der beide Parameter misst. So gibt es nicht nur Feedback durch die Gesundheitsstudenten (neben den Medizin- sind auch die Krankenpfleger-Studenten der Universität im Einsatz), sondern auch Daten.
Neben den Krebserkrankungen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Luxemburg. Erkennbar ist ein Herz-Kreislauf-Stillstand daran, dass der Betroffene unvermittelt in sich zusammensinkt oder umfällt, nicht mehr reagiert und atmet, sodass der Puls nicht mehr tastbar ist.
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