Schwer krank und ohne Krankengeld?Sozialausschuss im Parlament will 78-Wochen-Frist bei Krankschreibungen erörtern

Schwer krank und ohne Krankengeld? / Sozialausschuss im Parlament will 78-Wochen-Frist bei Krankschreibungen erörtern
Sozialminister Claude Haagen warnt vor unnötiger Polemik Foto: Editpress/Julien Garroy

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Wer länger als 78 Wochen krankgeschrieben ist, verliert sein Anrecht auf Krankengeld. Das kann Menschen in eine finanzielle und existenzielle Krise stürzen. In einer Motion schlug der ADR-Abgeordnete Jeff Engelen am Mittwoch vor, diese Obergrenze abzuschaffen.

Vor knapp 20 Jahren war die Höchstgrenze bei Krankschreibungen von 52 auf 78 Wochen über eine Referenzperiode von 104 Wochen angehoben worden. Bereits damals sei klar gewesen, dass es sich lediglich um einen Kompromiss handele, der keinesfalls allen Fällen gerecht werde, so Charles Margue („déi gréng“). Als Erster schlug Marc Spautz (CSV) vor, das Thema im Parlamentsausschuss zu erörtern, statt einfach in der Plenarsitzung über den vorliegenden Motionstext abzustimmen. Der Sozialminister könne dann Daten auf den Tisch legen, sodass man anhand von Fakten diskutieren könne. Die Problematik müsse auch im Zusammenhang mit dem Arbeitsrecht betrachtet werden. Derzeit ist der Schutz vor Entlassung auf sechs Monate krankheitsbedingter, ununterbrochener Abwesenheit begrenzt. Gegebenenfalls sollten dann legislative Änderungen vorgeschlagen werden, meinte seinerseits Dan Kersch (LSAP).

Man sollte bei diesem Thema jegliche Polemik vermeiden, warnte Sozialminister Claude Haagen (LSAP) auch angesichts der bevorstehenden Legislativwahlen. Tatsächlich gebe es immer Härtefälle, und man versuche, das Problem im Interesse der Betroffenen zu lösen. So schaue sich der Kontrollarzt jeden Einzelfall an. Der betroffenen Person würde beim Erreichen der 78-Wochen-Grenze ein weiteres Vorgehen vorgeschlagen. Wer nicht mehr arbeiten kann, könnte eine Invalidenrente beantragen. Aber den Antrag dazu müsse der Betroffene selbst stellen, präzisierte Haagen. Die Versicherten bleiben so lange wie nur möglich im Krankenschein. Derzeit befinden sich sechs Versicherte in der 76. Woche, neun in der 77. Woche und 17 in der 78. Woche. Die meisten hätten eine Invalidenrente beantragt. Andere Personen sind in einer Reklassierungsprozedur oder verfügen noch über einen Arbeitsvertrag.

E Letzeboier
18. Juni 2023 - 17.32

@Nomi Et gi Mënschen, déi awer méi wéi 52 Wochen krank geschriwwen mussen ginn wéinst uergen Krankheeten, déi et net méiglech maachen ze schaffen, temporär! Dir sidd also averstaanen, deenen Leit hier Revenuen ewegzehuelen? Obwuel se schon mat enger maladie grave mussen kucken eenz ze ginn? Ass dat äert Sozialverständnis?

therese
15. Juni 2023 - 23.52

@Nomi "Den Wuesthum kritt een Enn an d’Beitragszuehler huelen oof. " All Joers komme 10.000 Bäitragszueler, bäi aus dem EU-Ausland.

Nomi
15. Juni 2023 - 17.36

Den Wuesthum kritt een Enn an d'Beitragszuehler huelen oof. Et ass net un der Zeit onsennech Leeschtungen ze heigen !

nomi
15. Juni 2023 - 17.35

52 Wochen geht dur, oder wellen mer CNS an d'Faillite dreiwen ! Eng aaneer Alternativ : D'Minister gleichen den Defizit aus !