Corona-MaßnahmenSchulen und Geschäfte sollen bald wieder in Betrieb gehen – Gaststätten bleiben zu

Corona-Maßnahmen / Schulen und Geschäfte sollen bald wieder in Betrieb gehen – Gaststätten bleiben zu
Die Regierung wird dem Parlament erneuerte Maßnahmen vorschlagen, die bis Ende Januar gelten sollen  Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Lage an der Corona-Front habe sich zwar verbessert, trotzdem sei noch nicht der richtige Zeitpunkt, um die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus zurückzufahren, so Staatsminister Xavier Bettel am Dienstag im Anschluss an den Ministerrat. Mit durchschnittlich 167 täglichen Infektionen vergangene Woche sei die Tendenz die richtige; der Monat Januar, so Gesundheitsministerin Paulette Lenert, sei allerdings kritisch.

Einige Maßnahmen wurden aufgrund aktueller Erkenntnisse zurückgefahren, manche bleiben, andere kommen neu hinzu.

Die nationalen Infektionszahlen liegen wieder im europäischen Mittel, so Bettel, der betonte, es sei jetzt nicht der richtige Moment, um die Einschränkungen aufzuheben. Auch wenn die Ausgangssperre wieder auf 23 bis 6 Uhr verkürzt wird, bleibt die Regel bestehen, dass maximal zwei Menschen zu Hause empfangen werden dürfen, die aus einem Haushalt stammen.

Eine Verlängerung der Schließung der Gaststätten bis Ende Januar wird noch während dieser Woche dem Parlament vorgeschlagen, ebenso wie mehrere Auflagen, die parallel zur Wiedereröffnung des Handels (auch mit „nicht essenziellen“ Waren) gelten werden. So dürfen sich in kleinen Läden maximal zwei Kunden aufhalten, in größeren Geschäften und Supermärkten müssen die Kunden zehn Quadratmeter Fläche zur Verfügung haben.

Schulen und Kinderhorte öffnen wieder 

Nach einer Woche Distanzunterricht (der aktuellen) werden die Schulen, die „Crèches“ und die „Maisons relais“ wieder öffnen; dadurch fällt das Recht auf Urlaub aus familiären Gründen wieder weg. Die Zukunft der Kinder dürfe nicht verbaut werden, so motivierte Bettel diese Maßnahme.

Kultur und Sport werden wieder einfacher möglich sein, dafür gelten aber auch hier eine Reihe von Auflagen: So werden die Besucher von Theatern und Kinos etwa dadurch geschützt, dass maximal hundert Personen in den Sälen empfangen werden dürfen, diese sitzen, Distanz einhalten und Masken tragen müssen. Am Donnerstag wird Sportminister Dan Kersch die Regeln für den Sport mitteilen; die höchsten Divisionen der diversen Sportarten werden wieder ihre Wettbewerbe austragen können. Privatsport wird wieder möglich sein, wenn auch unter strengen Auflagen und personellen Beschränkungen.

Die Gesundheitsministerin gab zu bedenken: „Wir kommen von weit her“. Womit Lenert die schlechten Zahlen zu Beginn des Dezembers meinte. Das schnelle Brechen der dramatischen Winterwelle sei das Ziel der Regierung bei den vor wenigen Wochen erst beschlossenen Einschränkungen gewesen und dieses Ziel sei auch erreicht worden. Die Tendenz der Infektionen gehe in die richtige Richtung; dennoch seien wir noch nicht in einer „Komfortzone“, auch wenn der positive Effekt auf die Spitäler inzwischen greifbar sei und diese sich von Phase 4 mittlerweile wieder zu Phase 2 bewegen, in der normale Interventionen wieder durchgeführt werden können. Zum Glück würden auch wieder weniger Menschen an der Infektion sterben, so Paulette Lenert, die auf eine Covid-bedingte statistisch zu hohe Sterblichkeitsrate im November und Dezember verwies. 

Die Messwerte in den Kläranlagen, die vom Gesundheitsamt seit Monaten genau betrachtet werden, würden ebenfalls auf eine Entspannung der Lage hinweisen; es bleibe aber ein hohes Rückfallrisiko bestehen; weshalb zum Beispiel die Wiedereröffnung von Restaurants und Cafés jetzt noch nicht vertretbar sei. 

Risikofaktor britische Mutation

Inzwischen würden neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Ansteckungswege vorliegen, was denn auch die Effizienz verschiedener Maßnahmen, die nun beschlossen wurden, belegen würde. Die britische Mutation des Coronavirus, die sich schneller verbreite als das gemeine Covid-19-Virus, stelle ein gewisses Risiko dar, so die Ministerin, die im Übrigen nicht darüber spekulieren wollte, wann die Bevölkerung die Normalität verheißende Herdenimmunität erreichen könne, die bei einem geimpften Bevölkerungsanteil von etwa 70 Prozent liege. Dafür gebe es zu noch viele unbekannte Parameter, so Lenert, die immerhin den Sommer als Lichtblick nannte. 

Sie verteidigte neben den genannten Maßnahmen auch das Aufrechterhalten des Verbots zum Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit und rief zu weiterer Vorsicht und Meidung sozialer Kontakte während der kommenden Wochen auf. 

Das Besuchsrecht von zwei Menschen sei hauptsächlich als Mittel gegen Isolierung und damit eventuell verbundenen psychischen Problemen zu sehen und solle nur in solchen Fällen genutzt werden. Die Psychiater warnten bereits vor Wochen vor den Auswirkungen der Krise auf die Psyche der Menschen. Außergewöhnliche Engpässe in den Psychiatrien seien zurzeit aber noch nicht gemeldet worden, so die Minister auf Nachfrage. 

Kross
6. Januar 2021 - 12.37

Aber nicht mehr lange, die Englische und Südafrikanische Virusvarianten sind tatsächlich viel ansteckender, haben die Briten gestern gemeldet.

de Prolet
6. Januar 2021 - 12.01

Als ob man nicht für ein Jahr auf das Autofestival verzichten könnte? Weg mit Gambia,würde eine zerstrittene CSV , in der es nur so von Profilneurotikern wimmelt, es denn besser machen? Die Führer der Nation? Mit dem Wort Führer täte man besser vorsichtig umgehen. Es hat einen braunen Nachgeschmack.

G.B.
6. Januar 2021 - 10.57

EIN BISSCHEN SPA....pardon...TRANSPARENZ MUSS SEIN . Dass u.a. Cafès sobald nicht mehr öffnen dürfen , und somit ein für die Führer der Nation äusserst gefährlicher Austausch von Wahrheiten und Meinungen unter Bürger radikal unterbunden wird , dürfte im Land der schweigenden Mennys und Jennys verständlich sein. Dass jedoch die Cannabisläden allzeit offen geblieben sind und Jenny und Manny sich durch die vor den Apotheken gebildete Schlangen durchdrängen müssen und d.gl.m. Ist Normalität. Dass aber jetzt eine wochenlange Soldenperiode zugelassen wird ,mit dem unausbleiblichen Gedränge scheint wenigstens mir nichr so normal. Warum darf der Kaufmann nicht ohne weiteres während der ganzen Coronaperiode seine Ware zu den Preis verkaufen den er will ? Andere Frage, dürfen Krankenhaus - und Altersheimbesuche wieder stattfinden ? Was erwarte Jenny ud Menny die sich nicht pickusen lassen. Was geschieht mit der gerichtlichen Anklage desjenigen der beweisen kann von wem er den Virus geerbt hat. Werden Autopsien zur Feststellung des Coronatodes stattfinden , usw.usw.......

Klitz
5. Januar 2021 - 23.51

Gerade mal zwei Wochen hat es gedauert bis der Schuh im Einzelhandel so sehr gedrückt hat dass die Maßnahmen deren Wirkung noch nicht mit belastbaren Zahlen verifiziert werden konnte schon wieder rückgängig gemacht werden. Was soll das? Wenn die Ausgangssperre ja so ein probates Mittel ist (dixit Lenert) wieso wird sie denn wieder verkürzt wo sie in Frankreich gerade erst vorgezogen wurde? In Deutschland werden die Maßnahmen drastisch verstärkt dabei liegt deren Inzidenz weit unter der unserigen. Jetzt sind wir wieder bei den weder Fleisch noch Fisch Maßnahmen welche sich schon im November/Dezember als wirkungslos herausgestellt haben. Dabei kommen die Infektionen der Reiserückkehrer und die neue Virusvariante erst auf uns zu ... Anstatt Zauderern wäre hier eine ruhige, professionelle Hand dringend gefragt.

Clemi
5. Januar 2021 - 23.03

die entscheidungen lassen mich immer noch ziemlich sprachlos, deshalb ein paar worte zum weg dahin. am 9.12. wurde angekündigt, dass über die feiertage nicht gelockert wird. in-kraft-treten der ankündigungen am 16.12. nur 4 tage später wird angekündigt dass man strenger sein muss. mit argumenten, die schon viele wochen lang vor dem 20.12. ebenfalls gültig waren, und während eines abwärtstrends ... in-kraft-treten dieser ankündigungen am 26.12. geplante lebensdauer: bis zum 10.1., also 15 tage. dieser zeitraum ist erstens extrem kurz, und wissend um die 5 tage vorlauf die die chamber braucht, war schon zum zeitpunkt des in-kraft-tretens - und der ankündigung - klar, dass am 4.1. oder 5.1. eine neue entscheidung getroffen werden müsste. d.h. es war am 20.12. schon klar dass man am 5.1. eine neue entscheidung treffen musste a) ohne zu wissen was die neuen massnahmen brachten (zeitraum zu kurz) b) ohne zu wissen welche trends feiertage und reiserückkehr bringen würden (zeitraum zu kurz) c) und wissend dass man ob der begrenzten feiertags-aktivität rezente zahlen mit nur bedingter aussagekraft haben würde. man konnte wohl nur hoffen dass der abwärtstrend weiter geht ... der 10.1. hätte eigentlich von vornherein der 24.1. sein müssen. das heute ist gewurschtel mit unbekanntem ausgang. PS: der letzte veröffentlichte coronastep-bericht datiert vom 29.12. mit daten von nur 9 anstatt wie sonst 13 kläranlagen. als laie ist meine interpretation davon dass das virus stärker präsent ist als die bekannten fallzahlen es aussagen.

Robon Hut
5. Januar 2021 - 20.30

Gambia... pakt an a mat iech eweg ?

Romain
5. Januar 2021 - 19.46

Autofestival?