Wieder eine „Éimaischen“„Rückkehr zur Normalität“ nach zwei Jahren

Wieder eine „Éimaischen“ / „Rückkehr zur Normalität“ nach zwei Jahren
Die hauptstädtischen „Péckvillercher 2022“ von der Künstlerin Sandra Pereira Foto: Editpress

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Mit gleich zwei neuen „Péckvillercher“ meldet sich die „Éimaischen“ nach zwei Jahren Pause wieder zurück. Am Ostermontag, dem 18. April, präsentiert sie sich mit 61 Kunsthandwerkständen an ihrem traditionellen Ort am Fischmarkt. Für Serge Wilmes, den Ersten Schöffen der Gemeinde, bedeutet es eine Rückkehr zur Normalität.

Am kommenden 18. April, Ostermontag, wird am hauptstädtischen Fischmarkt nach zwei Jahren notgedrungener Pandemie-Pause wieder „auf den Winter gepfiffen“, denn es gibt dieses Jahr wieder eine „Éimaischen“.  39 Töpferei- und 22 Kunsthandstände erwarten die Besucher auf dem Traditionsmarkt am Fischmarkt. Hauptprodukt ist natürlich der „Péckvillchen“, den es dieses Jahr in gleich zwei Ausgaben gibt: eine „herkömmliche“ für 25 Euro, und ein Modell, welches in einer auf nur 50 Exemplare limitierten Auflage produziert wurde und 60 Euro das Stück kostet. Da der Ton eines „Péckvillchen“ an das Pfeifen eines Kuckucks erinnere, ein typischer Frühlingsbote, ständen die tönerne Pfeifen auch als Symbol für das Ende des Winters, erklärte Guy Jourdain, Präsident des „Comité Alstad“, bei der Vorstellung des diesjährigen Programms am Dienstag. Der Verein organisiert die „Éimaischen“ seit 1938.

Entworfen wurden die diesjährigen Vögel von der Künstlerin Sandra Pereira, die ihre Kunst auch schon bei der aktuellen Weltausstellung zeigte. Für die Expo in Dubai sei allerdings noch ein anderes Modell produziert worden, sagt Claude Esch, Generalsekretär des „Comité“.

Als „Rückkehr zur Normalität“ bezeichnet der Erste Schöffe der Gemeinde, Serge Wilmes, die diesjährige „Éimaischen“, die nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause zum 193. Mal auf dem Fischmarkt stattfindet.

Tradition

Am 16. April 1827 wurde die „Éimaischen“, wie wir sie heute kennen, zum ersten Mal am Fischmarkt abgehalten. Die Tradition ist aber noch älter und stammt wahrscheinlich von einer Kirmes, die ab dem 14. Jahrhundert rund um den Fischmarkt abgehalten wurde. Das genaue Entstehungsdatum ist jedoch nicht bekannt. Dem Historiker François Lascombes* zufolge könnte der Name auf ein Mysterien-Schauspiel mit der biblischen Emmaus-Thematik zurückgehen, welches im 15. Jahrhundert vor der Michelskirche aufgeführt wurde. Auf ihrem Weg von Jerusalem nach Emmaus soll der auferstandene Jesu zwei seiner Jünger begegnet sein, die ihn aber nicht erkannten. Die Töpfer (Aulebäcker) feierten stets am Ostermontag in der hauptstädtischen Michaelskirche die Zunftmesse. Erstmals wird dieser Markt am 3. April 1827 offiziell erwähnt, als die Gemeinde entschied, den bisherigen Markt der Töpfer zur Sicherheit der Besucher vor der Michelskirche („Emmaus-Maart“) auf den Fischmarktplatz zu verlegen.

Die Tradition der „Aulebäcker“ (vom lateinischen „Aula“, Kochtopf) ist allerdings noch viel älter. Töpfe, die wahrscheinlich aus prähistorischen Zeiten stammen, seien im Müllerthal gefunden worden, erzählt Guy Jourdain. Am bekanntesten ist die Töpfertradition aus Nospelt, wo übrigens dieses Jahr auch wieder eine „Éimaischen“ stattfindet. Die Ortschaft wurde bereits in einem Dokument aus dem Jahre 1458 in diesem Zusammenhang erwähnt.

* F. Lascombes, A l’ombre du Clocher de Saint-Michel, Hémecht 3 (1986), S. 396 & M. Schulz, Die Oster- und Emmausspiele und das Himmelfahrtsspiel, 1993, S. 167 f.

Programm

Offiziell beginnt die „Éimaischen“ am Ostermontag um acht Uhr morgens und dauert bis 17.00 Uhr.
Ab 10.00 Uhr findet auf dem Vorplatz des Nationalmuseums folgendes folkloristisches Programm statt:
10.00-11.00: Lidderuucht Lëtzebuerg
11.00-12.00: Folklore Uucht – La Ronde
13.00-14.00: Les Brasseurs (Brass Ensemble)
14.30-15.30: Alles Blech
An der Kreuzung rue du Rost/rue de la Boucherie gibt es gratis Gesichtsmalerei für Kinder.

Das Nospelter Programm finden Sie unter www.emaischen.lu.

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