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Bettels AbschlussarbeitPlagiatsjäger Pol Reuter: „Mehr als drei Viertel aller Wörter der Arbeit wurden kopiert“

Bettels Abschlussarbeit / Plagiatsjäger Pol Reuter: „Mehr als drei Viertel aller Wörter der Arbeit wurden kopiert“
 Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel soll 1999 bei seiner Abschlussarbeit betrogen haben. Reporter.lu-Journalist Pol Reuter schrieb am Mittwoch, dass große Teile der Arbeit plagiiert sein sollen. Das Tageblatt hat den Plagiatsjäger kontaktiert und nachgebohrt.

Die Plagiatsvorwürfe gegen Premierminister Xavier Bettel (DP) sorgen weiterhin für viel Aufmerksamkeit. Und das zu Recht, immerhin wiegen die Anschuldigen schwer: Auf 96 Prozent der Seiten seiner Abschlussarbeit an der „Université de Nancy II“ soll Bettel geschummelt haben. „Mehr als drei Viertel aller Wörter der Arbeit wurden kopiert“, sagt Pol Reuter gegenüber dem Tageblatt. Dabei handele es sich lediglich um die wortwörtlich kopierten, aber nicht zitierten Textpassagen. Die paraphrasierten Textabschnitte seien bei der Hochrechnung nicht einmal mit inbegriffen.

Dass in Reuters Analyse die Prozentzahl der kopierten Seiten und nicht jene des kopierten oder paraphrasierten Textes angegeben wird, begründet der Reporter.lu-Journalist damit, dass er sich da an anderen aufgedeckten Plagiatsskandalen orientiert habe – etwa die Guttenberg-Affäre in Deutschland im Jahr 2011.

Bettels Abschlussarbeit setze sich aus zwei Teilen zusammen: Der Analyseteil beschäftige sich beispielsweise mit Wahlresultaten und sei ziemlich einfach gehalten – und enthalte eine wörtliche Übernahme eines Textes vom Europaparlament, sagt Reuter. Auch Textabschnitte aus einem Werk des griechischen Politikers Georgios Anastassopoulos seien ohne Weiteres übernommen worden.

In Bettels Einleitung und Schlussteil habe Reuter kein Plagiat finden können. Zudem gebe es einen Teil über das luxemburgische Wahlsystem, den der amtierende Premierminister selbst verfasst zu haben scheint. Diesen Teil könnte man laut Reuter allerdings eher als Allgemeinwissen bezeichnen und nicht als tiefgründige Analyse.


Mehr zu dem Thema finden Sie hier:
„Erkenne, dass man es hätte anders machen sollen“: Premier Bettel reagiert auf Vorwürfe
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„Der Student Xavier Bettel hätte erwischt werden müssen“
Xavier Bettels „Inspirationsquelle“ Georgios Anastassopoulos ist nun auch in Luxemburg bekannt
– Gastbeitrag: Einige Überlegungen zur Plagiatsaffäre
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Sepp
2. November 2021 - 13.13

Wenn man die Kommentare überall liest, dann muss auf den Unis viel kopiert und getrickst werden. Folglich bin ich für weitere Entwertungen der Uni-Diplomen.

ROBIN
30. Oktober 2021 - 22.47

Und dieser Politiker fördert die ZWEI KLASSEN GESELLSCHAFT !
QUO VADIS ???

Frank Goebel
30. Oktober 2021 - 17.44

Es ist sicherlich davon auszugehen, dass die Kollegen bei "Reporter" sich ihre Recherche-Themen genauso selbst aussuchen, wie wir das beim Tageblatt tun. "Beauftragt" wird man jedenfalls üblicherweise nicht.

- Grüße aus der Redaktion

Decker Marc
30. Oktober 2021 - 16.12

Lost dach eisen Xavier erou,et ass een super Politiker,Letzebuerg huet net méi ze bidden…
Daat héi ass erem een perfekt Beispiel dass Presse sicht an sicht ,an frou ass wann se eppes fond hun fir erem eng groues Schlagzeil ze hun,ob kechten vun enger Karrière vive la Démokratie…

Jolli
30. Oktober 2021 - 11.39

Waat hunn die DP-Fudeler do
iwerhaapt nach an der Politik
ze sichen,just fir hir Privilegien,
sollen schnell do eraus,
daat ass den Bierger veraascht.

Gilles
30. Oktober 2021 - 11.34

Oh je, wann gesinn wéi munch Leit hei gewollt oder ongewollt den Här Bettel a Schutz huelen get et mer iwwel. Elo ennerstellen se dem Här Reuter Béises nëmmen well hien seng Arbecht mecht. An d'mierkt een, dass esou munch een am léiwsten géif dem Här Reuter direkt ënnerstellen CSV-Member oder zumindest Member an enger anerer Oppositiounspartei ze sin. D'Wourecht huet näischt mat dëser Paranoia ze din. Géifen et nach méi Journalisten hei zu Lëtzebuerg gin, déi hir Arbecht esou sérieux maachen wéi den Här Reuter dann géif nach vill méi op d'Tapéit kommen esou wuel wat Regierungs- wéi och Oppositiounspolitiker ugeet. Dowéinst sin ech absolut dofir dass 'd'fouilleurs de poubelle', wéi den Här Vogel se dëser Deeg genannt huet, weiderhin hiren Job maachen. Ech zumindest well wëssen, wien déi Persoun ass, déi ech wielen an där ech mäin Vertrauen fir e puer Jore schenken.

Patrick W.
30. Oktober 2021 - 10.37

Da wësse mer jo elo firwat en ëmmer seet "En wär houfreg... " Op wat?
Op dat wat déi aner geschafft hunn.

HTK
30. Oktober 2021 - 9.55

Wer gibt solche Recherchen in Auftrag? Nach dem Motto "wen wollen wir denn heute in die Pfanne hauen?" wird in schmutziger Wäsche gewühlt.Qui bono?-fragt man sich.Ok,Watergate wäre nicht aufgeflogen ohne Investigatoren.Aber das war doch eine andere Liga als eine Prüfung abschreiben im Studentenalter. Da kann der Mann so gut sein in seinem Job wie er will,nein-jetzt haben wir ihn. Rücktritt oder er wird aufgehängt. Armselig das ganze. Und was machen die schlauen Köpfe die solche Arbeiten verbessern eigentlich? Ich hatte einen Prof der erkannte schon nach zwei Sätzen,dass man geschummelt hatte. Peinliche Fragen also auch an die Uni. Aber wie lautet das urchristliche Sprüchlein:"Wer einmal lügt dem glaubt man nicht,...." Also: Kopf ab.

JustinTime
29. Oktober 2021 - 22.02

Dreiviertel aller Wörter wurden also kopiert, laut Herrn Reuter. Das heisst im Umkehrschluss, dass Herr Bettel ein Viertel der Wörter seiner Abschlussarbeit neu erfunden gehabt haben müsste. Wäre eine solche Leistung eigentlich nicht schon fast eines Doktortitels würdig?

Leo
29. Oktober 2021 - 19.53

Man merkt ja schon wieder die Strategie à la Luxemburg. Es kommt so ein schriftliches Statement, total trivial und dann warten bis der Sturm vorbei ist. Und dann können wir wieder « Business as usual »machen. Typisch Luxemburger DP Politik! Semedo, Cahen, Bettel und weitet so.

Linda
29. Oktober 2021 - 19.49

Virwaat kommen se lo no esouvill Joeren matt der Saach???
Dann sollen se lo och mol all déi Super Gehierer kontrolléieren. Der gin et da bestemt nach op denen deken Plaazen! An ouni wenn und aber se lanteren! Och an da Regierung!
Daat hei gesait aus wéi wann een dem aaneren eng wel rausweschen! Kann mech och irren!