LuxemburgParkhäuser in der Hauptstadt: Nach dem „Knuedler“ wird das „Théâtre“ renoviert

Luxemburg / Parkhäuser in der Hauptstadt: Nach dem „Knuedler“ wird das „Théâtre“ renoviert
Das Parkhaus an der place du Théâtre ist dringend renovierungsbedürftig  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Rund 10.000 Parkplätze gibt es in der Hauptstadt. Doch erstens stehen nicht alle Plätze der Öffentlichkeit zur Verfügung und zweitens sind einige Parkhäuser wegen Umbauarbeiten geschlossen. Und wenn die aktuellen Arbeiten abgeschlossen sind, warten schon die nächsten.

Über 6.140 öffentliche Parkplätze verfügt die Gemeinde Luxemburg auf ihrem Gebiet, hinzu kommen noch rund 4.000 Park&Ride-Plätze am Stadtrand. Alles in allem ein recht großes Angebot. Jedoch sind einige der Parkhäuser zurzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, was das Angebot erheblich verringert.

Eines der größten Parkhäuser der Innenstadt ist der Parking Knuedler, der momentan aber nur zum Teil geöffnet ist. Nach dem Ausbau werden dort insgesamt 750 Stellplätze zur Verfügung stehen. Wie viele Plätze verkauft oder vermietet würden, entscheide der Schöffenrat stets pro Parking. „Wohnt man in einem Umkreis von 300 Metern zu einem Parkhaus, hat man das Recht, einen Antrag zu stellen, um einen Stellplatz zu mieten“, erklärt der zuständige Schöffe Patrick Goldschmidt (DP). Theoretisch, denn momentan sind alle zur Miete freigegebenen Parkplätze vergeben. Interessierte sollten trotzdem einen Antrag stellen, denn es würden ja immer mal Plätze frei, rät Goldschmidt eventuellen Interessierten. Ob in Zukunft auch wieder Plätze für einen begrenzten Zeitraum, z.B. auf 49 Jahre, verkauft würden, sei noch nicht entschieden. Der Ausbau des Knuedler soll irgendwann im kommenden Jahr abgeschlossen sein.

Aber auch bei den hauptstädtischen Parkhäusern heißt es: Nach der Renovierung ist vor der Renovierung. Nachdem die Arbeiten an der place Guillaume abgeschlossen sind, muss der Parking an der place du Théâtre generalüberholt werden. Obwohl es noch keine Sicherheitsprobleme dort gebe, befinde sich das Parkhaus in einem sehr schlechten Zustand, sodass eine Renovierung unabdingbar sei, erklärt Goldschmidt. Ob der Gemeinderat sich überhaupt noch dieses Jahr damit beschäftigen wird, bezweifelt Goldschmidt allerdings. Auch dort werden die einzelnen Stellplätze breiter werden, und damit die Anzahl der Plätze weniger. Zurzeit gibt es dort 421 Plätze, davon 335 für Kurzzeitparker.

Bei der Gelegenheit will die Stadtverwaltung auch den Theaterplatz neu gestalten. Wie und in welchem Ausmaß, konnte oder wollte der Schöffe nicht sagen, lediglich dass „es wird besser werden wird“.

Breitere Parkplätze

So wird der Parking „Martyrs“ – am „Rousegäertchen“ – wohl erst frühestens Ende 2024 wieder geöffnet. In dem Parkhaus, das nun schon seit dem Brand am 9.9.2019 geschlossen ist, standen immerhin 450 Stellplätze zur Verfügung. Die Gemeinde entschloss sich, das unterirdische Parkhaus nicht nur wieder instand zu setzen, sondern auch grundlegend zu renovieren und zu modernisieren. „Die Autos sind breiter geworden und benötigen mehr Platz“, erklärt Goldschmidt. Die Stellplätze werden also verbreitert; die Norm betrage nun 2,5 Meter, zudem wird es zwischen den Plätzen zusätzlich 50 Zentimeter Abstand geben. Diese Neuerungen werden zwar einerseits dazu beitragen, die Anzahl der Blechschäden beim Parken zu verringern, werden aber andererseits auch mit sich bringen, dass nach der Renovierung von den ursprünglich 450 Plätzen nur noch 360 übrigbleiben. Davon werden 220 Kurzzeitparkern vorbehalten sein, der Rest geht an Abonnenten.

Geplant sind im Parking „Rousegäertchen“ auch Stellplätze für Fahrräder. Die genaue Anzahl davon stehe noch nicht fest, sie sei aber variabel. Die Installation von Aufzügen im Parkhaus erlaube es, Fahrräder nicht nur, wie anderswo, im Erdgeschoss abzustellen, sondern auch auf anderen Etagen.

Außer den 6.000 Stellplätzen in den Parkhäusern und den rund 4.000 Park&Ride-Parkplätzen gibt es auf dem Gebiet der Gemeinde zahlreiche Parkmöglichkeiten am Straßenrand. Um die 50.000 Parkvignetten sind im Umlauf. Die Gemeinde habe nicht vor, diese in den Wohnvierteln abzuschaffen, sagt Goldschmidt. Anders verhält es sich mit den Stellplätzen in den Straßen der Oberstadt und des Bahnhofsviertels: Dort seien in den letzten 3-4 Jahren bereits eine Menge Stellplätze verschwunden, und es würden noch weniger, kündigte Goldschmidt an. So plant der Schöffenrat entlang des Stadtparks am boulevard Prince Henri eine Fahrradinfrastruktur auf der ganzen Länge, was mit sich bringt, dass dort ein Großteil der Parkmöglichkeiten verschwindet. „Wenn wir wollen, dass die Fußgänger nicht ständig Gefahr laufen, im Park von einem Fahrrad angefahren zu werden, müssen wir auch den Radfahrern bessere Strukturen anbieten.“

Parkplätze für hohe Beamte

Vor ein paar Tagen stand das Parkhaus „Saint-Esprit“, das im April wieder öffnen soll, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Die Regierung hat beschlossen, dass bis Ende 2023 die dortigen Parkplätze ausschließlich Abgeordneten, Mitgliedern des Staatsrats und hohen Beamten vorbehalten sein sollen. Auch wenn man damit nicht einverstanden sei, könne die Gemeinde nicht viel dagegen unternehmen, wenn die Regierung dies so entscheide. Der Schöffenrat schlägt aber Alternativen vor. So könnte der Staat die Parkplätze, die er benötigt, auf mehrere Parkhäuser verteilen. Und Beamte, die von außerhalb in die Stadt kommen, könnten ja auch ihre Wagen am Eingang der Stadt abstellen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum fahren, schlägt Goldschmidt vor. Es sei nicht gut für die anliegenden Restaurants, wenn im „Hellege Geescht“ keine Parkplätze für ihre Kunden zur Verfügung stünden. Der Horesca-Bereich habe eh schon eine schwierige Zeit hinter sich, sagt Goldschmidt. Er schlägt vor, das Parkhaus wenigstens ab 18.00 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Geht es nach dem Willen der Regierung, wird der „Helleg-Geescht-Parking“ bis Ende 2023 Abgeordneten und hohen Staatsbeamten vorbehalten sein<br />
Geht es nach dem Willen der Regierung, wird der „Helleg-Geescht-Parking“ bis Ende 2023 Abgeordneten und hohen Staatsbeamten vorbehalten sein
 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante