Nach Abbruch der TripartiteOGBL-Präsidentin Nora Back: „Haben keine Entschädigungen bis 160.000 Euro gefordert“

Nach Abbruch der Tripartite / OGBL-Präsidentin Nora Back: „Haben keine Entschädigungen bis 160.000 Euro gefordert“
Nora Back erklärte Pressevertretern und Gewerkschaftern am Donnerstag (31.3.) den Verhandlungsabbruch vonseiten des OGBL Foto: Editpress/Julien Garroy

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Donnerstagmorgen: Zahlreiche OGBL-Mitglieder warten im prall gefüllten Versammlungssaal der Gewerkschaft auf Erklärungen von OGBL-Präsidentin Nora Back – Erklärungen zu den „reinen Index-Tripartite-Verhandlungen“, die mit donnerndem Applaus der Gewerkschafter gewürdigt werden. Die Regierung wolle unbequeme Diskussionen im Wahljahr 2023 vermeiden, so Back.

Vor zahlreichen Gewerkschaftsmitgliedern hat OGBL-Präsidentin Nora Back am Donnerstagmorgen Journalisten den Abbruch der Verhandlungen aus Sicht des OGBL erklärt: „Wir setzen unsere Unterschrift nicht unter einen Sozialabbau“, sagt Back. Auch die zirkulierenden Gerüchte, dass der OGBL eine Entschädigung bis 160.000 Euro gefordert haben soll, seien nicht wahr. Die Ausführungen von Nora Back werden mit donnerndem Applaus der anwesenden Gewerkschafter bejubelt.

„Wir haben nie gesagt, dass 100 Prozent unserer Forderungen erfüllt werden müssen“, sagt Back. „Wir waren kompromissbereit, haben Einbußen beim Index in Kauf genommen.“ Der Index sei eine rote Linie gewesen, die der OGBL nur gegen andere Zugeständnisse bereit gewesen wäre, zu überschreiten. „Letzten Endes aber war es eine reine Index-Tripartite.“ Dem OGBL werde nun zu Unrecht vorgeworfen, die Tripartite manipuliert zu haben.

Man sei bereit gewesen, über die Indextranche im August zu reden – darauffolgende Indextranchen seien jedoch für den OGBL tabu gewesen. „Im aktuellen Kontext der allgemeinen Unsicherheit könne man keine Zugeständnisse bis 2024 machen“, sagt Nora Back. 

Gewerkschaftsfront auf der Zielgeraden zerbrochen

„Der OGBL hat nie eine Entschädigung für Jahresgehälter bis zu 160.000 Euro gefordert“, sagt Nora Back – Aussagen, die von Patronat und Regierung am Mittwoch gestreut wurden. Keine zwei Milliarden, sondern 900 Millionen Euro hätte das OGBL-Maßnahmenpaket gekostet – das habe der Premierminister gesagt, so Nora Back. „Die Maßnahmen der Regierung haben 830 Millionen Euro gekostet – so weit lagen wir also nicht auseinander.“ Letztendlich sei es nur um eine Indexmanipulation gegangen.

Tatsächlich lag eine Forderung eines regressiven Steuerkredits bis zu einem Jahresgehalt von 160.000 Euro vonseiten des OGBL auf dem Tisch. Der letzte annehmbare Vorschlag des OGBL jedoch habe Entschädigungen bis hin zu einem Jahresgehalt von 135.000 Euro vorgesehen, erklärt Nora Back auf Nachfrage der Presse. „Alle Forderungen wurden bis kurz vor Schluss von allen Gewerkschaften gemeinsam vorgebracht“, sagt Back. Die Gewerkschaftsfront sei erst auf der Zielgeraden zerbrochen.

Eine Forderung des OGBL sei auch die Anpassung der Steuertabelle an die Inflation gewesen. „Eine wichtige Forderung, die von OGBL-Seite bestehen bleibt“, sagt Nora Back. „Eine Forderung, die von Regierungsseite sofort verworfen wurde.“ 

Das Vertrauen in die Tripartite sei nachhaltig geschwächt. Wenn die Regierung Verantwortung übernehme, wie am Mittwoch von Premierminister Xavier Bettel angekündigt, werde sich der OGBL „gewerkschaftliche Aktionen vorbehalten“, kündigt Nora Back an.

Das Vorgehen der Regierung erklärt Back damit, dass Premier Bettel im Wahljahr 2023 keine Tripartite haben wolle. Die Regierung habe jetzt versucht, ein Paket zu schnüren, damit nächstes Jahr Ruhe herrsche – und mit niemandem mehr verhandelt werden müsse.

Sven
1. April 2022 - 19.11

OGBL fir déi Räich. Een mat iwer 10000€ den Mount muss eng Entschädigung hun fir den Mazout ze bezuerlen. Ech mengen all normalen Mensch misst do direkt austrierden well déi nemmen no den decken kucken!

Grober J-P.
1. April 2022 - 0.16

"Der letzte annehmbare Vorschlag des OGBL jedoch habe Entschädigungen bis hin zu einem Jahresgehalt von 135.000 Euro vorgesehen." He, wurde das so gesagt? Wozu braucht einer mit 135000 € Jahresgehalt eine Entschädigung, für was? Meine Pension müsste dann mit 200% MEHR entschädigt werden. Meine, jetzt haben welche die "Schlappen" verloren. Stand der OGBL nicht mal für den kleinen "Aarbechter"? Bitte um Klärung liebe NORA!

Olaf
31. März 2022 - 22.33

Als Gewerkschaftler kann man zu solch einer hanebüchenen Forderung nur kommen wenn man selbst nur noch Kuchen isst wenn das Brot alle ist. Da siggit der OBG-L echt nach einem abgehobenem Haufen aus welcher sich selbst ein paar weitere Pfründe sichern will.

AltneesengKéier
31. März 2022 - 16.01

2 Joer a méi sin all Betrieber vum Staat (Steierzueler) subventionnéiert gin. Elo kréie se och nach eng Indextranche vum Staat geschenkt. All Salarié'en a Pensionnären hate Pech. Wien bestëmmt eigentlech hei am Land? Et ass vir ze lâchen wann et net esou traureg ongerecht wär.

lupus-canis
31. März 2022 - 13.54

och mat engem Jooresgehalt vun 135000€ ass dat nach eng schéi Pay all Mount, dofiir geet de Mëttelverdinger 3 bis 4 Méint schaffen wann eng Finanzhëllef soll dem Klengen an dem Mettelverdinger önnert d'Ärm gegraff kréien, den 2000 bis 8000€ verdingt, fiir einigermoossen iwwert d'Ronnen ze kommen, dat wär scho mol eng gut Saach, well Déi brauchen onbedengt Hëllef soss gin së bäi der Daiwel ët sën nët nëmmen d'Betrieber déi gelidden hun, well wann déi "Kleng" sëch Näicht méi können leeschten, dat verdingen dann och Geschäfter an d'Betrieber Näicht méi ëch fannen ëmmer echt, dat ee Groussverdinger, kann decidéieren wéi a mat wat de Klengen soll och misst am Liewen eens gin