Navi-AuswertungLuxemburg: Pendler haben 2021 wieder mehr Zeit in Staus verbracht

Navi-Auswertung / Luxemburg: Pendler haben 2021 wieder mehr Zeit in Staus verbracht
Die Zeit, die Fahrer durchschnittlich im Stau standen, ist letztes Jahr wieder gestiegen, liegt jedoch weiterhin unter dem Niveau von „Vor-Corona“ Foto: Editpress/Julien Garroy

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Mit dem Corona-Ausbruch und dem darauffolgenden Boom des Home-Office hatte sich die Lage auf den Luxemburger Straßen 2020 deutlich entspannt. Doch auch wenn die positiven Folgen des Home-Office weiterhin spürbar bleiben, war es keine nachhaltige Verbesserung, wie Daten des Navi-Herstellers TomTom zeigen.

Es war nur eine kurze Pause, die Corona-Stillstand und Home-Office den Menschen, die in Luxemburg mit dem Auto zur Arbeit pendeln müssen, beschert hatte: Während die Zahl der vergeudeten Stunden im Jahr 2020 stark rückläufig war, so hat sie im nun abgelaufenen Jahr 2021 bereits wieder zugelegt. Trotz Corona-Einschränkungen und weiterhin vielen Menschen in Telearbeit.

Auf insgesamt 118 Stunden beziffert der Navi-Hersteller TomTom den Zeitverlust, den Menschen 2021 in Kauf nehmen mussten, die täglich zu den Hauptverkehrszeiten zur Arbeit fahren mussten. Das sind volle vier Tage und 22 Stunden. Im ersten Corona-Jahr waren es nur 105 Stunden; im Jahr vor Corona (2019) jedoch satte 163 Stunden Stau.

Die Stadt Luxemburg befindet sich damit, den Verkehrsdaten von TomTom zufolge, weltweit auf Platz 98 der Städte mit den meisten Staus. Eine leichte Verschlechterung zum Vorjahr, als Luxemburg im „Traffic Index“ nur auf dem 106. Platz gelandet war.

Weltweit auf Platz 98

Insgesamt nahm das Ranking 404 Städte aus 58 Ländern unter die Lupe. Die Top-3 der Städte mit den meisten Staus waren 2021 Istanbul, Moskau und Kiew. Die französische Hauptstadt Paris landete auf Platz 37, Brüssel auf Platz 52.

Der Corona-bedingte Rückgang war derweil deutlich stärker in Luxemburg-Stadt ausgefallen als in vielen anderen Orten weltweit. Im Jahr 2019 hatte der „Traffic Index“ demnach nur 52 Städte weltweit gezählt, in denen die Fahrer noch mehr Zeit in Staus verbrachten als in Luxemburg. Hintergrund dürfte der gewaltige Anteil der Beschäftigten sein, die 2020 von zu Hause aus gearbeitet hatten. Zahlen von Eurostat zufolge war damals europaweit nur in Finnland noch ein größerer Anteil der Menschen im Home-Office als hierzulande.

Insgesamt brauchten die Autofahrer für jede Strecke rund um Luxemburg-Stadt letztes Jahr im Schnitt 28 Prozent länger, als es bei leeren Straßen der Fall gewesen wäre. Im Vorjahr lag die Quote bei 25 Prozent; 2019 bei 36 Prozent; 2018 waren es 33 Prozent. Die positiven Folgen von mehr Menschen im Home-Office sind also weiterhin deutlich spürbar.

Im laufenden Jahr dürfte sich die Situation auf Luxemburgs Straßen jedoch wieder weiter verschlechtern. Zwar sind, wenn auch nicht mehr so viele wie vorher, immer noch eine große Zahl Menschen im Home-Office – doch hat gleichzeitig die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze sehr stark zugelegt. Ende Dezember 2021 zählte das Land 17.965 Jobs mehr als ein Jahr zuvor. Seit Ende 2019 (also vor der Krise) ist es ein Plus von 25.454 Arbeitsplätzen. Auch die Zahl der hierzulande neu angemeldeten Fahrzeuge ist weiter gewachsen, um satte 6.746 – auf insgesamt 439.837 angemeldete Autos zu Beginn des Jahres 2022.