Das tatsächliche Infektionsgeschehen der vergangenen Woche sei mit durchschnittlich 663 Fällen pro Tag immer noch hoch. In der Vorwoche waren es 678 Fälle pro Tag. „Trotz der Stabilisierung ist diese Zahl noch immer groß und weist auf ein unbeständiges Stadium der Pandemie hin.“
Der R-Wert sei leicht gestiegen, die Verdopplungszeit habe sich in der vergangenen Woche etwas verkürzt. Die Zahl der aktiven Infektionen habe sich bei 10.000 Fällen eingependelt. Falls sich das Verhalten der Menschen in den kommenden Wochen nicht ändere, rechnen die Forscher mit einem Peak von 720 Neuinfektionen pro Tag – das sind 60 weniger als in der Projektion in der Woche zuvor. Ebenfalls nicht mit einberechnet sind die neuen Maßnahmen, die noch diese Woche vom Parlament beschlossen werden sollen.
Auch die Forscher des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST), die mit ihrer Coronastep-Studie das Abwasser der Luxemburger in den Kläranlagen untersuchen, konnten in der vergangenen Woche leicht sinkende Werte feststellen. „Zum zweiten Mal weisen die Daten auf einen leichten Abwärtstrend hin, auch wenn der sehr klein ausfällt“, schreiben die Wissenschaftler. Die Menge an Viren-RNA, die sie in der vergangenen Woche aus den 13 untersuchten Luxemburger Kläranlagen gefischt haben, sei „sehr vergleichbar“ mit derjenigen der drei Wochen zuvor. Tatsächlich verteilen sich die Messpunkte der einzelnen Kläranlagen in einem gewissen Zickzackmuster, das „keine klaren Hinweise auf eine Zu- oder eine Abnahme“ gebe.
Wieso sind die Zahlen der Forscher anders als die, die die Regierung meldet?
Sowohl die Zahlen des Coronastep-Teams als auch die von Research Luxembourg enthalten auch die Testergebnisse der Grenzgänger. Diese gibt die Luxemburger Regierung an Medien und Öffentlichkeit nicht mehr heraus. Als sie noch veröffentlicht wurden, betrug der Anteil der Grenzgänger an den Positivfällen 18 Prozent.
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