BerichtKriegt Luxemburg sein Large Scale Testing auf die Kette?

Bericht / Kriegt Luxemburg sein Large Scale Testing auf die Kette?
Die Masse macht’s: Um einen guten Überblick über den Stand der Pandemie zu bekommen, will Luxemburg im September mehr als 50.000 Tests pro Woche machen (Symbolfoto) Foto: AFP

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Damit Corona-Massentests überhaupt einen Sinn haben, müssen sie ein Glied in einer ganzen Kette von Maßnahmen sein. Einem aktuellen Bericht von Reporter.lu zufolge gibt es aber gleich an mehreren Stellen Probleme, die Zweifel aufkommen lassen, dass das Large Scale Testing optimal ablaufen kann.

„Das großflächige Testen greift jetzt ganz sicher“ – so zitiert das luxemburgische Online-Magazin Reporter.lu am Dienstag Professor Paul Wilmes von der Corona-Taskforce „Research Luxembourg“. Die Argumentation: Obgleich die Massentests etwas verzögert einsetzten, ließen sie wichtige Rückschlüsse über den genauen Verlauf der „Zweiten Welle“ zu, die derzeit offenbar nicht nur das Großherzogtum erfasst habe: Eine zu Luxemburg analoge Entwicklung der Infektionen deute sich auch in den Nachbarländern an, wird Wilmes weiter zitiert. Das sehe man „auch an den Zahlen der positiv getesteten Grenzgänger“.

Eine aktuelle Datenauswertung habe dabei nicht nur ergeben, dass durchaus wieder die Gefahr droht, dass die Behandlungsplätze in Luxemburg knapp werden könnten, sondern lässt offenbar auch positivere Interpretationen zu: etwa die Möglichkeit, dass die zahlreichen Fälle der vergangenen Tage vor allem auf Infektionsherde zurückzuführen seien, wie Reporter.lu schreibt. Allerdings stehe nun schon das Ende der ersten Testphase kurz bevor, während die Forscher dringend für weitere Tests durch den gesamten August plädierten.

Zwar sehe Mars di Bartolomeo (LSAP) als Präsident der parlamentarischen Gesundheitskommission die Fortführung der Tests praktisch gesichert. Allerdings gibt es Reporter.lu zufolge zwischen dem 27. Juli und dem 1. September nur reduzierte Testkapazitäten – und nicht nur das: die „Tracing Teams“ der „Inspection sanitaire“ hätten angesichts der hohen Fallzahlen jetzt schon Mühe, überhaupt sicher den Kontakten von Infizierten zu folgen und diese zu erreichen. Außerdem wäre ab September nicht mehr das Institute for Health für die Durchführung der Massentests zuständig, sondern das Gesundheitsministerium direkt.

Die an mehreren Stellen offenbar notwendigen Aufrüstungen mit Material und Personal werden zwar in der Chamber sicherlich nicht auf grundsätzlichen Widerstand stoßen – der aufgelaufene Handlungsdruck und eine unklare Kostenlage rufen jedoch Kritik der Opposition hervor.

Und dabei soll das „Large Scale Testing“ im September noch einen Gang höher schalten, schreibt Reporter.lu: Ausschreibungen zufolge sollen dann rund 53.000 Tests pro Woche gemacht werden, rechnet das Magazin vor – unter beruflich besonders Gefährdeten, aber auch unter Urlaubsrückkehrern oder Saisonarbeitern. Jetzt werden nicht nur die Dienstleister gesucht, die solche Mengen an Tests praktisch durchführen können, sondern auch solche, die die entsprechenden Daten aufnehmen, verwalten und auch für die entsprechende Kommunikation sorgen. So soll etwa eine Hotline betrieben werden, die nicht, wie in der Vergangenheit geschehen, bei höherem Bedarf sofort überhitzt. (fgg)

Gastoson
22. Juli 2020 - 15.53

D’ EU - Methode fir ze testen : „ Wann den Test negativ ass , dann weidertesten bis e positiv ass „ . An dann sinn mir eleng Weltmeeschter punkto Isolatioun , elauter Robinson Crusoênen,oder ?

TNT
22. Juli 2020 - 7.51

De "large scale testing" ass just eng komplentar Etude dei fir Forschungszwecker mëssbraucht get. Et ass jo och bis haut net kloër, wéi ustierchent déi sougenaante asymptomatesch Fäll sin, déi awer bei eis als positiv gëllen. Ech gin just dat Gefill net lass, dat verschidden Leit, eist Land als "zone expérimentale" ausgesicht hun, awer zou hieren eegenen Interessen!

Jean Muller
22. Juli 2020 - 0.07

Weltweit gesehen ist Luxemburg das dritte Land weltweit welches mehr als 50% seiner Bevölkerung getestet hat (davor liegen bloss noch Monako und die Farroe Inseln). Unsere Regierung ist ganz einfach dabei unser Land abzuschaffen!

KettenHund
21. Juli 2020 - 18.01

Nach Fahrradkette Corona Kette. Und als Nächstes alle an die Kette legen. Mir get et duer