Pandemie in Luxemburg„Bis Ende August könnte es zu einem Mangel an freien Intensivbetten kommen“, warnt die Covid-19-Taskforce 

Pandemie in Luxemburg / „Bis Ende August könnte es zu einem Mangel an freien Intensivbetten kommen“, warnt die Covid-19-Taskforce 
Ein medizinischer Mitarbeiter winkt einen Autofahrer in die Station, um diesen auf den Coronavirus zu testen. Die Taskforce warnt, dass es im schlimmsten Fall bis zu 600 festgestellten Neuinfektionen täglich geben könnte. Foto: dpa/Harald Tittel

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In Luxemburg steigen die Coronavirus-Neuinfektionen wieder stark an, die zweite Welle ist Realität. Die Covid-19-Taskforce hat mehrere Szenarien für Luxemburg ausgerechnet und warnt: Schon Ende August könnte es zu einem Mangel an freien Intensivbetten kommen und selbst im besten Fall müsste man mit mehreren hunderten Corona-Toten rechnen. 

Luxemburg steckt mitten in der zweiten Welle. Das bestätigt die Luxemburger Covid-19-Taskforce in ihrem am Sonntag veröffentlichten Bericht. Dabei könnte das Großherzogtum deutlich heftiger getroffen werden als in der ersten Welle. Die Taskforce hat mehrere Szenarien durchgespielt, wie die zweite Welle in Luxemburg verlaufen könnte. Je nach Projektion müsste man mit mehreren hundert bis mehreren tausend Toten rechnen und die Kapazitätsgrenze der freien Intensivbetten könnte deutlich überschritten werden. 

Aus den aktuellen Zahlen ginge hervor, dass Luxemburg bis Ende Juli auf mehr als 8.000 Coronafälle kommen könnte. Im Moment liege die Reproduktionszahl über der berüchtigten Marke von 1. Eine Person steckt also im Schnitt etwas mehr als eine Person an. Das führt dazu, dass die Infektionszahlen in Luxemburg wieder deutlich steigen. Die Ergebnisse des Large Scale Testing würden zeigen, dass sich die Zahl der Infektionen etwa alle 8 bis 13 Tage verdopple. Am Dienstag oder Mittwoch rechnen die Experten mit über 200 Neuinfektionen täglich, bis Ende Juli könnten es mehr als 400 neue Fälle am Tag sein. 

Die fünf möglichen Szenarien

Je nachdem, wie sich die Situation in Luxemburg entwickelt, könnte Ende August das Gesundheitssystem überlastet sein und die Intensivbetten nicht mehr ausreichen. Die Taskforce legt in ihrem Bericht fünf Szenarien dar. Bei der sogenannten „Baseline“ gehen die Forscher davon aus, dass in Luxemburg keine neuen Maßnahmen ergriffen würden. Außerdem nimmt man in diesem Szenario an, dass sich die Hälfte der Bevölkerung seit dem 29. Mai einmal die Woche entweder bei sich zu Hause oder bei anderen für private Unternehmungen getroffen hat und dabei im Schnitt Personen aus zweieinhalb Haushalten zusammengekommen sind. Eine weitere Annahme der Baseline ist, dass 50 Prozent der Bevölkerung einmal die Woche an Aktivitäten im Freien teilgenommen haben, bei der Personen aus zehn Haushalten zusammengekommen sind. Bei einem positiven Coronatest würden in der Baseline 80 Prozent der Teilnehmer einer privaten Feier zurückverfolgt werden können und die maximale Kapazität des Contact Tracing wäre 60 Neuinfektionen am Tag. Dann müsste man an der Spitze der Welle mit bis zu 600 Neuinfektionen täglich rechnen. Mit 170 Betten täglich würde die Welle die Belastungsgrenze des Gesundheitssystems deutlich überschreiten. Am Ende stünden Luxemburg fast 2.000 Tote zu Buche. 

Im zweiten Szenario, mit einer Erhöhung der Kapazität des Tracing-Teams auf 120 Neuinfektionen am Tag, geht die Taskforce von bis zu 500 Fällen täglich zu Spitzenzeiten aus. Etwa 150 Betten würden am Höhepunkt der Kurve belegt werden, man müsste mit mehr als 1.500 Toten rechnen.

Bei einem Herunterfahren von privaten Treffen um 80 Prozent – nur 10 Prozent der Bevölkerung würden einmal die Woche an solchen teilnehmen –, zeigen Projektionen des dritten Szenarios etwa 400 Fälle täglich zu Spitzenzeiten. Es würden etwas weniger als 150 Betten belegt werden und es würde etwa 1.500 Tote geben. Im vierten Szenario würde man nur die Heimarbeit wieder verstärkt fördern.

In ihren Berechnungen des vierten Szenarios geht die Taskforce davon aus, dass etwa 50 Prozent der Menschen, die nun wieder in den Büros arbeiten, zurück ins Home-Office wechseln würden. Das wären laut Bericht etwa 34.000 Personen. Dann würde es zu Spitzenzeiten etwa 500 Fälle geben, es wären mehr als 150 Intensivbetten belegt. Auch in diesem Fall rechnen die Experten mit mehr als 1.500 Toten. 

Der beste Fall für Luxemburg

Der beste Fall für Luxemburg ergibt sich aus den Projektionen, wenn alle drei Maßnahmen – Verstärkung der Tracing-Kapazität auf 120 Neuinfektionen, 80 Prozent weniger private Treffen und mehr Home-Office – gemeinsam umgesetzt würden. Dann rechnet die Taskforce am Höhepunkt der Welle mit etwa 200 Neuinfektionen täglich. Man müsse mit mehr als 50 belegten Intensivbetten an der Kurvenspitze rechnen und bliebe damit unter der Belastungsgrenze. Trotzdem könnte die traurige Corona-Bilanz in Luxemburg auf fast 1.000 Tote steigen. 

Die Taskforce räumt allerdings ein, dass in ihren Projektionen die Urlaubssaison nicht mit eingerechnet wurde. Außerdem sei es noch unsicher, ob die Mehrheit der Ansteckungen auf Cluster zurückzuführen sei, wie es die bisherigen Resultate anzudeuten scheinen. 

Wegen der hohen Neuinfektionszahlen hat die Luxemburger Regierung am Sonntag Konsequenzen gezogen. Zu Privatfeiern dürfen künftig nicht mehr als zehn Gäste eingeladen werden. Außerdem soll die Einhaltung der Quarantäne strenger kontrolliert werden und das Tracing ausgebaut werden.

Lejoly
31. Juli 2020 - 20.50

An alle die hier mit vorschnell mit Strafen um sich werfen,habt gar nichts begriffen.Es gab nie eine erste Welle und es wird nie eine zweite geben.Alles nur Zahlen die nix aussagen. Wer sich mal bequemt und sich richtig informiert sieht das das alles ein riesiger Medienhype ist und die Politiker nur ihr Fähnchen in den Wind hängen anstatt sich mal mir den kritikern auseinander zu setzen Dann kommen sie aber nicht mehr gut weg sondern erkennen das sie nur Lakaien der EU sind und ihr gehirn nicht nutzen.Hauptsache unsere Kinder müssen diese irrsinns Schulden bezahlen die uns ja angeblich retten sollen. Wacht auf ,der Crash kommt trotzdem. Befreit euch endlich von diesem Wahnsinn. Lest und schaut Professor Bakhti,das wäre ein Anfang

Lukes
24. Juli 2020 - 0.09

Luxemburg und Europa erwachet. Wer die Quarantäne verlässt müsste viel härter bestraft werden.1000 Euro bei Wiederholungsdtäter 1 Woche Knast. Auf der anderen Seite dürfen wir diese nicht allein in der Quarantäne ihrem Schicksal überlassen. Maskenpflicht und ... strenger kontrollieren. Überhaupt mal zu Fuss patrouillieren (Polizei und Armee). 6 Leute maximal zusammen anstatt 10+ Leute der Wohnung. Besser jetzt als ein verspäteter Lockdown,der noch strenger war als der Erste. Luxemburg und Europa erwachet.

En faite c’est simple
22. Juli 2020 - 0.32

Ma Chère Denise, si je vais ein France, je me fais comprendre en Français, en Allemagne en Allemand , en Grande Bretagne on veut que je parle également la langue du pays.

jempi
21. Juli 2020 - 23.49

Wat brengt dann ,,large scale testing'' wann den Virus sech souweisou verbreet well een sech mat sou villen anneren Leit treffen daerf ?! Eis suen (steieren) ginn aus der Fenster geheit, an dann heescht en dun ,,gratis'' Tester ....

Klawir
21. Juli 2020 - 21.09

@Charel Hild Sin ganz d‘accord mat iech. D‘ Lockerungen dei a punkto Sport envisageiert sin grenze scho bal u Masochismus a sin eng regelrecht Provokatioun fir de gesonde Menscheverstand. Dobei sin Spillplatz, Sport a Fitness sin Saachen dei e keint elo adhoc ennersoen ouni en ze groussen ekonomeschen Schued ze verursachen. D‘Schoule sin elo sowisou an der Vakanz dei vielleicht em 2 Woche keint verlängert gin. Bistroen (Horesca en général) sollten speitstens um 8 Auer owes zou maachen.

En Français svp
21. Juli 2020 - 20.01

@Denise Ghysens Apprenez l'Allemand dès maintenant, si vous n'étiez pas attentif à l école (en Belgique ?), en lisant la Feuille Journalier. Jamais trop tard d'élargir son horizon.

Charel Hild
21. Juli 2020 - 17.50

Also Nomi, och wa jidderee sech u Regelen hält kënnt de Schlamassel trotzdeem. Gestes barrière geet net duer. Et ass zevill Kontakt: spillplatz, sport, schoul fitnes bistrots. Awer kee wëll de lockdown. Also kréie mer een Tsunami.

Garce
21. Juli 2020 - 17.40

@Denise Ghysens "pourquoi pas de traduction en français ???" Parce-que ici c'est le Tageblatt et non La Feuille du Jour.

Nico
21. Juli 2020 - 15.18

Mir haten elo 4 Méint fir d'Intensivbetter opzebauen fir déi 2t.Well,elo e bemol hu mer net genuch. Wat ass an der Zait geschitt?

Merde alors
21. Juli 2020 - 14.19

Mit phantastischen Hochrechnungen Panik streuen,aber vielleicht hilft's. Wir "large scale testen" jetzt seit einem Monat,die Infektionen steigen aber bei den Krankheitsfällen oder gar den Todesfällen ist alles ruhig. Wie kann man also so eine Rechnung in den Raum stellen. Natürlich müssen wir die Regeln einhalten,aber das geht auch ohne Angst. Bringt den Impfstoff,auch wenn er "nur" 99% zuverlässig ist anstatt ewige Prozeduren durchzuspielen während" draussen" die Menschen sterben.

François
21. Juli 2020 - 12.52

Oh wat haten eis Politiker do eng glänzend Idee iwwerall gratis Kiirmes ze maachen. Ass net ze verstoen!!! Dat ass jo nach alles provozéiert an de Steierbezueler finanzéiert dat Ganzt.

Uwe
21. Juli 2020 - 11.46

Wer glaubt das denn bei 5 derzeitigen Intensivbetten und mehr den geringen Zahlen an Einweisungen beim der massiven Anzahl an Tests? Nur dumme Menschen sprechen hier von 2. welle. Es hat schon keine erste gegeben . Alle die hier Panik haben sollten sich mal die Zahlen genau ansehen. Wenn 5 in das Krankenhaus eingewiesen werden gehen 4 wieder heraus. Was soll also dieser Blödsinn?

John
21. Juli 2020 - 10.25

Et ass kriminell, wat déi Leit do vun sech ginn

Denise Ghysens
21. Juli 2020 - 10.13

pourquoi pas de traduction en français ???

Astrid Lentz
21. Juli 2020 - 8.49

Da soll et och offiziel vebuede gin datse zu3, 4, 5 ganz Famill an de Geschäfter ronderem schawenzelen. Die Friem an Touristen hänken och emmer direkt mat de ganze Famill debannen. Awer et muss gesetzlech gemacht gin weil et ginde denen war dat egal zu wievill Leit se ra kummen.

J.Scholer
21. Juli 2020 - 8.32

Angesichts dieser Warnung, müsste die Politik drastische Einschränkungen und Maßnahmen ergreifen. Mich beunruhigt, bring Zweifel , ib die Politik mit offenen Karten spielt, der Wirtschaft , der Spass-,Konsumgesellschaft wegen oder in der Task-Force politische Gegner mit der Angst versuchen die Arbeit der aktuellen Frau Gesundheitsminister zu diskreditieren.Politisches Kalkül oder wer belügt die Bürger, wer verheimlicht?

J-Marc Calderoni
20. Juli 2020 - 22.16

An dat alles well rücksichtslos, ignorant Egoisten mengen, sech nëtt u Consignen a Regelen missen ze halen. Géint Dommheet gëtt ët kee Mëttel, seet de Volléksmond. Stëmmt nëtt. Ët gëtt eent : drastesch Strofen ! Eng aner Sprooch verstin déi asozial Elementer nëtt. Een dee sech bewosst as, dass e mat Corona infizéiert as an sech trotz Quarantän an der Öffentlechkeet beweejht, as e potenzielle Mäerder a gehéiert deementspriechend sanktionéiert ! Déi bis ewell virgesinne Strofen sin einfach lächerlech.

Peter Meier
20. Juli 2020 - 19.12

Und nach dem Herbst kommt der Winter!

Nomi
20. Juli 2020 - 17.35

Dann hun mer elo den Schlamassel well der e puer sech net un d'Regelen gehaal hun !