UnternehmenKahlschlag bei Facebook-Mutter Meta – 11.000 Stellen weg

Unternehmen / Kahlschlag bei Facebook-Mutter Meta – 11.000 Stellen weg
Meta hat die erste Entlassungswelle der Firmengeschichte angekündigt. Investitionen ins „Metaverse“ belasten die Bilanz. Foto: AFP/Kirill Kudryavtsev

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mit einer der größten Entlassungswellen des Jahres im Technologiesektor will Meta-Chef Mark Zuckerberg das Ruder herumreißen.

Der US-Konzern, zu dem die Online-Netzwerke Facebook und Instagram sowie der Messengerdienst WhatsApp gehören, kündigte am Mittwoch an, insgesamt 11.000 Stellen oder 13 Prozent der Arbeitsplätze zu streichen. Es ist der erste Stellenabbau in der 18-jährigen Firmengeschichte.

Der Wirtschaftsabschwung, verschärfter Wettbewerb und schwindende Werbeeinnahmen hätten den Umsatz stärker beeinträchtigt als er gedacht habe, schrieb Zuckerberg an die Beschäftigten. „Ich habe mich geirrt, und ich übernehme die Verantwortung für diesen Fehler.“ Andere Technologiefirmen wie der Kurznachrichtendienst Twitter und das Softwarehaus Microsoft streichen ihre Belegschaft ebenfalls zusammen.

Meta-Aktie droht schwärzestes Jahr seit Börsengang

Vor einigen Wochen hatte Meta einen erneuten Umsatz- und Gewinnrückgang bekannt gegeben und das schlechteste Ergebnis seit 2019 eingefahren. Allerdings ist ein Teil der aktuellen Probleme selbstverschuldet. Denn das Sorgenkind „Reality Labs“ türmt milliardenschwere Verluste auf. In dieser Sparte ist unter anderem die Entwicklung des „Metaverse“ gebündelt, einer virtuellen Welt, die Zuckerberg als besonders zukunftsträchtig betrachtet. Einige Meta-Investoren hatten bereits vor Veröffentlichung der Zahlen drastische Kürzungen bei den Investitionen in diesem Bereich gefordert.

Meta leidet zudem unter der wachsenden Konkurrenz durch die Video-App TikTok, die Instagram Kunden abjagt. Außerdem erschweren neue Datenschutz-Regeln von Apple das Personalisieren von Werbung für Nutzer von iPhone & Co. Sie gilt dadurch als weniger wirksam und wirft weniger ab.

Bei Investoren kam der geplante Sparkurs von Meta gut an: Die Aktien der Facebook-Mutter stiegen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp vier Prozent. Damit lagen sie aber immer noch rund 70 Prozent unter dem Niveau von Anfang Januar und steuerten auf den größten Jahresverlust seit dem Börsengang 2012 zu. Die Kurserholung sei wohl nur vorübergehend, sagte Ken Mahoney, Chef des Vermögensverwalters Mahoney. Denn die Entlassungen seien schließlich ein klares Indiz dafür, dass Meta Probleme habe.