„Hôpitaux Robert Schuman“Jean-Louis Schiltz soll einen seiner beiden Präsidentenposten aufgeben

Neues vom Kirchberg: Wie Radio 100,7 am Montag meldet, soll am 19. April eine Generalversammlung der HRS SA stattfinden – wenig später steht auch eine Generalversammlung der Stiftung an, die Alleinaktionärin der HRS SA ist. Zurzeit sind die Präsidien der Verwaltungsräte personell deckungsgleich und bestehen aus Präsident Jean-Louis Schiltz und den Vizepräsidenten Michel Wurth und Claude Seywert. Nach den Versammlungen sollen diese personellen Überschneidungen laut 100,7 nicht mehr existieren – damit würde auf die Kritik der letzten Wochen eingegangen. Nach Informationen des Tageblatt soll Jean-Louis Schiltz den Posten des Präsidenten der Krankenhausgruppe vergangenes Jahr allerdings ohnehin nur kommissarisch übernommen haben, da sein Vorgänger François Pauly den Platz recht überstürzt geräumt hatte. Wie ein Verwaltungsratsmitglied uns sagt, erwarte man sich, anlässlich der Generalversammlung eine Alternative zu Jean-Louis Schiltz vorgestellt zu bekommen. Ein Name sei allerdings noch nicht bekannt.

Seit Mitte Februar stehen die HRS im Fokus einer kritischen Berichterstattung. Nachdem die voreilige Corona-Impfung des Verwaltungsratspräsidiums bekannt wurde, sickerte nach und nach weiteres Ungemach aus den Mauern der Kongregationskrankenhausgruppe nach draußen. Neben einem „Klima der Angst“ und Mobbing innerhalb der Ärzteschaft waren es nicht zuletzt die Gerüchte um eine private Impfkampagne, die sowohl Schiltz als auch den umtriebigen Generaldirektor Claude Schummer nicht im besten Licht dastehen ließen. Schummer und die HRS gehen inzwischen getrennte Wege, wie die Krankenhausgruppe vergangene Woche mitteilte. Die bisherige Finanzdirektorin Sandra Thein führt die Geschäfte kommissarisch, während der Posten des Generaldirektors national und international ausgeschrieben wurde. Dem Selektionskomitee gehören die Verwaltungsräte Seywert, Wurth, Marie-Josée Jacobs und Dr. Robert Steinmetzer an – Schiltz ist nicht von der Partie.

Am 21. April tagen auch die niedergelassenen, freiberuflichen Ärzte der HRS in einer eigenen Generalversammlung, wie verschiedene Mitglieder des Kollegiums dem Tageblatt bestätigten. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Mobbingvorwürfe und die Kommunikationsstrategie des Verwaltungsrats der vergangenen Monate. Gerade die Anti-Mobbing-Strategie wird immer noch kritisiert: „Die Direktion stellt uns psychologische Hilfe zur Verfügung für den Stress, den sie durch ihr Verhalten verursacht“, klagt ein Arzt. In der Sache habe es überdies, neben der Schaffung einer psychologischen Sprechstunde, bislang kaum Bewegung gegeben. Auf Anfrage des Tageblatt hieß es am 19. März seitens der Direktion: „Die anonymen Mobbingvorwürfe der letzten Tage wurden im Verwaltungsrat und mit den Vertretern des ,Conseil médical‘ der HRS erörtert. Der Verwaltungsrat hat eine interne Untersuchung angeordnet.“