Lehrergewerkschaften SNE/CGFP und SEW/OGBL„Homeschooling kann traditionellen Unterricht nicht ersetzen“

Lehrergewerkschaften SNE/CGFP und SEW/OGBL / „Homeschooling kann traditionellen Unterricht nicht ersetzen“
Die jeweiligen Präsidenten des SNE/CGFP Patrick Remakel (l.) und des SEW/OGBL Patrick Arendt wenden sich mit einer gemeinsamen Mitteilung über das Homeschooling während der Corona-Krise an die Presse Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Homeschooling kann den traditionellen Unterricht nicht ersetzen, sagen die Lehrergewerkschaft SNE/CGFP und das Syndikat für Erziehung SEW des OGBL in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Lehrer versichern, dass sie nach der Krise alles dransetzen, um die Situation in den Griff zu bekommen und die Kinder dort aufzufangen, wo sie sich gerade befinden.

Durch die Corona-Krise hat sich das Leben der Kinder, Eltern und Lehrer tief greifend verändert, schreiben die Lehrergewerkschaft SNE/CGFP und das Syndikat für Erziehung des OGBL in einer gemeinsamen Mitteilung am Donnerstag. Lehrer mussten kurzfristig neue Kommunikationswege finden, um das Homeschooling zu gewährleisten. Ein großer Teil der Verantwortung wurde nun auf die Eltern abgewälzt.

Für viele Familien sei der aktuelle Zustand eine zusätzliche Belastung wegen der Anhäufung verschiedener Pflichten wie Home-Office, die Betreuung der Kinder und deren Beschulung. Für beide Gewerkschaften ist es klar, dass das Homeschooling den traditionellen Unterricht nicht ersetzen könne. „Unterrichten ist eine soziale Interaktion zwischen dem Lehrer und seinem Schüler, und zwar in einem schulischen Umfeld. Dies zu Hause zu gewährleisten, ohne die nötigen pädagogischen Hintergründe und ohne die nötigen gruppendynamischen Effekte, dafür aber eingebettet in den familiären Alltag, ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich“, schreiben SNE/CGFP und SEW.

Neuer Lernstoff 

Da die Schließung der Schulen nun bis zum 4. Mai verlängert wurde, müsse man nun darüber nachdenken, neben den Wiederholungsübungen auch vermehrt neuen Lernstoff im Homeschooling zu vermitteln. Dies solle aber unter Berücksichtigung einer möglichst geringen Belastung für die Eltern funktionieren.

„Das aktuelle Homeschooling ist und bleibt eine Notlösung“, so das Fazit. Auf diese Weise könnten nicht bei allen Schülern die gleichen Kompetenzen vermittelt werden, wie dies unter normalen Umständen der Fall wäre. „Wir Lehrer versichern euch aber, dass wir alle Kinder am Ende dieser Krise dort abholen, wo sie stehen.“ In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium suche man nach Lösungen.

Damit das Homeschooling auch weiter gut funktioniere, sollten Angebote geschaffen werden, auf die Eltern und Kinder bei außerschulischen Problemen zurückgreifen können. Insbesondere im psychologischen Bereich. „Schulisches Lernen ist nur möglich, wenn ein psychologisches Gleichgewicht bei den Kindern garantiert ist.“

Graucho
4. April 2020 - 15.58

Keine Angst ihr Gewerkschaftler.Inzwischen müssten die meisten Eltern wissen,dass Lehrer ein richtiger Beruf ist. Wir werden euch behalten.

Henry Edward
3. April 2020 - 12.55

Nein? Am Elternabend erklären doch aber viele Eltern wie man ihre Prinzen und Prinzessinnen zu unterrichten hat, die wissen's doch offensichtlich besser, jetzt können sie es uns ja zeigen.