Höhenflüge unter Nachbarn: Déifferdeng 03 und UT Petingen erwischen einen Start nach Maß

Höhenflüge unter Nachbarn: Déifferdeng 03 und UT Petingen erwischen einen Start nach Maß

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Déifferdeng 03 und Union Titus Petingen gehörten zu Beginn der Saison höchstens zu den Geheimfavoriten auf einen Platz unter den ersten vier Mannschaften. Nach vier Spieltagen in der BGL Ligue sind die beiden Teams aus dem Süden noch immer ungeschlagen. Das sind die Gründe des Höhenflugs:

DIE TRAINER

Seit Paolo Amodio in Differdingen wieder das Ruder übernommen hat, läuft es wieder rund. Der 46-Jährige ist der Spezialist, wenn es um gute Saisonstarts geht (siehe unten stehende Statistik) und wenn es darum, für gute Stimmung und Euphorie zu sorgen.
Petingens Carlos Fangueiro liebt es, die Gegner und die Trainingseinheiten der eigenen Mannschaft bis ins Detail zu analysieren. Der ehemalige portugiesische Profi setzt bei der Union Titus auf Ballbesitzfußball.
Beide Trainer haben eine offensiv ausgerichtete Philosophie, haben aber auch genügend Erfahrung, um zu wissen, wann der Moment gekommen ist, abwartender in einer Partie zu agieren.

DAS FRISCHE BLUT

Beide Klubs entschieden sich vor Saisonbeginn für einen Neustart. In Differdingen kamen 14 neue Spieler, in Petingen waren es 20. Ein solcher Neuaufbau birgt Gefahren, bietet aber auch Chancen. Derzeit scheinen beide Vereine alles richtig gemacht zu haben bei der Wahl ihrer Neuzugänge.

Differdingen setzte – entgegen seiner normalen Einkaufsstrategie – diesmal auf viele deutsche Spieler. Verantwortlich dafür ist Amodio, der eine Vorliebe für Kicker aus dem Nachbarland hat. Vor allem wurden viele junge Spieler verpflichtet, die in ihren bisherigen Vereinen noch nicht wie erhofft zum Zug kamen und deshalb hungrig auf Erfolg sind. Für das Sturmzentrum verpflichtete Differdingen mit Andreas Buch einen gestandenen Angreifer (24 Tore vergangene Saison für Pfeddersheim) und im Tor setzt Andrea Amodio seine Entwicklung fort. Überraschend stark und abgeklärt zeigte sich bisher der erst 17-jährige Innenverteidiger Edin Osmanovic, der im Sommer von der Etzella in den Süden wechselte.

Petingen entschied sich im Sommer dazu, vor allem junge Spieler zu verpflichten, die bei belgischen Profiklubs wie Louvain oder Mouscron eine gute Ausbildung genossen, aber den Sprung in die erste Mannschaft nicht schafften. Das starke Mittelfeldduo Christian Silaj (Niederkorn) und Filip Bojic (Virton/B) wurde überraschend schnell ersetzt. Yannick Kakoko, Emir Bijelic und Abdoul Kaboré zeigten in den ersten Spielen, dass sie eine Verstärkung sind. Mike Schneider und Kevin Kerger, die vom Progrès kamen, hatten bedingt durch Verletzungen Startprobleme, könnten aber während der Saison zu wertvollen Alternative werden. Im Sturm leistet Routinier Idir Mokrani wertvolle Arbeit, macht seine Hintermänner dadurch besser und traf bereits zweimal.

DIE GESTANDENEN

Déifferdeng 03 hat zwar einige gestandene Spieler verloren, kann aber in der Abwehr noch immer auf David Vandenbroeck, Geoffrey Franzoni und Mathias Jänisch zurückgreifen. Zusammen hat dieses Trio 572 BGL-Ligue-Spiele auf dem Buckel. Im Mittelfeld bringen Gilles Bettmer, Maxime Deruffe sowie die beiden Neuzugänge David Kalonji und Quentin Pereira jede Menge Erfahrung mit. Von einer jungen Truppe zu reden, wäre demnach übertrieben.

Bei Petingen übernehmen Mounir Hamzaoui (31 Jahre alt), Yannick Kakoko (29), Idir Mokrani (28) und Jules Diouf (27) derzeit die Rolle der Routiniers.

DIE BOMBER

Nach seinen 24 Toren in der Oberliga für die TSG Pfeddersheim schlug Andreas Buch auch in Differdingen sofort ein. Der Deutsche ist ein Angreifer, der mit Flanken und Pässen in die Tiefe gefüttert werden muss. Seine Technik ist nicht sehr ausgereift, dafür aber sein Instinkt vor dem Tor.

Bei Petingen ist Artur Abreu derzeit der Mann der Stunde. Der dribbelstarke Flügelspieler bereitete bisher jeder Abwehr Kopfzerbrechen, erzielte vier Tore und lieferte zwei Assists. Der 25-Jährige wurde vor der Saison zum Kapitän der Mannschaft ernannt. Eine Rolle, die ihm mehr Verantwortung verleiht und die seinem Selbstvertrauen einen Schub gegeben hat.


Die Superstarts des Paolo A.

  • Ab dem 4.8.2019 (Klub: D03): 10 Punkte aus vier Spielen
  • 30.3.2019 (D03): 19 Punkte aus sieben Spielen
  • 6.8.2017 (Progrès): 21 Punkte aus sieben Spielen
  • 23.10.2016 (Progrès): 10 Punkte aus 5 Spielen
  • 23.8.2015 (UT Petingen): 12 Punkte aus 5 Spielen (EP)
  • 3.8.2013 (Progrès): 13 Punkte aus 5 Spielen

* In den Sommern 2018 und 2015 hatten seine Vereine (Niederkorn gegen Ufa und D03 gegen PSG) mit der Doppelbelastung aus Meisterschaft und Europa League zu kämpfen. 2016 holte er mit Aufsteiger Petingen zwar nur sechs Punkte aus den ersten fünf Spielen, musste aber auch nur eine Niederlage einstecken.