Ende des vergangenen Jahres hatte die Inflationsrate in Luxemburg (0,8 Prozent im November) einen Tiefstpunkt erreicht. Seitdem ist die Preissteigerungsrate aber fast Monat für Monat schneller gestiegen. Im Monat September 2025 lag die Inflation in Luxemburg im Jahresvergleich nun bei 2,7 Prozent. Im Vormonat waren es erst 2,4 Prozent. Das hat das Statec am Montag in einer Pressemeldung mitgeteilt.
Die Inflationsrate liegt damit wieder spürbar über der von der Europäischen Zentralbank angestrebten Zwei-Prozent-Marke. Von den Rekord-Höchstständen aus dem Jahr 2022 bleiben die Zahlen aber weiterhin weit entfernt. Damals war die Zuwachsrate der Verbraucherpreise in Luxemburg mehr als doppelt so hoch: Im ersten Jahr des Ukraine-Krieges, war die Inflationsrate sprungartig von 2,5 auf 6,3 Prozent gestiegen. Einen Rekordhöchststand hatte die Inflation im Juni des Jahres 2022 mit 7,43 Prozent erreicht.
Strom 24 Prozent teurer als vor einem Jahr
Dass die Preissteigerungsrate nun im September wieder höher ist als in den zwölf Monaten zuvor, liegt an mehreren Faktoren – vor allem aber an den Kosten für Energie. Deutlich teurer als vor einem Jahr ist etwa die Nutzung von Strom. Unter anderem wegen des teilweise aufgelösten Preisdeckels handelt es sich im Schnitt um ein Plus von stattlichen 24,3 Prozent für die Haushalte.
Auch für Erdölprodukte müssen Verbraucher mit einem Plus von 7,4 Prozent spürbar mehr ausgeben als vor einem Jahr. Innerhalb nur eines Monats ist der Preis für Diesel um 0,6, der für Benzin um 1,1, und der für Heizöl stieg um 0,5 Prozent gestiegen. Daneben ist auch Erdgas mehr als zwölf Prozent teurer als vor einem Jahr.
Merklich gestiegen (plus 2,4 Prozent) sind zuletzt auch wieder die Preise für Lebensmittel. Im Detail ist die Entwicklung jedoch sehr uneinheitlich. Während Kaffee, Tee und Kakao heute im Schnitt mehr als 12,7 Prozent teurer sind als vor einem Jahr, müssen die Verbraucher für Gemüse 1,6 Prozent weniger zahlen. Um mehr als fünf Prozent gestiegen sind jedoch auch die Preise für Fleisch, sowie für Zucker, Marmelade, Honig, Schokolade und Süßwaren.
Gestiegen sind, pünktlich zum Schulanfang auch die Kosten im Bereich „Bildung“ – und zwar um mehr als sechs Prozent. Für „crèches“ und „maisons relais“ mussten Eltern im September 8,6 Prozent mehr zahlen als im Vormonat August.
Spürbar teurer wurden im Jahresvergleich auch Tabakprodukte (plus 8,2 Prozent). Dies hat übrigens einen spürbaren Einfluss auf die Steuereinnahmen. Trotz der gestiegenen Preise bleibt der Preisunterschied zu den Nachbarländern beachtlich und zieht Kunden an. Seit 2023 bringen die Tabak-Verbrauchersteuern dem Luxemburger Staat mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr ein. Das entspricht rund fünf Prozent der Gesamteinnahmen. Für 2025 rechnet die Zollverwaltung mit Einnahmen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro.
Nächste Indextranche im dritten Quartal 2026
Aber: Nicht alle Preise sind geklettert. In manchen Produktklassen wurden sogar spürbare Rückgänge gemessen. Beim Kauf von Haushaltsgeräten bekamen die Verbraucher im September im Schnitt rund 4,5 Prozent günstigere Preise als vor einem Jahr. Auch Telefon- und Kommunikationsdienstleistungen, informatische Geräte und alkoholische Getränke kosten heute rund 1,5 Prozent weniger als im September 2024.
Für die nächsten Monate rechnet Statec nicht mit einer Beruhigung bei den Preissteigerungen. Im August hatten die Statistiker ihre Inflationsrate-Schätzung von zuvor 1,9 Prozent auf 2,1 Prozent angehoben.
Optimistisch bleiben die Statistiker jedoch für das Jahr 2026. Sie erwarten, dass der Euro weiter stark bleibt, die Ölpreise sinken und dass neue staatliche Maßnahmen zur Senkung der Strompreise die Preise für Energie wieder zum Sinken bringen könnten. Dies würde 2026 dann zu einer Jahresinflation von 1,4 Prozent führen, so die Erwartungen.
Was nun die automatische Entschädigung der Arbeitnehmer für gestiegene Preise anbelangt, so wird es lange dauern, ehe die nächste Indextranche fällt. Nachdem die Schwelle zuletzt im April 2025 überschritten wurde, was zur Auszahlung einer Indextranche (Lohnsteigerung von 2,5 Prozent) am 1. Mai geführt hat, wird die nächste Lohnindexierung für das dritte Quartal 2026 erwartet.

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De Maart

Ich glaube eher an den Osterhasen, als daran, dass durch staatliche Massnahmen der Strom billiger wird. Immerhin hat die CSV-DP Regierung die Zuschuesse fuer den Strom halbiert und den gleichzeitig den Stromprovidern eine extrem daemliche Preisgestaltung fuer Strom einzufuehren, um die Verbraucher so richtig abzuzocken.
Eng nei Indextranche kennt anscheinend ereicht Enn 2026,wann ech gut informeiert sin..Mir gin erem richteg offgezockt vum Staat.
Dann hoffe mir dat den Index seier no kennt!
Das vor 2-3 Jahren war schon heftig. Mein Warenkorb hatte damals eine 17 % prozentige Inflation, in 1 Jahr. Kriegen wir nie wieder eingeholt.