GeburtstagHeute vor fünf Jahren startete der erste Flug von Ryanair ab Findel

Geburtstag / Heute vor fünf Jahren startete der erste Flug von Ryanair ab Findel
Vor fünf Jahren flog Ryanair  erstmals vom Großherzogtum nach London-Stansted Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Seit nunmehr fünf Jahren bietet der Billigflieger Ryanair Flüge von Luxemburg aus an. Schnell wurde das Unternehmen – nach Passagieren – die zweitgrößte Fluggesellschaft am Findel.

Heute vor genau fünf Jahren feierte die umstrittene Fluggesellschaft aus Irland den Start ihrer regulären Flüge ab Luxemburg. Am Mittwochabend, 9. November 2016 flog sie erstmals vom Großherzogtum nach London-Stansted. Zwei Ziele hatte Ryanair damals im Programm: einmal täglich nach London und fünfmal die Woche nach Porto – zwei der beliebtesten Destinationen ab Luxemburg.

Gleichzeitig kündigte die Gesellschaft bereits eine Ausweitung des Angebots an. Ab März 2017 werde man ab Luxemburg auch Madrid, Lissabon und Mailand anfliegen, so die Iren damals. Um für ihr Angebot zu werben, wurden eine Reihe Tickets nach London und Porto für gerade mal 7,99 Euro angeboten.

Von den einen hoch gepriesen, von den anderen gefürchtet, hatten die billigen Flugtickets in den Jahren zuvor viele Diskussionen ausgelöst. Sollte eine Gesellschaft wie Ryanair von Luxemburg aus fliegen dürfen oder nicht? Sie hatte bereits den europäischen Markt aufgemischt. Während die einen glaubten, der Wettbewerbsdruck der Billigflieger könnte der nationalen Fluggesellschaft (im Geschäft mit den Linienflügen) großen wirtschaftlichen Schaden zufügen, verwiesen andere auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter. Befürchtet wurde allgemein einen Unterbietungswettlauf.

Die Diskussionen waren 2016 teilweise schon obsolet. Seit rund sechs Jahren startete Ryanair von den Flughäfen Hahn (Deutschland) und Charleroi (Belgien) und bediente den Luxemburger Markt von dort aus. Zudem hatte auch bereits der Luxemburger Flughafen andere Low-Cost-Gesellschaften, etwa EasyJet seit Ende 2012 und Flybe seit 2016, zugelassen. Sowohl der Flughafen als auch die alteingesessenen Airlines hatten also bereits während einigen Jahren Erfahrungen sammeln können.

Insgesamt 13 Airlines für Passagiere am Findel

Nach und nach baute Ryanair sein Angebot in Luxemburg weiter aus. Mittlerweile fliegt die Gesellschaft 14 Destinationen ab Luxemburg an. Zu den ersten fünf hinzugekommen sind: Barcelona, Berlin-Brandenburg, Budapest, Dublin, Edinburgh, Malta, Palma de Mallorca, Sevilla und Toulouse.

Insgesamt können Passagiere aktuell zwischen 13 Airlines, die ab Luxemburg fliegen, wählen. Das wachsende Angebot hatte derweil auch die Zahl der Passagiere explodieren lassen. Abgesehen vom Einbruch der Passagierzahlen im Corona-Jahr legt ihre Zahl seit Jahren stetig zu. Während 2016 drei Millionen Reisende gezählt wurden, so waren es 2019 bereits 4,4 Millionen. Zehn Jahre zuvor waren es erst 1,5 Millionen Passagiere.

Luxair ist auch weiterhin, was die Zahl der beförderten Passagiere angeht, mit Abstand die Nummer eins am Findel geblieben. Ryanair ist derweil auf Platz zwei geklettert, gefolgt von Easyjet auf Platz drei, Lufthansa und KLM auf Platz vier und fünf.

Hahn in Schwierigkeiten

In immer größere Schwierigkeiten geraten ist derweil der Flughafen Frankfurt-Hahn im benachbarten Hunsrück. Mitte Oktober hat der Betreiber des Airports Insolvenz angemeldet. Einst zählte der Regionalflughafen jährlich bis zu vier Millionen Passagiere, davon ist er mittlerweile weit entfernt, berichtete die deutsche Presseagentur. Auch der Platzhirsch im Passagiergeschäft am Hahn, der irische Billigcarrier Ryanair, verringerte sein Angebot im Hunsrück und verlagerte Flüge an benachbarte, größere Flughäfen. Wie es in Zukunft weitergeht, und ob im kommenden Jahr noch Passagiermaschinen vom Hahn aus starten werden, ist aktuell ungewiss. Gesucht wird ein neuer Investor.

Ryanair derweil will weiter wachsen. In den kommenden Monaten will das Unternehmen Tickets zu niedrigen Preisen losschlagen, um die Nachfrage zu stimulieren, erklärte es vor kurzem im Rahmen der Vorstellung der Zahlen zum dritten Quartal. Im ersten Geschäftshalbjahr beförderte die Gruppe insgesamt 39 Millionen Fluggäste – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum, aber 54 Prozent weniger als vor der Corona-Krise. Im Gesamtjahr wird mit über 100 Millionen gerechnet. Im folgenden Jahr sollen es 165 Millionen werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Das wäre eine neue Bestmarke. Vor der Pandemie waren die Iren mit 149 Millionen Passagieren Marktführer in Europa.

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Trierweiler
9. November 2021 - 22.21

Und sie machen Gewinne jedes Jahr und zahlen Steuern. Die Luxair macht jedes Jahr 2 Dutzend Million Miese mit dem Flugbetrieb, das ist keine Firma, das ist Liebhaberei.