Glosse: Die Tram – eine Luxemburger Komödie

Glosse: Die Tram – eine Luxemburger Komödie

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Es war einmal ein Großherzogtum. Es gab glückliche Bewohner, viele Autofahrer, aber keine Tram. Ein paar Unverbesserliche wollten das ändern. Niemand wollte den glücklichen Bewohnern das Auto wegnehmen, aber es sollte doch bitte eine Alternative geben.

Den Luxemburgern schmeckte das überhaupt nicht. Zu altmodisch, zu teuer, zu viele Baustellen. Und überhaupt – wer sollte diese Tram denn eigentlich nutzen? Manche drohten gar mit dem Äußersten und brachten als Mittel der Teufelsaustreibung ein Referendum ins Spiel.

Und so gingen die Jahre ins Land, die Idee einer Tram galt als verbrannt. Doch als eigentlich niemand mehr daran glaubte, passierte es dann doch: Die Tram, sie fährt.

Und was geschah? Die glücklichen Bewohner des Großherzogtums liebten ihre Tram – ja, so sehr, dass sich heute alle Parteien darum streiten, wer denn eigentlich Mutter oder Vater dieses beliebten Transportmittels ist.

Für „déi gréng“ ist es ganz klar François Bausch, der aktuelle Transportminister. Für die CSV ist es ganz klar Claude Wiseler, der frühere Transportminister. Für Etienne Schneider ist es Lucien Lux, der irgendwann einmal Transportminister war. Und für Lydie Polfer ist es natürlich Lydie Polfer.

Und die Moral von der Geschicht? Lydie Polfer war es nicht.

duscholux
14. September 2018 - 11.56

"dass sich heute alle Parteien darum streiten, wer denn eigentlich Mutter oder Vater dieses beliebten Transportmittels ist." War es nicht die richtige und wahre Umweltpartei: MECO (Mouvement ecologique), die sich kräftig daran beteiligten die U-Bahn des Herrn Schommer zu verhindern.

Michel Konrad
13. September 2018 - 22.16

Aus meiner Seele, diese Komödie. Ich staunte nicht wenig als die Nachricht der über 80 % Zustimmung in Sachen Tram, ohne Kommentar über den Ether zerstreut wurde. Bin jetzt erleichtert, dass es trotzdem kritiche Geister gibt im Schlaraffenland. Leute die eben auch erstaunt sind wie schnell das Fähnchen bei Vielen die Richtung wechselt. Noch ein paar Jahr und Kilos seltene Erde und sogar der letzte Jemp moechte zu den Sternen. Super, Jemp! Wieso nicht gleich?

roger wohlfart
13. September 2018 - 19.30

Die Tram, dieses Wundermittel, löst alle verkehrstechnischen Probleme. Und wetten, dass sie uns noch ins Weltall bringt! Irgendwann, irgendwie.

Klaus Rabe
13. September 2018 - 17.06

Kengem Autobus Entrepreneur wärt durch den Tram e Leed gescheien.

Scholer
13. September 2018 - 17.00

An d'Moral vun der Geschicht, en gudden Deel vun onsen Matbierger wäerten den Tram matbezuelen, awer nie vun him profitéieren.Duerfir däerfen des Matbierger op en schlecht fonktionéierenden an restruktréiernden öffentlechen Transport an hierer Wunngéigend zielen.Oder fiert den Tram och eng Kéier den Norden un?

GuyT
13. September 2018 - 13.23

Viel Zeit wurde verschwendet als das Konzept BTB damals von Mady Delvaux abgesägt wurde. In der jetzigen Form löst der Tram ein Problem was nicht bestand. Busverbindungen mit Busspuren(anstelle det Schienetrasse) wären um ein vielfaches billiger gewesen mit dem gleichen Effekt. Gerne wird vergessen , dass durch das Tram Konzept viele Diagonalbusverbindungen gestrichen werden und somit viele Strecken zeitlich stark verlängern. Nur ein Tram der in die Pendelgebiet hineinfährt würde etwas signifikatives zur Situation beitragen.

Merci Lidy!
13. September 2018 - 13.13

Und die Tram war das erste Gratis Fouer Spiel seit Lidy Polfer die Fouer ins Leben gerufen hat. Oder war es Claude Lamberty der die Fouer erfand. Er war jedenfalls öfter dort zu sehen als der Fouermeschter;—)))))

CESHA
13. September 2018 - 13.09

Genau so ist es! Ich erinnere mich noch vage an den Tram und die Schienen, die damals die Stadt durchzogen, bis dieses Transportmittel abgeschafft wurde, nur um jetzt für teures Geld wieder neu geschaffen zu werden. Das ist das gleiche Spielchen wie mit vielen luxemburgischen Wasserläufen, die erst aufwändig kanalisiert wurden, nur um einige Jahrzehnte - ebenfalls mit dem Geld des Steuerzahlers - renaturiert zu werden. Schade, dass ich wohl keine hundert Jahre alt werden werde: Dann könnte ich vielleicht noch erleben, dass weitere Projekte, die uns heute als das Nec-plu-ultra verklickert werden, wieder rückgängig gemacht werden.

Jacques Zeyen
13. September 2018 - 11.56

PS: Von Wiseler als Transportminister habe ich noch ein Foto auf dem er das Modell eines Gelenkbusses hochhält und sich als Schutzpatron der Spediteure outet. " ..ça bus un peu partout" schrieb damals ein bekannter Anwalt. Und erinnern wir uns noch an den Aufschrei des UCL (damals unter J.Welter) als die Oberstadt zur Fußgängerzone "degradiert" werden sollte?? Heute würde niemand mehr den Verkehr hier wollen... So sind wir Luxemburger.Mir wëlle bleiwe wat mir sinn.

Luss
13. September 2018 - 11.47

Es war die CSV ! Dieselbe CSV die den alten TRAM als "lästiges" Verkehrshindernis Ende '50 Anfang 1960 abschaffte anstatt ihn laufend zu modernisieren! Heute braucht er z.B. keinen Kabelwirrwar mehr in der Luft ! Bausch war damals noch ein Kind !!! Chinesisches Sprichwort: ! Wer sich irrt begeht einen Fehler! Wer einen Irrtum nicht korrigiert begeht 2 Fehler. -