Luxemburg-CentsGestank, Lärm und störende Lichtimmissionen

Luxemburg-Cents / Gestank, Lärm und störende Lichtimmissionen
Nicht weit von dem Centser Wohngebiet entfernt befindet sich eine Gewerbezone Foto: Editpress/Claude Lenert

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Seit mehreren Jahren schon beschweren sich Bewohner vom Cents über Luftverschmutzung und Lärmbelästigung durch die Straßenbaufirma Karp-Kneip. Kürzlich hat das Umweltamt dem örtlichen Interessenverein auf dessen Beschwerdebrief geantwortet.

Es rieche immer wieder nach faulen Eiern in seinem Viertel, beschwerte sich ein Leser. Die Anwohner würden schon seit Jahren darüber klagen, doch nichts geschehe. Im Fadenkreuz der Kritik steht die auf Cents ansässige Baufirma Karp-Kneip. Das „Syndicat d’intitiative et d’intérêts locaux Fetschenhof-Cents“ (SIILFC) bemüht sich schon seit längerer Zeit darum, die Probleme zu regeln, doch bisher ohne Erfolg. Das Hauptproblem sei in der Tat der Gestank, bestätigt die Präsidentin des Interessenvereins, Nadine Molitor.

Es beständen aber mittlerweile direkte Kontakte zu Karp-Kneip. „Wir wollen erst versuchen, auf einem freundschaftlichen Weg die Probleme aus der Welt zu schaffen“, sagt Molitor. Im Januar dieses Jahres habe man einem Vertreter von Karp-Kneip nachts die Beeinträchtigungen vor Ort gezeigt. Dieser sei selbst überrascht gewesen, wie viel Lärm im Wohngebiet ankommt.

15 Beschwerden

Kürzlich hat das Umweltamt detailliert zu den Beschwerden Stellung genommen. Die Antwort dürfte die Anwohner allerdings wohl kaum zufrieden stellen. Das Umweltamt weist eingangs darauf hin, dass die besagte Firma beim Antrag zur Genehmigung alle notwendigen Impaktstudien ordnungsgemäß eingereicht habe: ein Gutachten zu den Geräuschimmissionen, eine Studie bezüglich der Geruchsimmissionen der Asphaltmischanlage sowie eine Impaktstudie zu der Belastung durch Schwebstaub und Staubniederschlag. Diese Studien hätten gezeigt, dass alle Grenzwerte für die Umgebung eingehalten würden.

15 Beschwerden seien offiziell eingereicht worden, schreibt das Umweltamt in seiner Stellungnahme an das SIILFC. Ganz allgemein, sei es normal, dass es zu Geruchsbeeinträchtigungen auf Cents komme. Das sei beim Genehmigungsantrag berücksichtigt worden und nichts deute darauf hin, dass die Frequenz dieser Störungen höher sei als erlaubt. Das Amt schreibt allerdings auch, dass verschiedenen periodische Messungsberichte darauf hindeuteten, dass die Grenzwerte nicht immer respektiert würden. Das habe wohl auch damit zu tun, dass die Asphaltproduktion nicht kontinuierlich verlaufe und deshalb der Schadstoffausstoß variiere.

Ein Sprecher von Karp-Kneip sagte dem Tageblatt, dass die Firma kürzlich eine weitere Geruchsanalyse in Auftrag gegeben habe.

Lärm- und Lichtbelästigung

Was die Lärmbelästigung durch Lastkraftwagen angehe, weist das Umweltamt darauf hin, dass die Straßenverkehrsordnung Lkws gewisse akustische Signale vorschreibe. Solange die diesbezüglichen Grenzwerte nicht überschritten werden, könne die Firma nicht gezwungen werden, diese Signale an den Lkws zu ändern. Dem Sprecher von Karp-Kneip zufolge wurde der Ladevorgang der Lkws aber mittlerweile in eine tiefere Ebene vor Ort verlegt, sodass quasi die Geologie den Lärm absorbiere.

Bei einer Ortsbesichtigung mit der Präsidentin des Centser Interessenvereins habe er sich auch selber davon überzeugen können, dass einige Scheinwerfer der Firma in der Tat sehr stark und störend gewesen seien. Daraufhin seien einige dieser Lampen in eine andere Richtung gedreht worden. Karp-Kneip sei auf jeden Fall an einer guten Kooperation mit den Anwohnern interessiert und werde ihnen so weit wie möglich entgegenzukommen.

Laut dem Schreiben des Umweltamtes wurden kurz nach dem Lockdown voriges Jahr einige Beschwerden eingereicht. Karp-Kneip habe erklärt, der Produktionsvorgang sei in der ersten Woche nach dem „déconfinement“ schlecht geregelt gewesen. Dem Umweltamt zufolge hätten die Daten vom Juli 2020 aber eine Verbesserung der Lage gezeigt.

Bezüglich der Lärm- und Lichtbelästigung schreibt das Amt, dass jeweils nur eine Klage eingegangen sei. Das sei nicht verwunderlich, sagt Nadine Molitor, es sei etwas kompliziert, online eine Beschwerde einzureichen. Das SIILFC werde versuchen, einen vereinfachten Vorgang auszuarbeiten.

Unterschwellige Kritik am PAG

Die Frage, die man sich grundsätzlich stellen müsse, sei, ob es bei all denen Wohnungen, die auf Cents geplant sind, überhaupt noch Sinn ergebe, dass ein Unternehmen wie Karp-Kneip auch dort ansässig ist. Die Umweltverwaltung geht ebenfalls auf diesen Punkt ein und zeigt mit dem Finger auf die Gemeindeverantwortlichen: „En manière urbanistique, la proximité de la zone d’habitation et de la zone d’activités ne semble pas avoir été jugée critique par la Ville de Luxembourg dans le context de l’établissement de son PAG.“ 

Die Centser Interessenvertreter haben vorgeschlagen, einen Park zwischen der Fabrik und dem Wohngebiet anzulegen, sagt Molitor. Karp-Kneip wäre im Prinzip dazu bereit gewesen, doch sei es laut der Präsidentin des Interessenvereins nicht möglich gewesen, die nötigen Grundstücke zu kaufen. „Man muss wissen, dass Cents eines der wenigen Wohnviertel ohne einen Park ist“, sagt Molitor. Alles in allem sei man zufrieden, dass die Firma Karp-Kneip einen Schritt auf sie zu getan habe:  Streiten bringt uns nicht weiter. Seit einem Jahr zeigt sich Karp-Kneip verständnisvoll. Wenn das aber nur eine Hinhaltetaktik ist und man uns übers Ohr hauen will, werden wir entsprechend reagieren.“

jean-pierre goelff
24. März 2021 - 9.06

....an dann gingen all deï Knaddersäck am leïwsten op d'Land wunnen goën....ach,daat geet jo nit,do sin d'Keï deï faschten an d'Hunnen deï muërgens,an aller Freï kreïnen!

Linda
23. März 2021 - 21.55

Ech sin bei den 1ten Anwunner geweescht um Cents. 1967 . Ech hun nie Probleem gehaat,weder matt den Fliegeren nach mam Zuch, nach soss eppes! Ausser datt bei ons vun Zait zu Zait Glieser an da Vitrine rem hun missen zerekgerekelt gin! Und Fliegeren gewinnt een sech! Ech ob jiddenfall! Zu Esch ass jo och den Probleem geweescht mat den Schmelzen! Gestank,geknupps,Steps... Waat sollen déi am Minett dann soen? Iwerall get et iergendeen Probleem!

GeTee
23. März 2021 - 19.17

Un all Centser : Wann et ierch zevill do stenkt da gitt dach ganz einfach dei aaner Säit vun der Musel wunnen. Do kascht e Bungalow keng 300'000 € , et ass ewei matt de Bouneweger. Mier wellen ganz sozial sinn, an da knoutere mer wann eise Quartier voller Kiffer an Drogien ass. Waat sinn ech frou dass ech vun do fort sinn !!!!!!

Ni Zefriden dei Centser?
23. März 2021 - 11.20

Elo wou ken Fliger flit, klappen dei Centser op de Karp Kneip. De war schon do iert dei mescht Nei Centserinnen? op der Welt waren. Leif Leit, informeiert Iech iert der anzwuesch wunnen git. Wei wär et wann der RTL dohinner bestellt mat engem vun denen Grengen. Dei kommen gär op den Fernseh, et as esou wei sou all Owes en vun denen do. Eigentlech wir d´Madame Dieschburg zoustänneg, dei war awer ereischt Geschter 2X do. Haut as et mengen ech um Här Turmes. Kann et sin das dei Greng RTL kaft hun? Fret Iech dach op är nei Velosbreck, leif Centser.?