StrassenGemeinde plant 2022 Investitionen von rund 30 Millionen Euro

Strassen / Gemeinde plant 2022 Investitionen von rund 30 Millionen Euro
Sport und Freizeit werden auch in Strassen großgeschrieben Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Der Haushalt 2022, der am Ende einen Überschuss von 3,5 Millionen vorsieht, wurde am vorigen Mittwoch vom Gemeinderat verabschiedet. Fast 30 Millionen Euro will die Gemeinde im kommenden Jahr in diverse Projekte zu investieren, rund vier Millionen allein in den Sport- und Freizeitbereich.

Der Trend „Tiny Houses“ (winzige Häuser) nahm seinen Ursprung in den USA. Damit sollen drei Fliegen mit einer Klappre geschlagen werden: Ersten soll umweltgerechteres Wohnen propagiert werden, zweitens sehen die Verfechter der Idee darin eine Lösung für das Wohnraumproblem und drittens ist ein winziges Haus natürlich ideal für Personen mit geringem Einkommen. Als „Tiny House“ werden Häuser bezeichnet, deren Wohnfläche in etwa zwischen 15 und 40 Quadratmetern liegt.

Die Gemeinde Strassen wagt nun das Experiment und hat im Haushalt 2022 erstmals ein Budget für diese Art des Wohnens bereitgestellt: 500.000 Euro. Das würde für zwei, eventuell drei Häuser genügen, sagte die Erste Schöffin der Gemeinde, Betty Welter (LSAP), dem Tageblatt. Dafür stünden Grundstücke der Gemeinde am Ort „am Pescher“ bereit. Man könne sich aber auch vorstellen, dass Inhaber von Grundstücken, die sie noch nicht verkaufen wollen, diese für eine begrenzte Zeit – z.B. zehn Jahre – an die Gemeinde vermieten, und diese dann solche „Tiny Houses“ darauf errichtet. Der Vorteil ist, dass diese Mini-Häuser problemlos weggeschafft werden können, werden sie einmal nicht mehr gebraucht.

Wesentlich mehr Gewicht wird die Ausgabe für den herkömmlichen Wohnungsmarkt haben: Für den Ankauf von gebauten Immobilien sieht die Gemeinde nächstes Jahr immerhin 9,5 Millionen Euro vor.

Rund vier Millionen für Sport und Freizeit

Aber auch der Sport und die Freizeit werden in Strassen großgeschrieben. Im Haushalt des kommenden Jahres sind 1,25 Millionen für diverse Arbeiten an der Karate-Halle eingeplant. Ein zusätzlicher Ausgang mit einer Treppe werde es erlauben, mehr Zuschauer in die Halle zu lassen und die Tribünen besser zu nutzen.

Neben dem Strassener Rathaus befindet sich ein kleiner Park mit einem unbenutzten Wasserbecken. Dieses soll einem „Outdoor-Fitness“ mit etwa zehn Sportgeräten Platz machen, die so gewählt und angebracht werden, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität sie benutzen können. Für dieses Projekt inspirierte sich die Gemeinde an einem ähnlichen Fitness-Park der Stadt Luxemburg. 120.000 Euro werden dafür im nächsten Jahr bereitgestellt.

Das bedeutendste Projekt im Bereich Sport, welches die Gemeinde wohl noch einige Jahre beschäftigen wird, ist der Bau eines neuen Fußballplatzes in der Nähe des Wasserparks „Les Thermes“. Dieses Vorhaben wird im kommenden Haushalt mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Gedacht ist diese Summe allerdings lediglich für die nötigen Vorarbeiten wie die unterirdische Verlegung des dortigen Baches oder die Zubringerstraße. Man hoffe, den Grundstein des Projekts im Jahr 2023 legen zu können, so Welter. 2025 könnte der Bau vollendet sein.

Weitere kleinere Projekte im Bereich Sport und Freizeit sind der Bau einer Skate-Piste für 450.000 Euro sowie die Einrichtung eines Fahrradwegs in der rue des Romains für 250.000 Euro.

2,275 Millionen Euro sah der Haushalt 2021 für die unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitung Sotel vor, die allerdings nicht benötigt wurden. Die gleiche Summe ist nun im neuen Haushalt wieder veranschlagt, doch es könne gut sein, dass das Geld auch nächstes Jahr nicht gebraucht werde, so Betty Welter. Doch im Falle des Falles stehe es dann bereit.

Neben dem „Centre résidentiel et d’accueil pour personnes âgées Riedgen“ plant die Gemeinde ein integriertes Seniorenzentrum (CIPA) für 50-60 Personen. Zurzeit befindet sich dort das Foyer des „Centre résidentiel“, in dem eine Cafeteria und einige Büros untergebracht sind. In einer Übergangsphase sollen diese in Modul-Container unterkommen. Für die Arbeiten am „Centre Riedgen“ sind 300.000 Euro eingeplant, für das noch in Planung befindliche neue CIPA 100.000 Euro. Diese seien dazu gedacht, damit das Projekt in die Gänge kommt, erklärte Betty Welter die relativ niedrige Summe.

Haushalt 2022

Ordentliche Einnahmen: 44.244.073,93 Euro
Ordentliche Ausgaben: 38.000.800 Euro
Außerordentliche Einnahmen: 3.065.000 Euro
Außerordentliche Ausgaben: 29.734.771,16 Euro
Voraussichtlicher Überschuss 2021: 23.996.706,51 Euro
Geplanter Überschuss 2022: 3.570.209 Euro