SpanienGegen den iberischen  Alt-Monarchen werden Korruptionsvorwürfe laut

Spanien / Gegen den iberischen  Alt-Monarchen werden Korruptionsvorwürfe laut
Der ehemalige spanische König Juan Carlos I. in einer Aufnahme vom November 2017  Foto: Europa Press/dpa

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Spaniens früheres Staatsoberhaupt König Juan Carlos befindet sich schon seit sechs Jahren im Ruhestand. Doch seine Amtszeit, in der er zuletzt vor allem mit Seitensprüngen, Elefantenjagden und fragwürdigen Geschäften Schlagzeilen machte, holt ihn immer noch ein.

Wie mehrere spanische Medien berichten, ermittelt die Staatsanwaltschaft in Madrid gegen den 82-Jährigen wegen des Verdachts, ein millionenschweres Schmiergeld kassiert zu haben. Auch die Schweizer Behörden wurden diesen Informationen zufolge eingeschaltet, weil Spuren verdächtiger Geldzahlungen auf Genfer Konten entdeckt worden seien.

Die Ermittlungen rollten in beiden Ländern bereits vor zwei Jahren an, nachdem brisante Audio-Bänder von Juan Carlos’ deutscher Ex-Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein in der Öffentlichkeit auftauchten. Diese Aufzeichnungen, die 2015 heimlich von einem spanischen Polizeioffizier gemacht wurden, enthalten Aussagen, die Juan Carlos schwer belasten und den Ermittlern aufschlussreiche Hinweise lieferten.

Fragwürdige Zahlungen

Auf den Bändern sprach Sayn-Wittgenstein zum Beispiel davon, dass Juan Carlos für die Einfädelung eines Milliardengeschäfts zwischen der spanischen Industrie und Saudi-Arabien auf die Zahlung einer hohen Kommission bestanden habe. Dabei handelte es sich um den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Medina nach Mekka, die zwischen 2006 und 2008 ausgeschrieben worden und 2018 fertiggestellt worden war. Die deutsche Geschäftsfrau deutete zudem an, dass Juan Carlos diese Kommission über Umwege auch erhalten habe. Sie beklagte sich weiterhin darüber, dass Juan Carlos ihren Namen und ihre Bankkonten benutzt habe, um fragwürdige Zahlungen zu verschleiern – und sie sorgte sich, dass diese Praktiken den Tatbestand der Geldwäsche erfüllen könnten.

Diese Beschreibung passt zu den Ermittlungsdaten der Schweizer Fahnder. Die Zeitung Tribune de Genève berichtete nun über Einzelheiten: Danach überwies das saudische Finanzministerium im Jahr 2008 rund 100 Millionen Dollar auf ein Genfer Konto. Inhaber sei eine Stiftung in Panama gewesen, als deren einziger Begünstigter Juan Carlos firmiert habe. Im Jahr 2012 habe Juan Carlos einen Großteil des Geldes auf ein Schweizer Konto seiner damaligen „amiga“ Corinna zu Sayn-Wittgenstein verschoben – deklariert als „Schenkung“.

Nach Angaben der Tribune de Genève glaubt der Schweizer Staatsanwalt Yves Bertossa, dass es sich bei diesen 100 Millionen um illegale Gelder gehandelt haben könnte, deren Herkunft via Panama und die Schweiz vor den Behörden verborgen werden sollte. In Genf werde deswegen gegen einen Finanzberater und einen Anwalt ermittelt, welche die Finanzoperation für Juan Carlos eingefädelt haben sollen. Auch liefen Ermittlungen gegen Sayn-Wittgenstein sowie eine beteiligte Bank. Sollte der Staatsanwalt seinen Verdacht bestätigt sehen, könnte es zu einer Anklage wegen „mutmaßlicher schwerer Geldwäsche“ kommen.

Zerrüttete Ehe 

In Spanien könnte derweil Alt-König Juan Carlos vor den Richtern landen. Seit seiner Abdankung im Jahr 2014 genießt er nur noch eine beschränkte Immunität, die theoretisch von Spaniens Oberstem Gerichtshof aufgehoben werden kann. Allerdings hat sich in der Vergangenheit schon mehrfach gezeigt, dass Spaniens Justiz immer noch ihre schützende Hand über den kränkelnden Alt-König hält. So wurden zum Beispiel in den letzten Jahren zwei Vaterschaftsklagen, die den Herzensbrecher Juan Carlos in Verlegenheit gebracht hatten, vom Obersten Gericht abgeschmettert.

Juan Carlos hatte vor sechs Jahren abdanken müssen, weil die öffentliche Kritik an seiner Amtsführung und seinem ausschweifenden Leben immer größer geworden war. Als einer der größten Tiefpunkte gilt bis heute eine Großwildjagd in Botswana, bei der sich Juan Carlos im Jahr 2012 die Hüfte brach. Durch den Unfall kam heraus, dass damals Corinna zu Sayn-Wittgenstein seine ständige Begleiterin war. Kurz nach dem Unfall trennten sich jedoch die Wege der beiden. Das Verhältnis von Juan Carlos und Königin Sofía war zu diesem Zeitpunkt schon zerrüttet – ihre Ehe besteht nur noch auf dem Papier.

Le republicain
7. März 2020 - 13.27

Der Steuerzahler blecht also ,,la ou il y a de la gene il y a pas de plaisir......”

Jacques Zeyen
5. März 2020 - 18.48

Und wieder ein Pluspunkt für Monarchien.

Fernand
5. März 2020 - 18.33

Diese adelige Sippschaft sind allesamt korrupt.