„Causa Schleck“ Fortsetzung des Streits um eine Versetzung

„Causa Schleck“  / Fortsetzung des Streits um eine Versetzung
Christian Schleck behauptet, nie an einem anderen Posten interessiert gewesen zu sein. Das habe er auch schriftlich festhalten lassen. Foto: Editpress/Julien Garroy

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Es geht weiter in der „Causa Schleck“. Die Gewerkschaft SPFP und General Duschène bezichtigen sich gegenseitig, Sachverhalte falsch darzustellen. Dabei geht es auch um die Frage, ob Christian Schleck denn nun versetzt werden wollte oder nicht. Die Antworten bleiben widersprüchlich.

Fortsetzung der „Causa Schleck“. Am Dienstag hat das SPFP (Dachverband der Polizei- und Armeegewerkschaft ) noch einmal deutlich unterstrichen, dass Christian Schleck nie an einer Versetzung interessiert war, ist oder sein wird. Das habe er auch schriftlich in einem Formular der Armee festhalten lassen.

In seinem Brief vom 3. Dezember hat General Duschène das nicht erwähnt, ja sogar den Eindruck entstehen lassen, dass Christian Schleck mit Rotationsprinzip und neuem Arbeitsplatz einverstanden gewesen sei. Radio 100,7 meldete am Mittwoch, dass General Duschène jetzt bestätigen würde, dass Schleck keinen neuen Posten wollte. Das ist neu. Auf der Online-Seite des Luxemburger Wort klang das am Mittwoch allerdings etwas anders. Dort wurde General Duschène zitiert: „Christian Schleck hat sich selber beworben.“

Prozedur missachtet

In dem Gespräch mit dem Stabschef der Armee, das am Mittwoch stattfand, heißt es auch, dass der General vieles von dem, was die Gewerkschaft SPFP verkündet, als schlicht falsch dargestellt ansieht. Weil er sich persönlich und als Amtsträger diffamiert fühle, habe Alain Duschène nun Strafanzeige gegen den Präsidenten des SPFP erstattet, so das LW. Der General bleibt im Laufe des Gesprächs größtenteils bei den Aussagen, die er auch in seinem Brief an den zuständigen Minister formuliert hat. Das Tageblatt hat am letzten Samstag darüber berichtet.

Das SPFP bleibt derweil bei den Aussagen, die am Dienstag bei der Pressekonferenz gemacht wurden. Zusätzlich wurde am späten Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung präzisiert, dass Christian Schleck gestern eine „Demande d’observation au changements d’emploi“ erhalten habe. Damit würde weiter gegen die Prozeduren verstoßen, so die SPFP, weil eine solche Zustellung ganz am Anfang jeder Versetzung stehen müsse, damit der Betroffene seine Einwände geltend machen könne. Bei Christian Schleck ist es allerdings so, dass er sein Büro schon hat räumen müssen und vergangene Woche bereits in einer mehrtägigen Ausbildung für seinen neuen Arbeitsplatz war.

Kox unterstützt Duschène

Im Rahmen der Parlamentsdebatte am Dienstag ist der delegierte Armeeminister Henri Kox gefragt worden, ob er ein Dokument in Händen gehabt habe, in dem sich Christian Schleck mit seiner Versetzung einverstanden erklärt. Kox hatte dies letzte Woche in der Fragestunde des Parlaments so gesagt. Er habe kein solches Papier gesehen, er habe sich einzig und alleine auf den Brief von Alain Duschène berufen. Henri Kox betonte außerdem, dass er großes Vertrauen in den Chef des Generalstabs der Armee habe.

Ein Wort noch zu Schlecks Vorgänger in dem Büro, wo er jetzt hinkommen soll. Auch dieser Mann sei gewerkschaftlich aktiv gewesen, habe aber nie über irgendwelche Probleme bezüglich einer Inkompatibilität geklagt. Darauf verweist auch General Duschène in seinem Brief vom 3. Dezember. In dem Kontext ist darauf hinzuweisen, dass jener Mann ein einfaches Mitglied der Armeegewerkschaft war und keine Funktion ausübte. Christian Schleck aber ist Präsident der Armeegewerkschaft.

Christian Schleck behauptet, nie an einem anderen Posten interessiert gewesen zu sein. Das habe er auch schriftlich festhalten lassen.
Christian Schleck behauptet, nie an einem anderen Posten interessiert gewesen zu sein. Das habe er auch schriftlich festhalten lassen. Foto: Editpress/Julien Garroy