Luxemburg„Es gibt keine Entwarnung“: Regierung stellt Maßnahmenpaket zum Energiesparen vor

Luxemburg / „Es gibt keine Entwarnung“: Regierung stellt Maßnahmenpaket zum Energiesparen vor
Mittelstandsminister Lex Delles und Energieminister Claude Turmes am Donnerstagmorgen auf der Pressekonferenz Foto: Editpress/Julien Garroy

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Es hat ein bisschen länger gedauert als bei so manchen Nachbarn Luxemburgs – aber seit Donnerstagvormittag (8.9.) haben nun auch die Bürger hierzulande Informationen bekommen, wie Energie-Einsparungen realisiert werden sollen. Diese werden angesichts der weltpolitischen Lage immer nötiger.

„Wir sind in schwierigen Zeiten und ich kann keine Entwarnung geben“, hat Energieminister Claude Turmes („déi gréng“) gleich zu Anfang der Pressekonferenz zu den Energiesparmaßnahmen in Luxemburg klargestellt: Zwar seien die Gasspeicher in Europa mittlerweile gut gefüllt, wozu auch Luxemburg seinen Beitrag geleistet habe, aber das alles werde nicht ausreichen, „wenn Russland beim Gas wirklich auf null geht“. Deshalb hat die EU bereits Anfang August die Prämisse herausgegeben, dass die Mitgliedstaaten bis März 2022 ihren Gasverbrauch um mindestens 15 Prozent drosseln sollen. 

Die Konsequenzen aus der Energiekrise ergäben sich zunächst in Fragen der Versorgungssicherheit und dazu, wie Haushalte und Gewerbe angesichts der Preissteigerungen geholfen werden kann, erklärte Turmes. „Das alles ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft“, sagte der grüne Minister – und warb für Solidarität, die alle Aktionen leiten müsse, auf europäischer Ebene, aber auch und vor allem in Luxemburg. 

Zuerst auf Freiwilligkeit setzen

Um die 15 Prozent Gaseinsparung zu schaffen, die angepeilt sind, habe man mit fünf Ministerien und vielen Akteuren „den ganzen Sommer an einem Plan“ gearbeitet. Mit im Boot waren etwa der Gemeindebund Syvicol, die Handelskammer und die Handwerkskammer.

Dabei setzte man von Anfang an auf Freiwilligkeit aller Akteure  – und betreibe ansonsten eine „graduelle Strategie“: Wenn die 15 Prozent nicht eingespart werden oder wenn auf europäischer Ebene der „Gasnotstand“ ausgerufen wird, müssten allerdings die Daumenschrauben langsam angezogen werden: Für die erste etwaige Eskalationsstufe habe man im Energieministerium „angefangen, ein ‚Règlement grand-ducal’ vorzubereiten, um eine ganze Reihe von Sachen verbindlich zu machen“. Als dritte Stufe sehe der „Plan d’urgence“ das geregelte Absperren, vor allem von industriellen Gasbeziehern, vor. Turmes sei aber optimistisch, dass man mit den freiwilligen Maßnahmen „hinkomme“.

Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) nannte die Situation ebenfalls „angespannt“, weshalb auch die 102 Gemeinden in der Pflicht seien. Energiesparen sei aber nicht erst in der aktuellen Situation Thema: „Die Gemeinden sind sich im Rahmen des Klimapakts ihrer Verantwortung bewusst.“ Jetzt zeige sich, wie wichtig „Resilienz“ sei, also dass man auf mögliche Krisen bestmöglich vorbereitet sei, um adäquat reagieren zu können und ohne größere Schäden daraus hervorzugehen. 

Serge Hoffmann vom Gemeindeverband Syvicol untermauerte die Darstellung Bofferdings, dass die Gemeinden ihrer Verantwortung nachkommen – und damit Vorbild sein werden, um die Bürger ihrerseits zu ermutigen, Energie zu sparen. Kommunikation und entsprechendes Handeln seien längst im Gange, was man etwa in Grevenmacher sehen könne, wo ja das Freibad drei Wochen früher schließt als ursprünglich vorgesehen.

Als Bürgermeister der Gemeinde Habscht habe er selbst erörtern lassen, welche Maßnahmen möglich sind: etwa die geringfügige Absenkung der Wassertemperaturen in Heizkesseln der öffentlichen Gebäude auf 55 Grad, dass in einigen öffentlichen Gebäuden nur noch kaltes Wasser bereitgestellt wird oder die genaue Betrachtung, an welchen Stellen Straßen- und andere Beleuchtung abschaltet werden kann.

Auch die Vertreter der Handels- und Handwerkskammer berichteten, dass Maßnahmen und Reaktionen auf die Notwendigkeit des Energiesparens bereits weit fortgeschritten seien – sowohl nach innen, als auch nach außen: So gebe es etwa konkrete Anleitungen, um in Handwerksbetrieben entsprechend Energie einzusparen, aber eben auch definierte Workflows, mit denen beim Kunden die entsprechende Wirkung erzielt werden kann: etwa über einen Check von Heizungsanlagen, Fenstern und Türen, der dann dazu führen kann, dass ungeregelte Pumpen gegen schlauere Geräte ausgetauscht oder Dichtungen erneuert werden. 

Unter https://zesumme-spueren.lu/ werden viele der Maßnahmen, vor allem solche, die Privathaushalte umsetzen können, detailliert erklärt.

Phil
11. September 2022 - 0.03

Wann ech mengen Waasserlieferant de Kuerf gin an soen "Ech well dein Waasser net mei!" ass et weider net verwonnerlech dass hien mir de Krunn zoudréint well ech mein Klientsvertrag net angehalen hun. Wann ech dann dat ganzt machen ouni eng Quell an mengem Gaard ze hun, ass mir net méi ze hëllefen, well ech setzen um Dréchenen. Ass d'Affaire vum Plang "B". Souwisou passt dat all deenen Müsli-Politiker, virop den Turmes, gutt an hiren gréngen Krom wann mir mussen Energie spueren dass d'Schwart kraacht. Ons selwer ernannten Klimahelden soueren jo bei all Gelegenheet dass déi beschten Energie déi ass, déi een net verbraucht. Firwat produzéieren mir dann iwwerhaapt Energie? Dat ass genau esou wann ech Suen op der Bank leien hun, setzen awer kal doheem an knaen eng dréchen Kuuscht mat Muckefuck. Macht Nord Stream ll op, dir Klimachaoten, dann ass de Probleem vum Dësch. Mä da sin jo nees ons amerikanesch "Frënn" bruskéiert wann de kléngen europäischen Kasperle müpfeg gett!

lupus-canis
9. September 2022 - 18.44

ëch fannen, dat mër richteg veraa..cht gin, hei nët, do nët, do musst dë, hei kanns dë nët, esou ass ët haut, a Muar ass ët rëm aanecht wär ët nët méi einfach ze soë wat mër nach 'därfen' da bräichten së nët vill ze soën, a keng Presse-Konferenz ze haalen, dat wär Zäit gespuert an ët kascht Näicht -es grünt so grün- domat ass Kengem gehollef

JJ
8. September 2022 - 17.07

Die Müslis in ihrem Element. Kein Licht,keine Heizung ,kein Fleisch,ein Fahrrad und wenn überhaupt dann ein E-Auto und alle AKW's ausgeschaltet. Mit den Hühnern schlafen gehen und erst aufstehen wenn die Voltaikpanele anfangen zu arbeiten. Das wird eng.

charlesplier1960
8. September 2022 - 15.47

Ech mierken dass eis Politiker emmer gudder Deng op de Fotoen sin. Vleicht ass dann alles net esou tragesch.... :-)))