BGL BNP ParibasEine Bank in Krisenzeiten

BGL BNP Paribas / Eine Bank in Krisenzeiten
Aktuell arbeiten bei der BGL BNP Paribas 800 Mitarbeiter im „télétravail“  Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Die BGL BNP Paribas hat Erfahrung im Bewältigen von Krisen. Im Rahmen der Finanzkrise von 2008 musste sie gerettet werden. In der gegenwärtigen Situation sieht sich die Bank als Teil der Lösung.

Aktuell ist die BGL BNP Paribas (BGL) eine Bank im sanitären Krisenmodus. Von den 2.400 Mitarbeitern sind nur rund 450 an ihren Arbeitsplätzen vertreten. Etwa 800 arbeiten von zu Hause. 200 Mitarbeiter sind im besonderen Elternurlaub. 700 Mitarbeiter sind freigestellt. Die anderen sind krank geschrieben oder im Urlaub. Kurzarbeit hat die Bank keine beantragt.

Das erklärte Geschäftsführer Geoffroy Bazin am Donnerstag vor Journalisten. Die traditionelle Jahrespressekonferenz, bei der die Bank das vergangene Geschäftsjahr präsentiert und sich den Fragen der Journalisten stellt, wurde nicht abgesagt oder vertagt, sondern zur Telefonkonferenz umorganisiert.

Um die Weiterführung der Aktivitäten zu sichern, trifft sich derzeit täglich ein Krisenkomitee in der Bank. „Gerade in einer Krise müssen die Banken offen bleiben“, so Bazin. Neben den üblichen Maßnahmen wurden weitere getroffen, beispielsweise: Zur Sicherheit wurden Teams auf mehrere Standorte aufgeteilt. Im Falle eines Notfalls können freigestellte Mitarbeiter einspringen. Informatische Neuentwicklungen wurden auf Eis gelegt, um kein Durcheinander zu schaffen. Jeder im Home-Office nutzt gesichertes IT-Material der Bank.

Schulden-Moratorium für hunderte Unternehmen

„Die Banken haben derzeit eine wichtige Rolle zu spielen“, erklärte Verwaltungsratspräsident Etienne Reuter. Die Finanzinstitute müssen den Unternehmen die notwendigen Liquiditäten zum Überbrücken der Krise zur Verfügung stellen. Und nach der Krise muss das Ankurbeln der Wirtschaft finanziert werden. „Wir sind bereit, eine Stütze in dieser Krise zu sein“, so Geoffroy Bazin weiter. Es gelte, schnell zu handeln und gemeinsam mit dem Staat die verwundbaren Unternehmen durch die Krise zu bringen. Die Bank sei sich ihrer Verantwortung bewusst.

Mehreren hundert Unternehmen hat die Bank bereits ein krisenbedingtes Schulden-Moratorium gewährt, erklärt die BGL. Bei einigen wurde auch bereits die Kreditlinie vergrößert. Man sei bereit, die staatlichen Hilfsmaßnahmen, sobald sie bereit sind, umzusetzen und zu begleiten. Den Start-Ups, die sie in ihrem Firmen-Inkubator beherbergt, schenkt sie während der Krise die Miete.

Auch gegenüber den Privatkunden will die Bank „Nähe und Pragmatismus“ zeigen, erklärte die Bank am Donnerstag. Eine Reihe Filialen seien zwar geschlossen, an insgesamt 15 Standorten gebe es jedoch die Möglichkeit, wenn notwendig, zu einem Termin vorbeizukommen. Des Weiteren arbeite man auf Distanz.

Finanziell gut aufgestellt

Um ihre Rolle als Bank spielen zu können, hat sich sich die BGL gut aufgestellt, wie Finanzchef Laurent Jansen sagte. Die Bilanz sei solide. Letztes Jahr konnte das Finanzinstitut seinen Nettogewinn um fünf Prozent auf stolze 345 Millionen Euro steigern (Vorjahr: 339 Millionen Euro). Nach einer Empfehlung der Zentralbank an alle Banken wurde zudem das Auszahlen der Dividende auf Ende des Jahres vertagt.

Wie lange die Krise dauern werde, wisse man nicht, so Bazin weiter. Selber plane man das Ende der Maßnahmen derzeit noch nicht. Er ist sich aber bereits sicher, dass Arbeit im „télétravail“ für die Bank nur eine Notlösung, die das Weiterlaufen der Arbeit sicherstellt, ist. Home-Office sei nicht ideal, um die Mission einer Bank zu erfüllen, erklärte er. Einen Tag pro Woche könne er sich vorstellen.

Einen Kredit erhält trotzdem nicht jedes Unternehmen, wie die Bank erklärt. „Wir passen auf, dass Firmen sich nicht zu sehr verschulden. Wir schauen uns den Cash Flow der vergangenen Jahre an“, so die für Unternehmen zuständige Anne-Sophie Dufresne. „In manchen Fällen werden wohl die Aktionäre einspringen müssen.“ Viel hänge von der Dauer der Maßnahmen ab, so Dufresne weiter. „Je kürzer die Krise, desto besser.“

Nelissen
3. April 2020 - 10.53

Goede moen , Ech probeeren de ganze moen op Agence zu Veianen un ze rufen , Et geed awer keen un den Telepfon, as do zou ? Jean nelissen