Budget 2022Düdelingen behält sein hohes Investitionstempo bei

Budget 2022 / Düdelingen behält sein hohes Investitionstempo bei
Die Arbeiten zum Shared Space gehen weiter, geplant wird jetzt Phase vier Foto: Editpress/Alain Rischard

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Das Rundschreiben des Innenministeriums vom 25. Oktober zur Erstellung der kommunalen Haushalte ließ die Herzen der Gemeindeväter höher schlagen. Sie könnten im kommenden Jahr mit bedeutend höheren Zuwendungen aus dem Dotationsfonds für die Kommunen rechnen: um plus 12 Prozent im Vergleich zu den Konten von 2020. Schon für 2021 waren die Zuwendungen um 7,8 Prozent erhöht worden.

Über den zusätzlichen Geldsegen freut man sich auch in Düdelingen. Man habe die Corona-Krise besser bewältigt als ursprünglich angekündigt. Die staatlichen Zuwendungen erfolgten im allgemeinen Rahmen des wirtschaftlichen Aufschwungs, so Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) am Freitag bei der Vorstellung der Haushaltsvorlage 2022, bei der die einzelnen Schöffen Erklärungen zu ihren jeweiligen Ressorts gaben.

Die ökonomische Reprise will auch Düdelingen weiter begleiten. Das Investitionsvolumen bleibe hoch, betonte Biancalana. Bereits im letzten Jahr hatte man trotz rückläufiger Zuwendungen keine Abstriche bei den geplanten Vorhaben vorgenommen. Es gebe keinen Grund, diese Entwicklung zu unterbrechen. Den Wandel der Stadt weiterhin gestalten, die mittelständischen Betriebe weiter fördern und die Lebensqualität in der Ortschaft verbessern, so lautet das Leitmotiv der Stadtführung.

43,5 Millionen Euro außerordentliche Ausgaben sieht der Etatentwurf vor. Davon sind 12,7 Millionen Euro für neue Projekte vorgesehen. Allein die Instandsetzung der Lok-Werkshalle auf „Nei Schmelz“ schlägt mit 2,66 Millionen Euro und die neuen Räumlichkeiten für die Gemeindedienste in der rue de l’Abattoir mit 2,3 Millionen Euro zu Buche. Die neue Sporthalle mitsamt Schwimmbecken auf „Strutzbierg“ verschlingt 5,5 Millionen Euro. Die geplante thermische Fassade für die Schule Gaffelt kostet rund 2 Millionen Euro. Insgesamt sollen 6,122 Millionen Euro allein in den Schulbereich fließen, was 14 Prozent sämtlicher außerordentlicher Ausgaben entspricht.

Auch an urbanistischen Vorhaben mangelt es nicht. Noch ist die dritte Shared-Space-Phase, im Budget mit 3,8 Millionen Euro vermerkt, nicht abgeschlossen und schon beginnen die Planungsarbeiten für die vierte Phase, die das Gelände vor dem Gemeindeplatz bis zur place Formann erfasst. Neugestaltet werden sollen auch die place Gymnich und die place de la Résistance.

Die rege Investitionstätigkeit hat jedoch ihren Preis. Finanziert werden soll sie dank eines neuen Darlehens in Höhe von 30 Millionen Euro. Auf eine im 2021er Budget vorgesehene Anleihe von 20 Millionen Euro hatte man verzichtet. Die Verschuldung der Stadt steigt damit von 12,2 Millionen Euro Ende dieses Jahres auf 40,2 Millionen Euro Ende 2022.

Wie in den anderen Gemeinden stellen die Zuwendungen aus dem kommunalen Dotationsfonds den größten Posten bei den ordentlichen Einnahmen. Düdelingen sollen im kommenden Jahr 69,442 Millionen Euro zufließen bei ordentlichen Einnahmen von insgesamt 116,686 Millionen. Zweitwichtigste Einnahmequelle der Stadt ist die Gewerbesteuer mit 4,7 Millionen Euro.

Wasser wird teurer

Am nächsten Freitag werden sich die Gemeinderäte zum Haushaltsentwurf äußern. Abgestimmt wurde jedoch bereits am letzten Freitag über die Erhöhung der Wassergebühr. Diese ist auf die Preisanhebung um 25 Prozent seitens des Wasserlieferanten SES zurückzuführen. Laut Gesetz müsse das interkommunale Wasserwerk kostendeckend arbeiten. Das sei eine bittere Pille für einkommensschwache Haushalte, hieß es im Gemeinderat. Daher habe die Regierung die Teuerungszulage erhöht. Die Erhöhung der Trinkwasser- und Abwasserabgaben wurde einstimmig angenommen. Allein die Vertreterin von „déi Lénk“, Thessy Erpelding, enthielt sich.

Die Eckdaten des Haushalts 2022

Ordentliche Einnahmen: 116,686 Millionen Euro
Ordentliche Ausgaben: 106,269 Millionen Euro
Außerordentliche Einnahmen: 36,232 Millionen Euro
Außerordentliche Ausgaben: 43,435 Millionen Euro