Covid-19-TaskforceDoch keine Massentests ab dem 19. Mai – Logistik macht Probleme

Covid-19-Taskforce / Doch keine Massentests ab dem 19. Mai – Logistik macht Probleme
Die gesamte Bevölkerung sollte ab dem 19. Mai innerhalb eines Monats getestet werden, so die Ankündigung des Bildungsministers Claude Meisch. Die Botschaft dahinter soll in der Öffentlichkeit falsch aufgefasst worden sein. Foto: AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ab dem 19. Mai sollen nun doch keine 20.000 Menschen am Tag auf Covid-19 getestet werden. Es fehle am nötigen Material und an der entsprechenden Logistik, so die Begründung. Auch war nie vorgesehen, die Bürger systematisch zu testen, sondern in Form sogenannter Cluster-Tests.

Die Teststrategie der Regierung sorgt am Tag nach dem Auftritt von Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) im parlamentarischen Gesundheitsausschuss für Diskussionen. So war der Fragestunde zu entnehmen, dass die Bevölkerung nun doch nicht ab dem 19. Mai auf Covid-19 durchgetestet werden soll. Ganz entgegen der Ausführungen von Bildungsminister Claude Meisch (DP), der die breit angelegten Tests bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Gesundheitsministerin Ende April angekündigt hatte. Es fehle am nötigen Personal und Material, so die Begründung. Auch sei die Botschaft falsch interpretiert worden, wie am Mittwoch aus dem Umfeld des Gesundheitsministeriums zu entnehmen war.

Ursprünglich sollten ab dem 19. Mai täglich rund 20.000 Personen auf die Lungenkrankheit getestet werden. In der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Gesundheitsministerin sprach Bildungsminister Meisch unter anderem von 17 Drive-in-Stationen, die zu diesem Zweck eingerichtet werden sollten. Auf diesem Weg wolle man die gesamte Bevölkerung innerhalb eines Monats durchtesten, so Meisch Ende April. Aussagen, die in der Öffentlichkeit den Eindruck aufkommen ließen, als wolle die Regierung systematisch jeden einzelnen Einwohner auf Covid-19 untersuchen.

Allerdings wurden die Ausführungen kurz darauf von Paulette Lenert bereits wieder relativiert. Der 19. Mai sei als Stichdatum zu verstehen, ab dem sämtliche benötigten Mittel und Logistik zur Verfügung stehen sollten, wie die Gesundheitsministerin nur wenige Tage nach der Pressekonferenz gegenüber dem Tageblatt betonte. Systematische Tests von allen Bürgern seien eigentlich nicht vorgesehen, vielmehr würden die Teilnehmer gruppenweise von der Covid-19-Taskforce bestimmt, so Lenert am Rande eines Besuchs im „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ (CHEM).

Cluster-Prävalenz-Tests

Tatsächlich wurden in einer ersten Phase nur bestimmte Bevölkerungsgruppen auf Covid-19 getestet, angefangen bei den Mitarbeitern aus dem Bauwesen. Mittlerweile wurden die Tests auch auf das Bildungswesen ausgeweitet. Mit diesen sogenannten Cluster-Prävalenz-Tests will die Taskforce nun ermitteln, ob und wo nach den schrittweisen Lockerungen der letzten Wochen eine neue Infektionswelle im Anmarsch ist.

Diese Tests seien Teil einer ganzen Strategie, der auch die reaktiven Tests angehören. Also jene Analysen, die durchgeführt werden, wenn Menschen mit Symptomen in den Gesundheitseinrichtungen vorstellig werden. Die gesamte Strategie sei anspruchsvoll und abhängig von Material, Logistik und Personal, so Lenert. Dies sei denn auch einer der Gründe, weshalb die Taskforce an erster Stelle mit Cluster-Tests zu arbeiten gedenkt, stets im Einklang mit den gerade zur Verfügung stehenden Mitteln.

Am Dienstag erfolgte im parlamentarischen Untersuchungsausschuss die Bestätigung: Noch können ab dem 19. Mai keine 20.000 Menschen am Tag getestet werden. Es fehle am nötigen Material und an der entsprechenden Logistik. Dennoch bleibe es das Ziel von Regierung und Taskforce, ein möglichst gründliches Gesamtbild der Verbreitung des Virus innerhalb der Bevölkerung zu erhalten, unterstrichen Gesundheitsministerin Paulette Lenert und „Santé“-Direktor Jean-Claude Schmit gegenüber den Abgeordneten.

Aus dem Umfeld der Gesundheitsministerin hieß es am Mittwoch, die ursprüngliche Botschaft sei in der Öffentlichkeit falsch aufgefasst worden. Tatsächlich hatten am Vortag auch Abgeordnete der Oppositionsparteien die Mitteilungen um die Test-Strategie kritisiert. Es herrsche viel Verwirrung um dieses Thema, so der Grundtenor.

Lucilinburhuc
14. Mai 2020 - 17.50

Cluster Prävalenztests? Wäre doch Mal hilfreich dies zu erklären.... Womöglich das zusammenfügen von mehreren Proben zwecks Einsparung bei der nachfolgende Analyse???

J.C.Kemp
14. Mai 2020 - 12.04

Mit den Testkits wird wohl das Gleiche geschehen wie zu Mars's Zeiten mit Tamiflu oder wie jetzt mit den Masken. Wegschmeissen! Gut die Masken werden nur indirekt weggeschmissen, denn, wie viele von diesen 50/Kopf werden wirklich getragen werden? 10% oder weniger?

TNT
14. Mai 2020 - 8.14

Aus dem Umfeld der Gesundheitsministerin hieß es am Mittwoch, die ursprüngliche Botschaft sei in der Öffentlichkeit falsch aufgefasst worden. Nee Paulette, genau das Gegenteil ist der FALL. Stell dir vor, es wird getestet, und keiner geht hin. Ja, alter Spruch aus den 80er, aber er passt! Nicht schlimm, wer hat in seinem Leben noch nie kalte Füsse bekommen? Nur was machen wir jetzt mit all diesen gekauften Tests?? Ach ja, die 2. Infektionswelle ist ja schon im Anmarsch....zumindestens laut Medienberichten......!