Causa SchleckDie Minister Bausch und Kox sollen zurücktreten – fordert das SPFP

Causa Schleck / Die Minister Bausch und Kox sollen zurücktreten – fordert das SPFP
Pascal Ricquier (l.) und Christian Schleck (r.), die jeweiligen Präsidenten der Polizei- und Armeegewerkschaft, werfen Minister François Bausch und Henri Kox vor, Missstände bei der Armee vertuschen zu wollen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Seit fast einem Jahr beschäftigt die Causa Schleck das Land (das Tageblatt berichtete mehrfach). Jetzt fährt das Gewerkschaftssyndikat SPFP scharfes Geschütz auf. Gefordert wird nämlich nun auch der Rücktritt der beiden Minister François Bausch und Henri Kox. Sie seien ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden und würden die Lügen von Armeegeneral Duschène decken. Wegen Verletzung gewerkschaftlicher Freiheiten soll zudem in Genf Klage erhoben werden.

Nein, die Wogen haben sich nicht geglättet. Die „Causa Schleck“ rund um den Soldaten und Präsidenten der Armeegewerkschaft Christian Schleck ist nicht ausgestanden. Im Gegenteil. Für den Dachverband der Polizei- und der Armeegewerkschaft (SPFP) geht die Auseinandersetzung jetzt „in die nächste und entscheidende Runde“.

Ein Rücktritt wird jetzt nicht mehr nur von Armeechef Alain Duschène gefordert, sondern auch von Verteidigungsminister François Bausch und dem delegierten Verteidigungsminister Henri Kox.

Bemängelt wird, dass Christian Schleck und die Gewerkschaft weder im Parlament noch bei den verantwortlichen Regierungsvertretern Gehör gefunden hätten. Die SPFP wirft Bausch und Kox vor, dass sie sich ihrer Verantwortung entziehen und blind hinter Duschène stellen würden, ohne die Gegenseite gehört zu haben. Für das „Syndicat professionnel de la force publique“ ist damit klar, dass die Lügen des Generals gedeckt und Missstände bei der Armee vertuscht werden sollen.

„Lügen decken“

Es bleibt auch beim Vorwurf, dass die gewerkschaftliche Freiheit mit Füßen getreten worden sei. Deshalb ist die Gewerkschaft jetzt endgültig zur Überzeugung gelangt, dass nur der Weg vors internationale Büro für Arbeit in Genf für Klarheit sorgen kann. Dies soll nicht der einzige Schritt vor ein Gericht bleiben. Auch gegen den Armeechef selbst soll Klage geführt werden.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass Christian Schleck aktuell nicht denselben Job bei der Armee macht wie vor seiner Versetzung. Es können also nach wie vor nicht die Rede davon sein „Schleck dürfe auf seinem Posten bleiben“. Um alle Fakten auf den Tisch legen zu können, fordert das Gewerkschaftssyndikat schließlich auch, dass ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt werden soll.

„Alles gesagt“, sagt Kox

Das SPFP hatte am Dienstagabend zu einer Informationsversammlung ins „Parc Hotel Alvisse“ in Dommeldingen geladen. Dort wurden sämtliche Dokumente, die dem Syndikat in der Sache vorliegen, mit dem Einverständnis von Schleck öffentlich gezeigt. Diese Dokumente untermauern die Darstellung der Gewerkschaft. Leider fehlen die der anderen Seite, nämlich der Armee. Nötig aber wären sie, um sich als Außenstehender ein klareres Bild machen zu können.

Das Tageblatt hat am Mittwoch ebenfalls die Minister Bausch und Kox um ihre Darstellung und Reaktion gebeten. Eine Antwort von François Bausch blieb bis Redaktionsschluss aus. Henri Kox hingegen hat per E-Mail geantwortet: „Es ist alles gesagt, danke!“

Bei einer Pressekonferenz des SPFP soll es am Donnerstag, 6. Februar hingegen weitere Erklärungen der Gewerkschaft geben.