LuxemburgDiagnose Brustkrebs: 2021 gab es 602 Rückerstattungen für Mastektomien

Luxemburg / Diagnose Brustkrebs: 2021 gab es 602 Rückerstattungen für Mastektomien
Bei einer Mammografie kann Brustkrebs schon früh erkannt werden Foto: dpa/Hannibal Hanschke

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Die Diagnose Brustkrebs ist für viele Betroffene und deren Angehörige ein Schock – und kann eine Mastektomie nach sich ziehen. Insgesamt 602 solcher Brustentfernungen wurden 2021 im Großherzogtum von der Gesundheitskasse (CNS) erstattet.

Brustkrebs ist bei den Frauen in Luxemburg laut „Santé“ die am häufigsten vorkommende Krebsart und kostete laut der aktuellen Statistik zu den Todesursachen 2020 insgesamt 96 Frauen das Leben. Der Kampf gegen den Krebs kann für Betroffene die Entfernung der Brust, eine Mastektomie, mit sich bringen. So wurden 2021 insgesamt 602 solcher Eingriffe bei 513 betroffenen Frauen durchgeführt und rückerstattet – wie aus einer Antwort von Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) und dem Minister für Soziale Sicherheit, Claude Haagen (LSAP), auf eine parlamentarische Anfrage von Nancy Kemp-Arendt (CSV) hervorgeht. 

In der Antwort an die Abgeordnete weisen die Regierungsmitglieder darauf hin, dass sich diese Zahlen ausschließlich auf partielle und komplette Brustentfernungen in Zusammenhang mit einer Krebserkrankung beziehen. Denn auch in anderen Fällen – wie etwa bei gutartigen Veränderungen der Brust oder auch zum Beispiel Vergrößerungen der Brustdrüsen beim Mann – kann eine Mastektomie vorgenommen werden. In seltenen Fällen ist das auch als Präventivmaßnahme der Fall, nämlich wenn bei einer Patientin aufgrund der Genetik ein sehr hohes Risiko besteht, an Brustkrebs zu erkranken.

223 Rekonstruktionen

Da die Diagnose Brustkrebs und eine damit einhergehende Mastektomie Frauen nicht nur körperlich, sondern auch physisch belaste, will Nancy Kemp-Arendt in ihrer Anfrage wissen, was in Luxemburg dafür getan wird, damit der drastische Schritt der Brustentfernung die letzte Option bleibt. Laut Paulette Lenert und Claude Haagen ist es in der Krebsbehandlung Standard, dass medizinisches Fachpersonal aus den Bereichen Chirurgie, Gynäkologie, Onkologie und Radiotherapie zusammenkommt und gemeinsam die idealen Behandlungsmöglichkeiten ausmacht. 

Eine Rekonstruktion der Brust werde laut den beiden Ministern heutzutage sofort oder relativ schnell nach einer Mastektomie vorgenommen. So wurden für 2021 bei der Gesundheitskasse 223 Erstattungen von solchen Eingriffen verzeichnet – bei 137 betroffenen Frauen. Im Jahr 2020 gab es 153 Kostenübernahmen von Brustrekonstruktionen, 2019 insgesamt 140, ein Jahr davor 128, während es 2017 erst 77 waren. Auch hier beziehen sich die Zahlen auf Eingriffe bei Frauen in Zusammenhang mit einer Krebserkrankung. 

Die Entscheidung für oder gegen eine Rekonstruktion der Brust hängt allerdings immer auch von dem Gesundheitszustand der Patientin, der Krebsform sowie dem Krankheitsverlauf und nicht zuletzt auch den Wünschen der Frau ab. Denn manche Patientinnen lehnen eine Operation ab, entscheiden sich vielleicht für Alternativen wie zum Beispiel dem Tragen einer Brustprothese. Unter anderem auf der Webseite der „Fondation Cancer“ finden Betroffene Informationen zum Thema Brustkrebs und zu Mastektomien


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