„Corona-Steuer noch nicht vom Tisch“Dan Kersch über die Steuerreform, Cannabis-Legalisierung und die neuen Corona-Regeln

„Corona-Steuer noch nicht vom Tisch“ / Dan Kersch über die Steuerreform, Cannabis-Legalisierung und die neuen Corona-Regeln
Dan Kersch wird bei den nächsten Regierungswahlen 2023 nicht als Spitzenkandidat zur Verfügung stehen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Eine Corona-Steuer ist für Vizepremier und Arbeitsminister Dan Kersch noch nicht vom Tisch. Doch eine Steuerreform sei wegen der Pandemie nicht machbar. Außerdem äußert sich Kersch im Gespräch mit Radio 100,7 zur Diskussion um die Cannabis-Legalisierung.

„Die Steuerreform können wir aktuell nicht machen, dazu fehlt uns das Geld“, das sagt Vizepremier und Arbeitsminister Dan Kersch am Samstagmorgen im Gespräch mit 100,7. Doch in ein paar Jahren sehe das vielleicht anders aus: „Wenn sich die Wirtschaft ausreichend erholt, so wie das im Moment den Anschein hat, können wir 2023 in diesem Thema weitere Akzente setzen.“ Die Kritik, dass die Regierung die Projekte, die im Koalitionsabkommen vorgesehen sind, nicht umsetze, will Kersch nicht gelten lassen.

Defensiv gibt sich der LSAP-Politiker auch beim Thema Cannabis. Rezent wurde bekannt, dass wohl das Legalisierungsprojekt nicht in der angedachten Form umgesetzt wird. Die „zuständigen Regierungskollegen“ würden derzeit noch am Dossier arbeiten und man müsse sich eben am internationalen Kontext orientieren. Impulse in diese Richtung erwartet sich Kersch aus Deutschland. Gehen die politischen Verhandlungen in die Richtung weiter, die sich aktuell andeutet, wäre dies sehr interessant. „Denn alle drei Parteien haben eine Legalisierung, so wie wir sie im Koalitionsvertrag haben, in ihren Wahlprogrammen vorgesehen.“

Auf dem LSAP-Kongress im März hatte Kersch eine Corona-Steuer für „Krisengewinner“ vorgeschlagen, wobei der Arbeitsminister im Mittelpunkt stand. „Die Steuergerechtigkeit ist eines der entscheidenden Themen nicht nur in der Luxemburger Politik, sondern auch der internationalen.“ Wenn die Koalition nicht über die Steuergerechtigkeit reden kann, gebe es Kersch nach keine Gründe mehr, zusammenzuarbeiten. „Wir besprechen das Thema jedoch noch immer offen und werden auch zu Lösungen kommen.“ Bei den drei Parteien käme es manchmal eben zu Kompromissen. „Was entscheidend ist, ist, was nachher dabei rauskommt.“

Dass es bei diesem Punkt Verwerfungen mit Gesundheitsministerin Paulette Lenert gegeben habe und er bei der Corona-Steuer ziemlich isoliert dastehe, will Kersch nicht gelten lassen. „Es gibt keine Unstimmigkeit zwischen mir und meiner Partei.“

„Keine Austeritätspolitik“

Kersch befürchtet, dass aus der Gesundheitskrise auch eine Wirtschaftskrise entstehen könne. Es sei deswegen umso wichtiger, dass der Staatshaushalt und die Steuerpolitik weiterhin ein Thema bleiben. Die Regierung müsse auch weiter noch in Luxemburg in Bereichen investieren, wo es wichtig sei, um so die Zukunft des Landes zu gestalten. „Wir wollen keine Austeritätspolitik“, sagte Kersch.

Zu den neuen Corona-Reglungen sagt der LSAP-Politiker, er sehe in den meisten Betrieben keine Probleme, da die Impfquote hoch ist. Die Frage der Gerechtigkeit werfe sich bei den Menschen auf, die sich aus Überzeugung oder aus politischen Gründen nicht impfen lassen wollen. „Die Mehrheit der Menschen in Betrieben müssen noch immer eine Maske tragen, weil eine Minderheit nicht im solidarischen Gedanken zur Impfquote beiträgt.“ Nur dann könne man die Corona-Maßnahmen einstellen.

Die Regierung sei sich auch bewusst, dass damit ein gewisser Druck auf Nicht-Geimpfte ausgeübt wird. Es sei eine Frage der gesellschaftlichen Solidarität. Einer, der sich nicht impfen lassen will, könne damit rechnen, dass es etwas kostet. „Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit diese Kosten undefiniert tragen muss“, sagt der Arbeitsminister.

Kersch hält auch weiterhin an seiner Entscheidung fest, bei den nächsten Regierungswahlen 2023 nicht als Spitzenkandidat teilzunehmen. Er habe sich schon länger zu diesem Thema geäußert. Kersch erhoffe sich, dass es bei dem nächsten LSAP-Parteikongress in aller „Sérénitéit“ um die Inhalte gehe und nicht um die „Köpfe“.

Dollar
11. Oktober 2021 - 9.10

Eng Steier fir déi déck reich Bonzen wir ubruecht, do verbrennt keen séch d'Fangeren vun deenen politischen Superjempiën .

JJ
10. Oktober 2021 - 23.30

@Ujeen etc.. verstinn lo nëtt grad wat dir méngt.Déi Nëtgeimpften bezuelen d'Impfdosen och matt? Si bezuelen och de Gratistransport matt,oder deen neien Stadion,oder,,,, Dir hutt nëtt verstaan wourems ëtt geet. Éier dir d'Leit fir domm verkaaft sollt dir mol a Rouh nodénken. (Nodénken!!)

Prox
10. Oktober 2021 - 17.39

Ech ka mech un Zäiten erënneren, do hunn eis Politiker eng eegestänneg Politik gemaach. Bei enger Pandemie hunn ech nach novollzunn, dass een sech mam Ausland ausgetosch huet an d’Mesuren deels openeen ofgestëmmt huet, mee beim Cannabis Gesetz gesinn ech do lo de Sënn net an. Emmerhinn gëtt et Länner an Europa wou Cannabis schon laang legal as an gesetzlech Kadere bestinn, un deenen een sech orientéiere kéint. Wann een sech zu dësem Zäitpunkt nach net wëll oder kann impfen losse, kann e jo weiderhinn op Plaze wou vill Leit beieneen kommen, eng Mask undoen. Wuelgesot, deen Net-Geimpften deet dann d’Mask un, déi geimpft sinn, eben net. Tester fir déi net-geimpfte Leit sollte bestoe bleiwen aus Solidaritéit virun deene Leit déi sech aus engem gesondheetleche Grond net kënnen impfe lossen, well déi Leit hunn jo och d’Impfungen vun deenen anere matgedroen. Wee seet dann, dass d’Majoritéit vun deenen déi zu dësem Zäitpunkt nach net geimpft sinn, Impfgéigner sinn? Gëtt et do Statistiken? Sëcher as eng Minoritéit aus Iwwerzeegung net geimpft, mee ech gif mol sou an de Raum stellen, dass d’Majoritéit vun den net-geimpfte Leit net kënnen geimpft ginn well se eng Kränkt hunn oder well se d’Impfung nach färten duerch irgend e gesondheetleche Problem oder ev. eng Schwangerschaft. Deene Leit sollt een d’Chance ginn sech weiderhinn ze testen, oder zumindest e puer gratis Tester zur Verfügung stellen och wann den Dokter dat net vir néideg fënnt, well leider d’Meenungen vun den Dokteren och oft auserneen ginn wann zB eng Schwangerschaft virläit an et kann net sinn, dass déi eng Frae gesot kréien, léiwer warde bis no der Geburt an déi aner kréie gesot, impfen ab der 10. Woch. D’as normal, dass Fra do veronsechert as an sollt de Choix behalen, zumols soulaang si eng Décharge muss bei der Impfung ënnerschreiwen wann si schwanger as.

Ujheen
10. Oktober 2021 - 13.07

@ JJ Fomidable Kommentar. Dé net geimpften bezuelen d‘Impdosen och mat. Genau wéi mär all. Ech fannen dass d‘Dommheet vun de Leit misst besteiert ginn, mat enger „Con-rona Steier“. Da misst Där och ferm an de Beidel gräifen. Ech sinn iwweregens geimpft ;-))

JJ
10. Oktober 2021 - 9.16

Wie wär's wenn ihr die Impfgegner besteuern würdet? Wäre ein kleiner Beitrag für den Unterhalt der Intensivstationen und das würde ihnen vor Augen führen,dass sie Teil einer Solidargesellschaft sind. Und der Name " Corona-Steuer" würde auch Sinn machen.