AktienpaketBIL „erwägt“ Verkauf von Luxair-Anteilen

Die Luxemburger Bank BIL erwägt den Verkauf ihrer Anteile an der Fluggesellschaft Luxair. Das geht aus einem Pressestatement der Bank von Montagmittag hervor. „Die Bank bewertet regelmäßig ihre Investitionen und Beteiligungen, und der Luftverkehr gehört nicht zu unseren strategischen Aktivitäten“, heißt es dort. „Deshalb wird ein Verkauf in Erwägung gezogen, aber es ist noch keine Entscheidung gefallen.“ 

Die Entwicklung der luxemburgischen Wirtschaft stünde im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Geldhauses. „Wir unterstützen Luxair aktiv in einer Zeit, in der sich die Luftfahrtindustrie in einer besonders schwierigen Situation befindet.“ Die BIL habe Luxair in schwierigen Zeiten begleitet. Ein Verkauf könne nur in Abstimmung mit den anderen Aktionären stattfinden – und wenn ein „zuverlässiger und solider Partner“ gefunden werde. 

Die BIL hatte im Herbst des vergangenen Jahres bereits ihre Beteiligung an der Luxemburger Börse reduziert. Der Staat und die Sparkasse erhöhten ihre Anteile daraufhin an dem Unternehmen. Die BIL ist Teil des Legend-Konzerns aus China. Ihr Anteil an Luxair liegt bei 13,14 Prozent. Der Staat ist mit einem Anteil von 39 Prozent bereits größter Aktionär bei dem Luftfahrtunternehmen, die Sparkasse hält Anteile in Höhe von 21,81 Prozent. Weiterer Anteilseigner ist die Beteiligungsgesellschaft Dolfin (Familie Del Vecchio aus Italien; Unternehmen Luxottica) mit 13 Prozent.

Die CSV hat angesichts der Aussagen der BIL-Geschäftsführung die Einberufung einer dringenden Sitzung des Wirtschaftsausschusses im Parlament beantragt. „Da der luxemburgische Staat ein Vorkaufsrecht für die Aktien der Luxair-Gruppe besitzt, wurde nun die Frage aufgeworfen, ob der luxemburgische Staat sein Vorkaufsrecht geltend machen und die fraglichen Aktien erwerben möchte“, schreibt die Partei.